Werder Bremen II – Holstein Kiel 2:3 (1:1)

Fußball Regionalliga Nord –

Holstein mit Befreiungsschlag –

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Endlich hat es geklappt mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison. Verdientermaßen setzte sich die KSV Holstein vor 550 Zuschauern auf Platz 11 des Weserstadions mit 3:2 (1:1) gegen den SV Werder Bremen II durch und rangiert damit auch nach dem 25. Spieltag der Regionalliga Nord auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Es war zugleich der erste Sieg unter dem neuen Coach Peter Vollmann. Martin Hauswald (39.), Sören Brandy (51.) und Fin Bartels (78.) konnten die Begegnung nach dem Führungstreffer von Frank Löning (19.) noch drehen, Kevin Artmanns Anschluss zum 2:3 in der Schlussminute kam zu spät und war nur noch Ergebniskosmetik für die Werderaner

„Wir haben nachgelegt, gekämpft und alles versucht. Außerdem haben wir diesmal das nötige Quäntchen Glück gehabt!“ KSV-Trainer Peter Vollmann war nach dem Auswärtssieg seiner Störche beim SV Werder voll des Lobes angesichts der Kieler Energieleistung. Sein Gegenüber Thomas Wolter haderte allerdings mit seinen Spielern: „Es ist, als ob man gegen Windmühlen anredet“, hatte Wolter doch sein Team vor dem Spiel gewarnt, dass mit den routinierten Kielern ein ähnlich zweikampfstarkes Team wie Wilhelmshaven und Emden warten würde.

Die Werderaner beherzigten in den ersten 15 Minuten die Empfehlungen des Trainers, gingen engagiert zur Sache und zeigten sich in der Anfangsphase spielbestimmend. Die Führung war eigentlich die logische Folge der Bremer Bemühungen, doch die Störche selbst leiteten den Treffer der Platzherren ein. Nach einem unnötigen Ballverlust von Bartels gegen Bischoff an der Außenlinie schlug der Bremer das Leder mustergültig in den Strafraum und somit in den Rücken der desorientierten und überraschten Holstein-Deckung. Dort verwandelte Löning per Volleyschuss aus 11 Metern unhaltbar für KSV-Keeper Simon Henzler zur Führung für die Gastgeber und machte es damit besser als Kiels Angreifer Pavel Dobry, der fünf Minuten zuvor aus halbrechter Position am herausstürmenden Werder-Schlussmann Christian Vander gescheitert war. Nach dem Treffer verließ die Bremer der Mut. „Wir haben nach dem Tor leider die Arbeit eingestellt und nur noch schlauen Fußball gespielt. Mit Hacke und Spitze kommt man in dieser Liga aber nicht weiter“, so der enttäuschte Thomas Wolter nach dem Spiel. Und in der Tat, Holstein gestaltete die Partie in der Folgezeit völlig ausgeglichen und erzielte durch einen sehenswerten Volleyschuss von Martin Hauswald (39.) aus 16 Metern nach vortrefflicher Flanke von Bartels den verdienten Ausgleichstreffer. Kurz zuvor hatte sich KSV-Kapitän Andre Breitenreiter im Duell mit Florian Mohr eine Platzwunde an der Augenbraue zugezogen. Für ihn rückte der gut aufgelegte „Youngster“ Sören Brandy ins Team. Werder seinerseits beklagte nach einem Foul von Brandy an Spielmacher Amaury Bischoff das verletzungsbedingte Ausscheiden seines französischen Schlüsselspielers.

Nach der Kabinen-Predigt von Trainer Vollmann in der Halbzeit setzten die Störche im zweiten Durchgang zu ihrem Höhenflug an. Werder tat sich nun immer schwerer und die KSV gewann jetzt immer häufiger die entscheidenden Zweikämpfe. Scheiterte Holger Hasse in der 47. Minute per 22-m-Freistoß noch knapp, so machte es Brandy vier Minuten später besser. Auf der linken Seite ließ er Bewacher Schachten gekonnt aussteigen, zog auf und davon und sorgte mit seinem Flachschuss am herauseilenden Werder-Torhüter Vander vorbei aus 12 Metern für die vielumjubelte Kieler Führung. Holstein machte weiter Druck, die Bremer fanden nur noch über Konter Entlastung. Die Entscheidung dann in der 78. Minute. Eine feine Brandy-Hereingabe von der Außenlinie nickte der aufgerückte Bartels aus sechs Metern per Kopf zum 3:1 in die Maschen. Turbulent wurde es dann noch einmal in den beiden Schlussminuten. Zwei Minuten vor dem Ende traf Artmann nur den Kieler Pfosten, so dass der Anschlusstreffer durch seinen direkt verwandelten Freistoß – der kurz zuvor eingewechselte Spasskov hatte Dominic Peitz zu Fall gebracht – nur noch Makulatur war.

„Wir haben nach unserem kollektiven Aussetzer in der 15. Minute den Bremern das Leben zunehmend schwerer gemacht und am Ende auch verdient gewonnen. Da müssen wir jetzt auch gegen Hertha weitermachen“, gab sich Abwehrchef Sven Boy nach dem siebten Saisonsieg seiner Störche kämpferisch. (Patrick Nawe)

Werder Bremen II: Vander – Stallbaum, Mohr, Theuerkauf, Schachten – Bischoff (43. Kruse), Peitz – Löning (46. Schierenbeck), Artmann – Schindler, Heider (70. Schmidt)

Holstein Kiel: Henzler – Boy, Hasse, Jürgensen – Hummel, Breitenreiter (37. Brandy), Paulus (75. Petersen) – Hauswald, Bartels (89. Spasskov) – Guscinas, Dobry

Tore: 1:0 Löhning (19.), 1:1 Hauswald (39.), 1:2 Brandy (51.), 1:3 Bartels (78.), 2:3 Artmann (90.)

Schiedsrichter: Wenkel (Mühlhausen)

Zuschauer: 550

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