Viel investiert, alles reingehauen, aber am Ende nichts Zählbares mitgenommen: Unsere Störche haben am Samstagnachmittag eine knappe Niederlage beim VfB Stuttgart hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Coach Marcel Rapp unterlag dem Vizemeister vor 59.000 Zuschauern in der MHP-Arena mit 1:2 (0:1).
Die Gastgeber ergriffen gegen kompakt stehende Störche die Initiative und hatten in der Anfangsphase mehr vom Spiel, sodass sie zu ersten Abschlüssen durch Jamie Leweling (9.) und Fabian Rieder (12.) kamen. In Führung ging der VfB jedoch per Konter: El Bilal Touré nahm Tempo auf und steckte auf Deniz Undav durch, der die Kugel über unseren Torhüter Timon Weiner hinweg ins Netz hob (19.). Auch danach hatten die Stuttgarter mehr vom Spiel, kamen aber zunächst zu keinen weiteren Hochkarätern – bis zur 37. Minute, als Leweling aus spitzem Winkel verzog. Kurz darauf verhinderte Weiner einen höheren Rückstand, als er Rieders Schlenzer noch um den Pfosten drehte (38.). Vor der Pause wurden auch unsere Störche gefährlich – und wie: Erst blockte Maximilian Mittelstädt in höchster Not den Schuss von Benedikt Pichler (39.), nach der darauffolgenden Ecke verhinderte Fiete Arp einen möglichen Ausgleich, als er Patrick Erras‘ Kopfball aus kurzer Distanz unfreiwillig blockte (40.). Angelo Stiller zirkelte die Kugel auf der Gegenseite noch knapp am rechten Pfosten vorbei (43.), dann ging’s für unsere KSV mit dem knappen Rückstand in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel stand Holstein defensiv sehr stabil – und musste dennoch den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Nachdem Weiner den Aufsetzer von Leweling noch im Nachfassen hatte parieren können (60.), war er beim Distanzschuss von Touré machtlos, der den Ball aus 25 Metern in den rechten Giebel setzte (61.). Doch unsere Jungs steckten nicht auf, sondern setzten auch selbst offensive Nadelstiche. Nicolai Remberg verpasste jedoch die schnelle Antwort, als er aus zwölf Metern am stark reagierenden VfB-Torhüter Alexander Nübel scheiterte (64.). In Überzahl – Julian Chabot hatte in der 66. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen – erhöhte Rapps Elf merklich den Offensivdruck. Mit Erfolg: Phil Harres‘ Kopfball klatschte zwar an die Latte, den Abpraller versenkte Armin Gigovic aber per Aufsetzer von der Strafraumkante ins rechte untere Eck (84.). Nach Mittelstädts Pfostentreffer per Freistoß-Flanke (86.) sah Arp wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (88.), aber auch in Gleichzahl wäre Holstein in der Nachspielzeit fast noch zum Ausgleich gekommen, doch Shuto Machinos Flugkopfball strich haarscharf links vorbei (90.+2), sodass unsere Störche trotz großer Moral dem VfB knapp mit 1:2 unterlagen.
Statistik:
Stuttgart: Nübel – Vagnoman, Chase, Chabot, Mittelstädt – Millot (70. Rouault), Stiller, Rieder (62. Führich), Leweling (87. Hendriks), Undav (70. Karazor) – Touré (62. Demirovic). Trainer: Hoeneß.
Holstein: Weiner – Ivezic, Erras, Geschwill (80. Harres) – Becker, Schulz (70. Machino), Knudsen (58. Remberg), Gigovic, Porath (70. Puchacz) – Pichler (46. Skrzybski), Arp. Trainer: Rapp.
Schiedsrichter: Hartmann (Wangen) – Tore: 1:0 Undav (19.), 2:0 Touré (61.), 2:1 Gigovic (84.) – Gelb-Rote Karten: Chabot (66.) / Arp (88.) – Zuschauer: 59.000.
Stimmen:
Timo Becker: “Man hat gesehen, dass wir kämpfen und uns aufreißen. Aber wir sind mit Stuttgart auf eine clevere und eingespielte Mannschaft getroffen. Am Ende hat uns das Quäntchen Glück gefehlt, um hier einen Punkt mitzunehmen.”
Armin Gigovic: “Natürlich bin ich enttäuscht. Nach dem Stuttgarter Platzverweis hatten wir mehr Offensivaktionen und sind zum Anschlusstreffer gekommen, der uns zusätzliche Energie verliehen hat. Leider ist uns der Ausgleich nicht mehr gelungen, aber wir haben gegen einen starken Gegner Charakter gezeigt.”
Timon Weiner: “Die zweite Halbzeit war sehr ordentlich, weil wir mehr nach vorne gespielt, uns gute Chancen erarbeitet und gleichzeitig gut verteidigt haben. Wenn es uns gelungen wäre, unsere Überzahl noch besser auszunutzen, hätten wir hier auch noch einen Punkt holen können.”
Shuto Machino: „Nach dem ersten Platzverweis wollten wir unsere Überzahl nutzen und haben nochmal alles reingeworfen. Ich habe bei meiner Chance das Tor leider knapp verpasst. Aber es geht immer weiter.“
Magnus Knudsen: “Wir wussten, dass es schwer wird und haben nichts unversucht gelassen. Dass es trotzdem nicht für ein Erfolgserlebnis reicht, ist schade, aber wir werden weiter dafür arbeiten.”