Timo Becker verpasste nach der Pause den Ausgleich
Unsere Störche haben am Sonntagnachmittag einen Punktgewinn gegen den 1. FC Union Berlin verpasst. Die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp unterlag den Eisernen im mit 15.034 Zuschauern ausverkauften Holstein-Stadion mit 0:2 (0:1).
Die Gäste aus der Hauptstadt hätten fast einen Blitzstart hingelegt, als Benedict Hollerbach nach 20 Sekunden einen Kopfball knapp am rechten Winkel vorbeisetzte. Anschließend entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der Holstein um Offensivaktionen bemüht war, zunächst aber ohne gefährlichen Abschluss blieb. Stattdessen ging Union mit dem zweiten Angriff in Führung: Ex-Storch Tom Rothe fand mit seiner Flanke Aljoscha Kemlein, der unhaltbar für Timon Weiner aus acht Metern ins rechte Eck einköpfte (18.). Unsere Jungs waren um eine schnelle Antwort bemüht, Armin Gigovics Kopfball aus kurzer Distanz strich jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei (21.). In der Folge kamen beide Seiten in einer intensiv geführten Begegnung zu weiteren Gelegenheiten: Die Hausherren konnten kein Kapital daraus schlagen, dass Union-Torwart Frederik Rönnow unter einer Flanke hindurchtauchte (30.), auf der Gegenseite traf Christopher Trimmel aus spitzem Winkel das Außennetz (33.). Kurz vor der Pause entschärfte Marko Ivezic einen Schuss von Wooyeong Jeong per Kopf (43.), danach ging es mit dem knappen Rückstand in die Kabine.
Aus dieser kamen unsere Störche mit mehr Elan und waren in der Anfangsviertelstunde des zweiten Durchgangs dem Ausgleich nah, doch Rönnow wischte Nicolai Rembergs Volleyaufsetzer (47.) ebenso über die Latte hinweg wie Poraths satten Abschluss von der linken Strafraumkante (53.). Auch danach fehlte die nötige Fortune, als Timo Beckers Schlenzer am langen Pfosten vorbeistrich (57.) und Benedikt Pichler nach einer Ecke drüberköpfte (61.). Unsere KSV investierte auch weiterhin viel, um den Spielstand zu egalisieren, fand aber nun nicht mehr die Lücken, weil die Berliner tief standen und konsequent verteidigten. In der Schlussphase ging Holstein zusehends mehr Risiko, sodass die Eisernen zu Kontern kamen. Erst verlängerte Danilho Doekhi eine Flanke per Kopf an den Pfosten (88.), anschließend sorgte Rothe nach der folgenden Ecke für die Vorentscheidung, als er aus sechs Metern einnickte (89.). In der Nachspielzeit lenkte Rönnow noch einen Dropkick von Steven Skrzybski über das Tor hinweg (90.+1), dann stand die 0:2-Heimniederlage gegen abgezockte Gäste fest.
Statistik:
Holstein: Weiner – Ivezic, Erras (68. Puchacz), Komenda – Knudsen (46. Machino), T. Becker, Remberg, Gigovic (79. Arp), Porath (79. Schulz) – Bernhardsson (34. Skrzybski), Pichler. Trainer: Rapp.
Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Vogt, Diogo Leite – Trimmel, Kemlein, R. Khedira, Rothe, Skarke (27. Jeong), Vertessen (75. Benes) – Hollerbach (75. Jordan/87. Skov). Trainer: Svensson.
Schiedsrichter: Gerach (Landau) – Tore: 0:1 Kemlein (18.), 0:2 Rothe (89.) – Zuschauer: 15.034 (ausverkauft).
Stimmen
Steven Skrzybski: Wir müssen daran arbeiten, die Anzahl der Gegentore herunterzuschrauben und selbst auch einmal in Führung zu gehen. Nachdem Union geführt hat, war es schwierig für uns. In der zweiten Halbzeit sind wir anders aufgetreten und haben gezeigt, wie wir Fußball spielen wollen.
Timo Becker: Wir haben unsere Chancen leider nicht nutzen können. Wir haben uns vorgenommen, in Führung zu gehen, um das Spiel anders gestalten zu können als zuletzt. Leider hat das nicht geklappt. Wir müssen weiterhin hart arbeiten und unseren Weg weitergehen.
Nicolai Remberg: Das Ergebnis ist bitter. Wir haben leider wieder ein frühes Gegentor bekommen. Das müssen wir abstellen. Nach der Pause waren wir deutlich besser im Spiel und haben ansehnlichen Fußball gespielt, sodass ein Punkt durchaus möglich gewesen wäre. Wir müssen bei unserer Spielidee bleiben. Dann bin ich guter Dinge, dass wir noch unsere Punkte holen werden.