Am 18. Februar 2011 fügte Holstein RB Leipzig in der Regionalliga Nord die bis dato höchste Heimniederlage zu. Marc Heider (re.) traf dreimal
Am kommenden Wochenende startet die Bundesliga in ihre 62. Spielzeit. Zum ersten Mal überhaupt sind unsere Störche mit von der Partie. Vor dem Start haben wir einige Geschichten und Kuriositäten im Zusammenhang mit unserer Kieler Sportvereinigung, dem Bundesliga-Oberhaus im Allgemeinen, aber auch kommenden Gegnern aus der “Fußball-Mottenkiste” ausgegraben.
Nur die Hälfte aller derzeitigen Erstligisten haben einen Meistertitel auf ihrem Briefkopf stehen. Holstein Kiel durfte sich 1912 als erster Verein aller aktuellen Bundesligisten Deutscher Meister nennen. In einer weiteren Statistik liegt die KSV immerhin in den Top 3. Nur Borussia Dortmund (fünfmal) und der VfB Stuttgart (viermal) standen vor 1963 häufiger im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft als Holstein (dreimal).
Mit 32 Titeln nach 1963 ist der FC Bayern mit weitem Abstand Bundesliga-Rekordmeister. Dahinter folgen mit jeweils fünf Meisterschaften nach 1963 Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Udo Lattek ist gemessen an Deutschen Meisterschaften der erfolgreichste Trainer der Geschichte. Er wurde mit dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach insgesamt acht Mal Deutscher Meister.
Holstein Kiel und Alemannia Aachen, am vergangenen Wochenende Gegner im DFB-Pokal am Tivoli, haben mit Bayern und Gladbach etwas gemeinsam. Alle vier Clubs standen 1965 in der Bundesliga-Aufstiegsrunde. Bekanntlich setzten sich die Münchner und die Fohlen am Ende durch und starteten ihre fulminanten Erfolgsjahre. Doch in einer Statistik liegt Holstein tatsächlich vor den Bayern. Die KSV ist der einzige Club in der Bundesliga, der eine positive all-time-Bilanz gegen den FCB besitzt. In den bislang zehn Begegnungen beider Vereine im DFB-Pokal, der Toto-Runde und in Freundschaftsspielen zwischen 1926 und 2021 setzten sich die Störche fünfmal durch, viermal siegten die Bayern und einmal endete das Spiel mit einem Unentschieden. Positiv sind die all-time-Spielbilanzen der Kieler auch gegen den VfB Stuttgart, SC Freiburg, Werder Bremen und VfL Bochum.
Noch ein bemerkenswertes Ergebnis: RB Leipzig erlitt gegen Holstein die bis dato höchste Heimniederlage der Vereinsgeschichte. Am 18. Februar 2011 siegte die KSV mit dem dreifachen Torschützen Marc Heider in der Regionalliga Nord bei RB mit 5:1. Höher verlor RB danach nur noch in der Champions League gegen englische Spitzenclubs. Im Oktober 2020 verloren die Roten Bullen bei Manchester United mit 0:5, im März 2023 bei Manchester City sogar mit 0:7.
Am 26. August 1962 fand das letzte Erstliga-Heimspiel der Störche gegen Werder Bremen statt
Auch wenn Holstein Kiel bis 1963 stets erstklassig spielte, beginnt am Sonnabend in Hoffenheim die allererste Bundesliga-Saison für die Störche. Denn bei der Einführung der Bundesliga hatte die KSV das Nachsehen. Die drei Nord-Tickets für die neue Spielklasse gingen an den Hamburger SV, Werder Bremen und Eintracht Braunschweig. Auch der FC St. Pauli, der in der neuen Saison seine neunte Spielzeit im Fußball-Oberhaus absolviert, ging 1963 leer aus.
Am Freitagabend beginnt mit dem Auftaktmatch zwischen Meister Leverkusen und Gladbach der 1. Spieltag. Den höchsten Auftaktsieg überhaupt feierten “natürlich” die Bayern. Am 18. September 2020 landeten die Münchner mit dem 8:0 gegen den FC Schalke 04 einen echten Kantersieg, stürmten direkt an die Spitze und wurden später auch Meister. Übrigens 13 Mal holte der Tabellenführer des 1. Spieltags am Ende der Saison auch den Titel. Nur ein einziges Mal stieg ein amtierender Deutscher Meister ab. 1969 mussten der damalige Rekordmeister 1. FC Nürnberg als Titelträger in die zweitklassige Regionalliga Süd absteigen. Es blieb bis 1998 die größte Sensation der Bundesliga-Geschichte. Doch dann kamen die Roten Teufel vom Betzenberg. Als Aufsteiger führte Trainer Otto Rehhagel den 1. FC Kaiserslautern direkt zur Meisterschaft – ebenfalls einmalig.
Den torreichsten ersten Spieltag der Bundesliga gab es in der Saison 1986/87, als zum Start 42 Tore fielen. Minuswert sind 15 Treffer zum Start der Spielzeit 2017/18. Fast so viele Treffer fielen 1978 in einem einzigen Spiel. Am 29. April besiegte Borussia Mönchengladbach Borussia Dortmund im Düsseldorfer Rheinstadion mit sage und schreibe 12:0. Der Trainer hieß damals beim BVB kurioserweise auch Otto Rehhagel. Der vielleicht ewige Rekordtorjäger der Bundesliga heißt nach wie vor Gerd Müller, der für den FC Bayern München zwischen 1965 und 1979 stolze 365 Bundesliga-Tore erzielte. Und wer schießt das erste Bundesliga-Tor für die Störche?
Das Denkmal zu Ehren von Rekordtorjäger Gerd Müller vor der Münchner Allianz Arena