Fiete Arp (re.) bejubelt seinen Ausgleichstreffer gemeinsam mit Lewis Holtby
Unsere Störche haben am Samstagnachmittag einen Punkt bei Bayer Leverkusen geholt. Die Mannschaft von Coach Marcel Rapp zeigte große Moral und holte in der mit 30.210 Zuschauern ausverkauften BayArena beim Deutschen Meister nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2-Unentschieden.
Die Partie begann für unsere Jungs denkbar ungünstig: Nach einem Ballverlust kombinierte sich Bayer erstmals über Florian Wirtz nach vorne, dessen Pass Exequiel Palacios direkt auf Victor Boniface weiterleitete, der aus spitzem Winkel ins lange Eck traf (4.). Zwei Minuten später verpasste der Torschütze den schnellen Doppelpack, als er Timon Weiner mit seinem satten Schuss zu einer schönen Flugeinlage zwang. Stattdessen legte Jonas Hofmann nach, der unserem Keeper keine Chance ließ, als er trocken ins linke untere Eck vollstreckte (8.). Die Gastgeber dominierten auch in der Folge, sodass Angriff auf Angriff Richtung KSV-Tor rollte, doch Hofmann (17.), Alejandro Grimaldo (20.) und Robert Andrich per Kopf (21.) verpassten einen dritten Treffer. Anschließend meldete sich Holstein erstmals in der Offensive an, als Lewis Holtbys Schuss nach Magnus Knudsens Ballgewinn über die Latte hinweg abgefälscht wurde (22.). Danach traf Boniface zum vermeintlichen 3:0 (26.), der Treffer wurde aber nach Videobeweis wegen der vorherigen Abseitsposition des Stürmers zurückgenommen. Im weiteren Verlauf arbeitete sich die Rapp-Elf zusehends in die Partie – und kam quasi mit dem Pausenpfiff zum Anschlusstreffer: Nachdem Bayer-Keeper Lukas Hradecky den satten Schuss von Shuto Machino mit der Brust pariert (45.+3) und Finn Poraths Volleyabnahme nach dem folgenden Eckball geblockt worden war (45.+4), köpfte Max Geschwill nach der nächsten Ecke aus fünf Metern ein (45.+4).
Nach dem Seitenwechsel stand unsere KSV sehr kompakt, sodass der amtierende Double-Sieger deutlich seltener Lücken fand und bis auf einen Distanzschuss von Jonathan Tah (50.) sowie einen Boniface-Kopfball (58.) zu keinen guten Möglichkeiten kam. Im Gegenzug setzten unsere Störche selbst offensive Nadelstiche. Der Schuss des eingewechselten Benedikt Pichler wurde in höchster Not von Edmond Tapsoba geblockt (67.), doch Holstein blieb dran – und wurde mit einem Foulelfmeter für den betriebenen Aufwand belohnt, weil Jeremie Frimpong im Strafraum Armin Gigovic zu Fall gebracht hatte. Joker Fiete Arp schnappte sich die Kugel – und verwandelte den Elfmeter eiskalt ins rechte untere Eck (69.). Kurz darauf hätte Pichler fast die Partie gedreht, sein Kopfball-Aufsetzer wurde aber gerade noch von Hradecky über die Latte gewischt (73.). In der Schlussphase drängte die Werkself auf den Siegtreffer, aber Martin Terriers Kopfball landete auf dem Tordach (79.). Der Druck wurde stetig höher, doch unsere Jungs verteidigten weiterhin mit großer Leidenschaft, behielten bei zahlreichen hohen Hereingaben die Lufthoheit, warfen sich in mehrere Abschlüsse der Hausherren – und brachten so schließlich mit viel Herz den Punktgewinn beim Deutschen Meister über die Zeit.
Statistik
Leverkusen: Hradecky – Tah, Andrich (70. Hincapie), Tapsoba – Frimpong (77. Adli), G. Xhaka, Palacios (70. Aleix Garcia), Grimaldo, Hofmann (60. Terrier), Wirtz – Boniface (70. Schick). Trainer: Alonso.
Holstein: Weiner – Ivezic, Erras, Geschwill – Becker, Holtby (86. Remberg), Knudsen, Gigovic (71. Schulz), Porath (86. Komenda) – Skrzybski (46. Pichler), Machino (46. Arp). Trainer: Rapp.
Schiedsrichter: Hartmann (Wangen) – Tore: 1:0 Boniface (4.), 2:0 Hofmann (8.), 2:1 Geschwill (45.+5), 2:2 Arp (69./FE) – Zuschauer: 30.210 (ausverkauft).
Stimmen
Max Geschwill: Einen Punkt aus Leverkusen mitzunehmen fühlt sich sehr gut an. Wir haben nach dem Anschlusstreffer gemerkt, dass wir wieder dran sind. Das hat uns ein besseres Gefühl gegeben. Das heutige Ergebnis gibt uns einen positiven Ausblick auf die kommenden Wochen.
Fiete Arp: Ich habe lange keinen Elfmeter mehr geschossen, hatte heute aber das Gefühl, dass ich den Ball reinmache. Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, haben dann aber einfach weitergespielt und cleverer agiert. Es freut mich sehr, dass wir uns heute noch mit einem Punkt belohnt haben. Dieses Erfolgserlebnis vor der Länderspielpause tut gut.
Lewis Holtby: Es war ein umkämpftes Spiel gegen eine Topmannschaft. Wir sind nach dem frühen Rückstand geduldig, taktisch diszipliniert und aktiv in den Zweikämpfen geblieben. Wir haben die Räume gut bespielt und sind zu Kontern gekommen. Ich bin stolz auf jeden Einzelnen. Es ist ein toller Punkt beim Meister.