Stadiongeschichte
Das Holstein-Stadion von 1911 bis heute
Die 15-jährige Teenagerin Käte Witthöft aus Kiel erlebte am 15. Oktober 1911 einen überaus aufregenden Tag. Einen Steinwurf vom Landhaus entfernt, in dem sie zusammen mit ihren Eltern lebte, sollte an jenem Tag ein nagelneuer Sportplatz eröffnet werden, der Holsteinplatz. Und kein geringerer Gegner war an diesem feierlichen Tag zu Gast an der Kieler Förde als Preußen Berlin, damals eines der Top-Teams des Deutschen Reiches.
Zwar unterlagen die Störche am Ende mit 3:4, doch die junge Käte war begeistert. Nicht nur, dass ihr Vater einen Teil der Witthöfschen Koppeln wenige Monate zuvor an den jungen Verein FC Holstein zum Bau des modernen Sportplatzes verpachtet hatte, sondern in den Reihen der Kieler spielte damals mit Ernst Möller auch ihr großer Schwarm. Jener Ernst Möller, der nur acht Monate später, am 26. Mai 1912, das goldene Tor zur Deutschen Meisterschaft für die Kieler an der Hamburger Hoheluft erzielen sollte.
Der ewige Rekord
Der 15. Oktober 1911 war somit die Geburtsstunde des heutigen Holstein-Stadions, eine der ältesten und traditionsreichsten Sportanlagen in Deutschland. Seitdem hat der Holsteinplatz, wie er bis zur Bundesliga-Aufstiegsrunde 1965 – und von vielen Alteingesessenen noch heute – genannt wurde, viele Veränderungen erlebt. In den 1920er Jahren bot der Holsteinplatz 15.000 Besucher*innen Platz, im Mai 1943 im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen Schalke 04 (4:1) sorgten 18.000 Zuschauer*innen beim „besten Spiel der Vereinsgeschichte“ für eine neue Rekordkulisse. Der ewige Zuschauer*innenrekord datiert allerdings vom 23. März 1951, als 30.000 Zuschauer*innen ein rasantes 3:3 in der erstklassigen Oberliga Nord gegen den HSV erlebten.
Stadionpläne
Heute passen 15.034 Fans in unser Holstein-Stadion und die Pläne für ein neues, größeres Stadion am Westring 501 warten auf ihre Umsetzung. Bis dahin erfreuen wir uns am Charme des heutigen Geburtstagskindes, dessen Haupttribüne sich seit ihrer Eröffnung 1950 in ihrer Grundstruktur nahezu unverändert präsentiert.