Holsteins Neuzugang und Mittelfeldmotor Armin Gigovic ist auf der internationalen Bühne heiß begehrt. Im Januar dieses Jahres absolvierte er sein zweites Länderspiel für die schwedische Nationalmannschaft, anschließend wechselte er jedoch den Verband und läuft inzwischen für Bosnien-Herzegowina auf. „Nachdem ich mit meiner Familie gesprochen habe, entschied ich mich für Bosnien. Denn ich fühle mich etwas mehr als Bosnier“, sagt der 22-Jährige zu seiner Entscheidung. Inzwischen stehen sechs Länderspiele für die bosnische Mannschaft zu Buche. Gigovic will sich weiter international weiter etablieren und hält fest: „Ich bereue die Entscheidung nicht.“ Zuletzt stand er in der UEFA Nations League gegen die Topnationen Niederlande und Deutschland jeweils in der Startelf von Nationaltrainer Sergej Barbarez.
Die Partie gegen die Nationalmannschaft seiner Wahlheimat hat bei Armin Gigovic Eindruck hinterlassen:
Auch in der Bundesliga hat der 1,87 Meter große Mittelfeldspieler, der Ende Juli an die Kieler Förde wechselte, Fuß gefasst. Während er zu Beginn der Saison meist von der Bank kam, setzt KSV-Cheftrainer Marcel Rapp inzwischen regelmäßig von Beginn an auf Armin Gigovic. Mit Erfolg: Gegen den FC Bayern München erzielte der Bosnier einen Treffer, gegen den amtierenden Meister Bayer Leverkusen holte er zudem den Elfmeter zum 2:2-Ausgleich durch Fiete Arp heraus. Auch gegen den VfB Stuttgart hinterließ er zuletzt einen guten Eindruck und erzielte den Anschlusstreffer. Der 22-Jährige lobt das Niveau in der Beletage des deutschen Fußballs: „Die Bundesliga ist eine Topliga, das sieht man Woche für Woche. Wir können uns auf jeden Fall noch verbessern, müssen im Training kontinuierlich arbeiten. Dann bin ich guter Dinge, dass wir auch gute Resultate erzielen werden.“
Gute Resultate erzielte Gigovic zuletzt regelmäßig. So hat er unter anderem mit die beste Zweikampfquote bei unseren Störchen: „Wenn ich das Gefühl habe, bei einem Tackling den Ball erobern zu können, dann greife ich an. Und ja, ich spiele auf dem Feld mit 100 Prozent Einsatz“, sagt der Bosnier über seinen Spielstil.
Gute Integration in die Mannschaft
Dass es auf dem Spielfeld für ihn persönlich so gut läuft, hat höchstwahrscheinlich auch mit seinem Umfeld hier in Kiel zu tun. Mit Alexander Bernhardsson und Carl Johansson sind bei der KSV Holstein zwei weitere schwedischsprachige Spieler im Kader, die das Ankommen für Gigovic natürlich erleichtert haben. Auch mit dem Serben Marko Ivezic kann sich der 22-Jährige auf dessen Landessprache verständigen. „Ich konnte die Jungs in verschiedenen Sprachen Dinge über Kiel fragen, wodurch ich ein besseres Bild von der Stadt bekommen habe“, erinnert sich Gigovic. Auch mit Magnus Knudsen versteht sich unser Mittelfeldmann gut, schließlich spielten beide bereits zusammen in Rostov – und unternehmen auch abseits des Platzes Dinge gemeinsam. „Es ist gut, in einem neuen Verein schon jemanden zu kennen. Das ist nicht selbstverständlich“, freut sich Gigovic über die bosnisch-norwegische Freundschaft.
Der technisch starke Neuzugang wurde in der Jugend von Helsingborg IF in Schweden ausgebildet und wechselte 202 nach Russland zum FK Rostov. Leihstationen führten ihn anschließend zu Odense BK sowie dem FC Midtjylland in Dänemark. In seiner noch jungen Karriere bestritt er so bereits zahlreiche Partien in den Topligen Russlands, Dänemarks und Schwedens. Auch in der Europa League kam er bereits zum Einsatz. Bei unseren Störchen ist er so einer der Akteure mit der meisten internationalen Erfahrung. Eine Qualität, die in der aktuellen Bundesligasaison ihm und seinen Teamkameraden zugutekommen wird.
Umgekehrt ist es auch das Umfeld und die Mannschaft, die einen positiven Effekt auf Gigovic haben: „Im Verein herrscht eine familiäre Atmosphäre, jeder hier ist nett zu mir. Ich fühle mich wohl in Kiel“, sagt der bosnische Nationalspieler. Wenn sich der Mittelfeldspieler weiter so gut entwickelt, werden in Zukunft mit Sicherheit noch weitere internationale und nationale Highlights dazukommen, auf die sich alle Störche-Fans freuen dürfen.