Kickfair-Event am Holstein-Stadion: Dank Fußball Demokratie erlebbar machen

Die SchülerInnen erlebten einen abwechslungsreichen Vormittag auf dem Vorplatz des Holstein-Stadions

Zwar bestreiten unsere Störche das erste Bundesliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte erst am Wochenende 30.08. – 01.09., am Dienstagvormittag war aber dennoch mächtig Betrieb am Holstein-Stadion. Auch hier rollte der Ball – allerdings unter besonderen Vorzeichen: Denn in Kooperation mit dem KICKFAIR e.V. veranstaltete unser Verein auf dem Stadion-Vorplatz ein großes Straßenfußball-Event, das nicht nur Sport, sondern auch soziales Lernen und Demokratiebildung in den Mittelpunkt rückte.

Rund 150 SchülerInnen von verschiedenen Kieler Schulen kamen an diesem Tag im Zuge des Projekts Common Ground #24 zusammen, welches zur Europameisterschaft 2024 in Deutschland die seit vielen Jahren in Kiel bestehende Zusammenarbeit von der bundesweit tätigen Organisation KICKFAIR mit der Theodor-Storm- und der Klaus-Groth-Schule ergänzte. Neunt- und ZehntklässlerInnen beider Schulen organisierten und leiteten vor Ort das Turnier für die teilnehmenden SchülerInnen der Klassenstufen fünf und sechs. Bei dem Event ging es aber nicht nur ums reine Kicken, sondern vielmehr darum, sich mit demokratischen Prinzipien vertraut zu machen, sich gegenseitig respektvoll zu begegnen und zusammen in einen konstruktiven Austausch zu kommen. Denn die Kickfair-Spielweise basiert auf drei Halbzeiten: Zunächst entstehen die Spielregeln in einem gemeinsamen Gespräch, anschließend findet das Spiel in gemischten Teams ohne Schiedsrichter und Gelbe oder Rote Karten statt und im Anschluss werden die aufgestellten Regeln von den Teams mit Blick auf ihre Tauglichkeit und Umsetzung bewertet. Hierbei gehört es zum Lernprozess, sich zu trauen, die eigene Meinung zu äußern und zugleich die der anderen zu respektieren. Passend dazu liefen die Mannschaften mit Namen wie FC Meinungsfreiheit, SC Empathie oder Borussia Vielfalt auf.

„Vor jedem Spiel stellen die SchülerInnen drei Regeln auf und sprechen anschließend darüber, wie gut diese von beiden Mannschaften umgesetzt wurden. Anschließend verteilt jedes Team an den Gegner je nach Beurteilung der eingehaltenen Regeln null bis drei Fairnesspunkte, die wie Tore gewertet und zu den Toren des Spiels addiert werden. So kann ein Team, das fair gespielt hat, aber weniger Tore erzielt hat, trotzdem das Spiel noch gewinnen“, berichtete Parmjot Singh. Der 19-Jährige war einst selbst als Schüler zu Kickfair gekommen und begleitet die Organisation nun weiterhin als Youth Leader. „Wir arbeiten mit vielen Schulen zusammen, in denen das Kickfair-Konzept umgesetzt wird. Wir wollen den Fußball nutzen, um den SchülerInnen aufzuzeigen, wie sie miteinander umgehen und die Kraft des Sports in den Alltag und die Gesellschaft übertragen. Wir haben ein vollständiges Bildungskonzept entwickelt, was an vielen Schulen in ganz Deutschland genutzt wird“, ergänzte Kickfair-Mitarbeiterin Julia Sandmann.

Die SchülerInnen waren von dem abwechslungsreichen Vormittag begeistert. „Es hat Spaß gemacht, mit Schülern von anderen Schulen in einer Mannschaft zu spielen“, sagte der 13-jährige Yücel. „Auch, wenn wir uns vorher nicht kannten, sind wir schnell ein Team geworden“, fügte die 12-jährige Tala an.

„Wir freuen uns über dieses tolle Event von Jugendlichen für Jugendliche am Holstein-Stadion, da es hier um ein großes Miteinander und gelebtes Fair Play geht – und somit um Werte, die auch innerhalb unseres Vereins von enormer Bedeutung sind. Von der Organisation über das Spiel mit selbst erstellten Regeln bis hin zur Auswertung liegt alles in den Händen der Jugendlichen. Das funktioniert – genauso wie auf dem Fußballplatz – nur mit starker Teamarbeit“, zog auch KSV-Nachhaltigkeitsmanagerin Annika Hartmann ein durchweg positives Fazit.

Fotos untere Bildergalerie: KICKFAIR & Jörg Jäger Fotografie

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