Sophie (27, links) und Lena (37) vor dem Heimspiel unserer Störche gegen Bayer Leverkusen
Am heutigen 8. März wird weltweit der Internationale Frauentag begangen. Zu diesem Anlass haben wir vor dem vergangenen Heimspiel mit weiblichen KSV-Fans gesprochen.
Der Internationale Frauentag entstand um den Ersten Weltkrieg im Kampf für Gleichberechtigung und Frauenwahlrecht. Er wurde erstmals am 19. März 1911 gefeiert und findet seit 1921 am 8. März statt. In vielen Ländern ist er ein gesetzlicher Feiertag, in Deutschland seit 2019 in Berlin und seit 2023 in Mecklenburg-Vorpommern.
Anlässlich des heutigen Weltfrauentages haben wir vor dem vergangenen Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen mit weiblichen KSV-Fans gesprochen und sie nicht nur gefragt, seit wann sie den Verein verfolgen, sondern auch vor allem den Fokus auf ihre Rolle als Frauen im Fußballstadion gelegt.
Lena (37): „Vor knapp einem Jahr bin ich über eine Freundin zu Holstein gekommen. Wir stehen in Block I und ich hatte direkt das Gefühl, dort gut aufgenommen zu werden. Wir versuchen, die Mannschaft bestmöglich zu unterstützen, und sind auch schon mehrfach zu Auswärtsspielen mitgereist, zuletzt nach München. Nach Dortmund wollen wir ebenfalls fahren.“
Sophie (27): „Schon seit zehn Jahren bin ich Holstein-Fan, weil ich viele Freunde habe, die sehr fußballbegeistert sind und mich dann irgendwann mit ins Stadion genommen haben. In all dieser Zeit habe ich als Frau nie negative Erlebnisse gehabt – im Gegenteil: Ich fühle mich in dem Stehblock, in dem ich bin, stets wohl und habe dort eine gute Zeit mit den anderen Fans um mich herum.“
Weitere Stimmen weiblicher Holstein-Fans
Chantal (22): „Ich gehe seit Sommer letzten Jahres regelmäßig ins Holstein-Stadion. Ich habe zwar keine Dauerkarte, bin aber Mitglied. Mein bisheriges Highlight rund um den Verein war die Aufstiegsfeier im vergangenen Sommer. Tiefpunkte gab es bisher keine – außer vielleicht die Tore, die nicht anerkannt wurden. Ich habe mich bisher noch nie unwohl im Stadion gefühlt, würde mir aber insgesamt natürlich noch mehr weibliche Fans wünschen.“
Ronja (25): „Ich bin schon seit einiger Zeit Holstein-Fan und gehe als Mitglied seit letztem Jahr regelmäßig ins Stadion, wo ich mich bisher immer sicher und gut aufgehoben gefühlt habe. Die Fans achten aufeinander, sodass es ein angenehmes Miteinander ist. Mein größter Wunsch ist es, dass Holstein es schafft, weiter in der ersten Liga zu bleiben.“
Nicole (49): „Ich komme aus der Region und verfolge Holstein Kiel schon, seitdem ich ein Kind bin. Mich freut die Entwicklung des ganzen Vereins sehr. Dementsprechend war die Freude über den Aufstieg letztes Jahr natürlich riesig. Ich habe als Frau noch nie negative Erlebnisse im Stadion gehabt. Wenn man sich umschaut, sind nach wie vor mehr männliche Fans auf den Rängen. Von daher würde ich es toll finden, wenn sich das weiter angleichen würde.“



Bea (46): „Mein Interesse an Holstein Kiel ist schon seit vielen Jahren groß, wobei ich es lange Zeit leider berufsbedingt nicht geschafft habe, ins Holstein-Stadion zu gehen. Aber seit vier Jahren bin ich bei den Spielen live dabei und habe auch eine Dauerkarte für Block I. Ich hatte hier bisher immer eine gute Zeit mit meinen Freunden und kann nichts Negatives berichten. Wünsche habe ich dementsprechend keine – außer aus sportlicher Sicht natürlich den Klassenerhalt.“
Maike (62): „Durch meine beiden Söhne, die schon lange zu den Spielen von Holstein ins Stadion gehen, bin ich zur KSV gekommen, und bin nun seit rund fünf Jahren ebenfalls als Dauerkarteninhaberin in Block J live dabei. Das ist eine richtige Familiensache geworden, auch wenn meine Söhne in einem anderen Block als ich stehen. Negativerlebnisse habe ich bisher keine gemacht.“
Anna-Maria (59): „Seit zwei Jahren gehe ich immer dann ins Holstein-Stadion, wenn es zeitlich passt und ich Tickets bekomme. Mein Sohn hat mich zum Verein gebracht. Jetzt stehen wir immer gemeinsam in Block H und feuern die Mannschaft an. Dort ist die Stimmung am besten. Er ist auch immer auswärts dabei, mir reichen die Heimspiele. Ich hatte als Frau noch nie das Gefühl, bedrängt zu werden. Der Umgang untereinander im Block ist sehr zuvorkommend, respektvoll und rücksichtsvoll.“


