Holstein feiert historischen Auswärtssieg bei Union Berlin

Torschütze Armin Gigovic (2. v. li.) bejubelt mit Phil Harres, Magnus Knudsen und Shuto Machino (v. li.) seinen Treffer

Unseren Störchen ist am Sonntagnachmittag der erste Bundesliga-Auswärtssieg der Vereinsgeschichte gelungen. Die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp gewann beim 1. FC Union Berlin vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei mit 1:0 (1:0).

Die Eisernen begannen sehr druckvoll, die erste gute Gelegenheit der Partie hatten aber unsere Jungs mit einem Kopfball von Lasse Rosenboom, den Union-Torhüter Frederik Rönnow parieren konnte (5.). Anschließend wurden auch die Gastgeber gefährlich: Den Abschluss von Ex-Storch Tom Rothe konnte unser Keeper Timon Weiner ebenso aus dem rechten Eck kratzen (10.) wie einen Abpraller von Max Geschwill Richtung eigene Torlinie nach einem Eckball (12.). In der Folge fand Holstein besser in die Partie, beide Seiten neutralisierten sich in einem intensiven Duell aber zusehends, sodass Hochkaräter hüben wie drüben Mangelware blieben – bis zur 43: Minute: Timo Becker steckte auf Machino durch, der den Ball von der Grundlinie in die Mitte legte. Dort nahm Armin Gigovic das Leder mit dem Rücken zum Tor an und traf von Höhe des Elfmeterpunkts aus der Drehung zur 1:0-Halbzeitführung.

Nach dem Seitenwechsel waren es erneut die Gastgeber, die mit großem Elan den zweiten Durchgang eröffneten. Wieder musste Weiner gegen einen Mitspieler parieren, nachdem Nicolai Remberg der Ball beim Abwehrversuch über den Spann gerutscht war (46.). Nachdem unser Torhüter bei einem Kopfball von Andrej Ilic keine Probleme gehabt hatte (49.), fand unsere KSV wie schon in Hälfte eins besser ins Spiel – und kam zu guten Gelegenheiten: Machino prüfte Rönnow mit einem Distanzschuss (54.) und Magnus Knudsen verzog nach einem fein vorgetragenen Angriff unter Bedrängnis aus acht Metern (58.). Kurz darauf legte Phil Harres das vermeintliche 2:0 nach, der Treffer fand aber wegen der vorherigen Abseitsstellung keine Anerkennung (61.). In der Schlussphase ging es dann hin und her: Erst klatschte Machinos satter Distanzschuss an den rechten Außenpfosten (73.), auf der Gegenseite rettete David Zec mit einer starken Grätsche in höchster Not gegen Josip Juranovic (74.). Danach drängte Union weiterhin auf den Ausgleich, unsere Störche verteidigten aber mit viel Einsatz und Leidenschaft und ließen nur noch eine Großchance zu. Doch weil der mit nach vorne geeilte Rönnow nach einer Ecke über die Latte hinwegköpfte (90.+2), überstand Holstein die siebenminütige Nachspielzeit schadlos – und durfte anschließend gemeinsam mit den 2.500 mitgereisten KSV-Fans vor dem ausverkauften Gästeblock einen historischen Sieg feiern.

Statistik:

Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Diogo Leite – Juranovic, Rothe (65. Roussillon), R. Khedira, Tousart (75. Volland), Jeong (65. Benes), Hollerbach (75. Skarke) – Ljubicic. Trainer: Baumgart.

Holstein: Weiner – Becker (70. Ivezic), Zec (83. Schulz), Komenda – Rosenboom, Remberg, Geschwill (83. Javorcek), Knudsen, Gigovic (59. Holtby) – Harres (70. Skrzybski), Machino. Trainer: Rapp.

Schiedsrichter: Reichel (Sindelfingen) – Tor: 0:1 Gigovic (43.) – Zuschauer: 22.012 (ausverkauft).

Stimmen:

Timon Weiner: Zuletzt hat uns öfter einmal das Glück gefehlt, heute war es aber auf unserer Seite. Wir haben uns gut auf die Spielweise des Gegners eingestellt. Kompliment an alle Jungs, die auf dem Platz standen. Was sie alles reingeworfen haben, war überragend. Es freut mich sehr, dass wir zu Null gespielt haben. Diesen Sieg haben wir uns redlich verdient.

Steven Skrzybski: Dieser erste Auswärtssieg in der Bundesliga ist für den Verein etwas ganz Besonderes. Jeder hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und bis zum Umfallen gekämpft. Wir haben großen Teamspirit gezeigt. Die heutige Leistung haben wir uns über Wochen erarbeitet. Heute haben wir uns belohnt.

Timo Becker: Dieser Sieg tut unglaublich gut. Wir standen in der Defensive sehr stabil und vorne sind wir immer für ein Tor gut. Wir wussten, dass es ein intensives Spiel werden würde, und haben den Kampf gut angenommen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir den Sieg über die Zeit gebracht haben. Wir sind verdient als Gewinner vom Feld gegangen. Ich freue mich, dass wir den Fans etwas für den großen Aufwand, den sie betreiben, zurückgeben konnten.

Lewis Holtby: Es war ein wichtiger Sieg, der sich sehr gut anfühlt. An der alten Försterei zu Null zu spielen, ist nicht einfach. Wir haben schon oft in dieser Saison gute Leistungen gezeigt. Heute wurden wir dafür belohnt. Dieser Sieg gibt uns hoffentlich zusätzliches Selbstvertrauen für die kommenden Spiele.

Nicolai Remberg: Wir haben heute richtig stark verteidigt und es dem Gegner schwer gemacht. Das war heute ausschlaggebend. Wir waren in dieser Saison oft nah dran, umso mehr freut es mich, dass wir heute den ersten Auswärtssieg einfahren konnten. Am Ende hat Union den Druck noch einmal erhöht, aber wir haben dem standgehalten. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.

‎