Abschied von Zweitliga-Kapitän Dieter Wendland

Am 13. Juli 2024 ist mit Dieter Wendland (geb. 31. Oktober 1950) im Alter von 74 Jahren ein Großer unserer Vereinsgeschichte von uns gegangen.

Dieter Wendland gehörte seit 1974 fest zur Ligamannschaft und feierte mit dem Aufstieg in die 2. Liga Nord 1978 den größten Erfolg seiner sportlichen Laufbahn. Bis 1983 absolvierte Dieter 273 Punktspiele für unsere 1. Mannschaft und traf dabei 39-mal ins Schwarze. In der Saison 1984/85 saß Dieter Wendland auf der Trainerbank der Störche und blieb seiner KSV bis zuletzt als Schriftführer im Vorstand des Traditionsclubs treu.

Dieter Wendland 1983 beim Sportpressefest in der Ostseehalle mit Franz Beckenbauer

Dieters Leitlinien waren im Sinne des Holsteingeistes geprägt von Fairness und Zuverlässigkeit. Darüber hinaus verfügte er über eine herausragende Streitkultur, die von großer Umsicht geprägt war. Er war ein herausragender Mannschaftskapitän, den abgesehen von seiner sportlichen Klasse insbesondere seine Menschlichkeit auszeichnete. Dieters Tod hinterlässt eine große Lücke.

An seinem größten Tag mit den Störchen, führte er die KSV am 17. Juni 1978 im entscheidenden Spiel um den Zweitliga-Aufstieg gegen Wacker 04 Berlin (1:0) als Kapitän auf den Platz. An jenem Tag war er einmal mehr die ordnende Hand und eine Schlüsselfigur auf dem Rasen des Holstein-Stadions. Oft erinnerte sich Dieter an damals: „Das war der größte Erfolg, den ich überhaupt während meiner fußballerischen Laufbahn feiern durfte. Zurückzuführen war der Aufstieg eigentlich darauf, dass wir eine eingespielte Truppe waren und vorher schon zwei, drei Jahre lang zusammen unter Trainer Werner Bannasch gespielt haben. Er hat uns die nötige Fitness mitgegeben. Dann kam Gerd Koll und er brachte einen sehr pädagogischen Ansatz mit. Das war eine tolle Mischung und einer der Gründe, warum wir zweimal hintereinander in die Aufstiegsrunde einziehen konnten. Und in Kiel war damals richtig was los, die Stimmung in den Ligaspielen und dann auch in den Aufstiegsspielen war herausragend. Und man darf ja auch nicht vergessen, dass wir insgesamt neun Spiele austragen mussten, um am Ende den Zweitliga-Aufstieg feiern zu können. Ein wahrer Fußballmarathon!“ Bemerkenswert damals, dass in der Aufstiegsmannschaft ausschließlich Schleswig-Holsteiner das Trikot der KSV trugen. Sicherlich einer der Gründe dafür, dass der Kontakt innerhalb der 78er-Mannschaft bis heute hervorragend ist.

Dieter Wendland 1978 im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen Wacker 04 mit einem Distanzschuss

Einen weiteren Höhepunkt seiner Karriere erlebte der zweikampfstarke und beidfüßige Fußballer Dieter Wendland mit seinen Störchen am 2. Dezember 1978 in der 3. DFB-Pokal-Runde gegen den damals hoch favorisierten Karlsruher SC. Als Zweitliga-Aufsteiger drehte Holstein damals einen 1:2-Rückstand in der Schlussphase noch in einen 5:2-Erfolg. Zwei Treffer trug Dieter Wendland damals zum Sieg bei. Das Spiel gegen Karlsruhe gilt bis heute als eine der besten Holstein-Leistungen nach dem 2. Weltkrieg.

2. Dezember 1978: Dieter Wendland trifft gegen den KSC. Torwart Wimmer ist geschlagen.

Dieter Wendland, der während seiner aktiven Zeit bei Holstein als Erzieher im Kindergarten gearbeitet hat und später zum Informatiker umschulte, war viele Jahre auch als Zuschauer im Holstein-Stadion dabei. Neben einigen Einsätzen in der Traditionself zeigte er auch als Tennisspieler Talent. Seit 2018 gehörte er dem Vorstand des Holstein-Traditionsclubs an. Privat lebte er mit seiner Familie in Kiel-Kroog mit Blick auf den Wellsee.

Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Familie. Wir wünschen seinen Angehörigen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Dieter, wir werden Dich nie vergessen!

Deine Störche

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