Störche drehen Pokalfight bei Alemannia Aachen

Unsere Störche haben am Samstagabend den Einzug in die nächste Runde des DFB-Pokals perfekt gemacht. Die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp siegte in der ersten Runde des Wettbewerbs beim Drittligisten Alemannia Aachen vor 29.555 Zuschauern am Tivoli mit 3:2 (1:1).

Angetrieben von der lautstarken Kulisse begannen die Gastgeber forsch, kamen aber zunächst nicht zu klaren Torchancen. Stattdessen präsentierte sich Holstein sehr effektiv und ging mit der ersten Gelegenheit in Führung, als Shuto Machino nach feiner Flanke von Finn Porath lehrbuchmäßig ins rechte Eck einköpfte (16.). Doch Aachen blieb bemüht und erarbeitete sich den Ausgleich: Nachdem Timon Weiner einen Aufsetzer von Lukas Scepanik über die Latte gewischt hatte (28.), war der Keeper wenig später machtlos, als Mika Hanraths eine scharf getretene Ecke ins lange Eck verlängerte (28.). Zwar zwang Machino in der Folge Alemannia-Torwart Marcel Johnen zu einer schicken Flugeinlage (33.), bis zur Pause war der Drittligist der Führung aber näher, doch Patrick Erras fälschte einen Distanzschuss von Charlison Benschop noch knapp neben den rechten Pfosten ab (39.) und Anton Heinz‘ Aufsetzer lenkte Weiner zur Seite (44.).

Nach dem Seitenwechsel war unsere KSV um Spielkontrolle bemüht und hatte auch die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs, als Nicolai Rembergs Direktabnahme noch von Felix Meyer geblockt wurde (59.). Im Gegenzug drehten die Hausherren nach einer Stunde das Spiel: Nils Winter legte den Ball in den Rücken der Abwehr, von wo Benschop wuchtig unter die Latte traf. Unsere Jungs waren um eine direkte Antwort bemüht, aber Lewis Holtby scheiterte bei der Rückkehr in seine alte Heimat per Schlenzer von der Strafraumkante an Johnen (62.) und Benedikt Pichler verzog aus spitzem Winkel (63.). Auf der anderen Seite hielt Weiner sein Team im Spiel, als er sich ganz lang machte und Scepaniks Kopfball über die Latte wischte (66.). Im weiteren Verlauf brachte Rapp mit Fiete Arp, Andu Kelati, Magnus Knudsen, Marco Komenda und Lasse Rosenboom fünf Einwechselspieler und sorgte so für frischen Wind: Erst entschärfte Meyer für seinen geschlagenen Keeper Arps Schuss kurz vor der Linie (77.), ehe Rosenboom mit seinem ersten Treffer im KSV-Trikot den Ausgleich erzielte, als er den Ball nach einer Ecke überlegt in den rechten Giebel zirkelte (82.). In der Nachspielzeit wurde Rosenboom endgültig zum Matchwinner, als er einen Abpraller aus kurzer Distanz per Flugkopfball über die Linie bugsierte (90.+1). Aachen warf daraufhin alles nach vorne, sodass Kelati per Konter für die Entscheidung hätte sorgen können, aber an Johnen hängenblieb (90.+6). So rettete Holstein den knappen Vorsprung über die Zeit – und buchte dank eines enormen Kraftaktes in einem rassigen Pokalfight das Ticket für die nächste Runde.

Statistik

Aachen: Johnen – Hanraths, Rumpf, F. Meyer – Winter (89. Heister), El-Faouzi, Bahn (90.+4 Putaro), Strujic – Heinz (90. Bapoh), Benschop (73. Töpken), Scepanik (73. Goden). Trainer: Backhaus.

Holstein: Weiner – Erras, Becker (79. Rosenboom), Ivezic (76. Komenda), Puchacz (65. Arp) – Porath (76. Kelati), Remberg (76. Knudsen), Holtby, Bernhardsson – Pichler, Machino. Trainer: Rapp.

Schiedsrichter: Bacher (Amerang) – Tore: 0:1 Machino (16.), 1:1 Hanraths (28.), 2:1 Benschop (60.), 2:2 Rosenboom (82.), 2:3 Rosenboom (90.+1) – Zuschauer: 29.555.

Stimmen

Lewis Holtby: Für mich war es eine emotionale Rückkehr. Es war sehr schön, wieder hier zu sein. Wir haben ein Spiel vor toller Atmosphäre erlebt. Aachen gehört in den Profifußball. Der Gegner hat die Energie des Stadions gut mitgenommen. Uns ist es anfangs schwer gefallen, Lösungen zu finden. Später ist uns das besser gelungen, sodass wir uns viele gute Gelegenheiten erspielen konnten. Ein großes Kompliment an die Truppe, weil es nicht einfach ist, hier nach Rückstand zurückzukommen und das Spiel noch zu drehen.

Timon Weiner: Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel wird. Die Aachener haben es uns wirklich schwer gemacht. Wir haben in der ersten Halbzeit oft keine guten Lösungen gefunden. Das war nach der Pause deutlich besser. Am Ende war der Sieg etwas glücklich, aber insgesamt verdient. Wir haben nochmal richtig Energie von der Bank gebracht. Alle haben gemeinsam gekämpft. Jetzt sind wir eine Runde weiter. Das zählt im DFB-Pokal.

Lasse Rosenboom

Die PK

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