Unsere Störche haben am Samstag im letzten Auswärtsspiel des Jahres einen Punktgewinn verpasst. Die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp unterlag bei Borussia Mönchengladbach vor 52.210 Zuschauern im Borussia-Park mit 1:4 (1:3).
Die Partie war kaum angepfiffen, da lagen die Hausherren schon in Front: Franck Honorat fand mit seiner Flanke Tim Kleindienst, der nach 37 Sekunden aus kurzer Distanz wuchtig einköpfte. Doch nach diesem Albtraumstart zeigten unsere Störche eine gute Reaktion, indem sie mutig mitspielten und die Partie offen gestalteten. In der ausgeglichenen Begegnung waren es die Gladbacher, die zur nächsten gefährlichen Aktion kamen, als Kleindienst dieses Mal aus fünf Metern knapp drüberköpfte (19.). Anschließend hatte die Borussia mehr vom Spiel – und legte schließlich auch nach: Nachdem Holsteins erste Offensivaktion ohne Folgen geblieben war, weil Nicolai Rembergs Schuss aus dem Rückraum geblockt wurde (25.), hob Robin Hack auf der Gegenseite den Ball über unseren Torhüter Timon Weiner hinweg zum 2:0 ins Netz (26.). Doch unsere Jungs schüttelten sich erneut kurz und fanden durch ein Traumtor von Armin Gigovic umgehend zurück ins Spiel: Der Mittelfeldspieler zog kurz das Tempo an und traf dann überaus sehenswert aus 22 Metern in den rechten Winkel (30.). Nach dem Anschlusstreffer behielt Gladbach jedoch die Spielkontrolle und stellte kurz vor der Pause den alten Abstand wieder her, als Alassane Plea den Ball nach einer Ecke per Kopf ins kurze Eck bugsierte (43.).
Nach dem Seitenwechsel mühte sich Holstein weiterhin um den erneuten Anschlusstreffer und kam auch zu zwei guten Möglichkeiten: Erst verzog Alexander Bernhardsson nach starkem Zuspiel von Finn Porath aus aussichtsreicher Position (55.), ehe Benedikt Pichler kurz darauf den Ball stark eroberte und am Fünfmeterraum querlegte, sein Pass aber noch in höchster Not von Lukas Ullrich abgefangen wurde (68.). Auch Porath hatte mit seinem Versuch aus der Distanz keinen Erfolg, weil dieser noch entscheidend abgefälscht wurde (74.). In der Schlussphase erhöhte der fünffache Meister noch einmal die Schlagzahl: Zunächst konnte Weiner einen satten Distanzschuss von Ex-Storch Philipp Sander noch nach vorne abwehren (78.), war eine Minute später aber machtlos, als Plea eine schöne Kombination per Flachschuss ins linke Eck zur Vorentscheidung vollendete. Kurz vor Spielende drückte Kleindienst noch einen Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie (89.), der Treffer fand wegen der Abseitsstellung des Nationalspielers aber keine Anerkennung, sodass es aus KSV-Sicht bei der 1:4-Niederlage blieb.
Statistik
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally (86. Chiarodia), Itakura, Elvedi, Ullrich (80. Friedrich) – Reitz (86. Stöger), Sander, Honorat (86. Lainer), Plea, Hack (80. Netz) – Kleindienst. Trainer: Seoane.
Holstein Kiel: Weiner – Ivezic, Schulz (46. Bernhardsson), Geschwill – Rosenboom, Remberg, Holtby (62. Machino), Gigovic (83. Knudsen), Porath – Harres (46. Pichler), Skrzybski (73. Javorcek). Trainer: Rapp.
Schiedsrichter: Schlager (Hügelsheim) – Tore: 1:0 Kleindienst (1.), 2:0 Hack (26.), 2:1 Gigovic (30.), 3:1 Plea (43.), 4:1 Plea (79.) – Zuschauer: 52.210.
Stimmen zum Spiel
Nicolai Remberg: „Das frühe Gegentor war sehr bitter. Wir müssen im Kollektiv besser verteidigen, auch wenn wir es mit dem Ball phasenweise gut gemacht haben. Wir waren in den Zweikämpfen oft einen Schritt zu spät und hatten dadurch zu wenig Zugriff aufs Spiel.“
Armin Gigovic: „Natürlich habe ich mich über mein Tor gefreut, aber insgesamt ärgere ich mich sehr darüber, dass wir verloren haben. Wir versuchen, uns stetig zu verbessern, und müssen jetzt einfach weitermachen, weil noch viele Spiele zu absolvieren sind.“
Marvin Schulz: „Wir sind leider früh in Rückstand geraten, was es für uns nicht einfacher gemacht hat. Wir wussten vor der Saison, dass es nicht leicht werden würde, aber wir geben dennoch jede Woche unser Bestes. Leider ist es uns heute trotzdem nicht gelungen, nach dem frühen Gegentor noch einmal zurückzukommen.“
Lewis Holtby: „Wir haben zu leichte Gegentore kassiert. Es ist aktuell sehr schwierig für uns, Punkte zu ergattern. Wir müssen weiter hart arbeiten und uns kontinuierlich verbessern. Aufgeben ist keine Option und es sind noch genügend Spiele, in denen wir die Möglichkeit haben, zu punkten.“