Timo Becker nach dem Zweikampf mit Wiesbadens Thijmen Goppel
Es lief die 54. Spielminute, als Timo Becker am 32. Spieltag der abgelaufenen Saison im Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden beim Stand von 0:0 nach einem Zweikampf mit Gegenspieler Thijmen Goppel im gegnerischen Strafraum zu Boden ging. Weil Becker anschließend direkt Goppel mitteilte, dass dieser nicht ihn, sondern nur den Ball getroffen habe, und auch nach der Partie im Interview bei TV-Sender sky zum einen bekräftigte, dass er zwar zu Fall gekommen sei, aber keinen Elfmeter habe schinden wollen, und zum anderen die Bedeutung des Fairplay-Gedankens im Sport unterstrich, wurde unser Außenbahnspieler nun von der Deutschen Fußball Liga (DFL) für den „Fair Play of the Season“-Award nominiert. Hier könnt ihr ab sofort für Becker abstimmen.
„Der Gegenspieler hat den Ball geklärt. Danach bin ich in der Aktion unglücklich hingefallen. Dadurch sah es so aus, als ob er mich vielleicht noch trifft. Aber ich wollte da keinen Elfmeter schinden. Ich habe ihm direkt gesagt: ,Pass auf, du hast mich nicht getroffen!‘“, sagte Becker später am sky-Mikrofon und ergänzte: „Ich glaube einfach, egal, wo man steht und was abgeht, man sollte im Sport immer fair bleiben. Weil man am Ende noch Karma kriegt, wenn man es nicht macht. Dann bin ich lieber ein Fair-Play-Spieler.“ Ob es tatsächlich Karma war, dass unser Schienenspieler nur elf Minuten nach dieser Szene das Tor des Tages erzielte, was unseren Störchen im Aufstiegsrennen einen immens wichtigen 1:0-Auswärtssieg bescherte – fest steht, dass Becker sich ohne Frage als fairer Sportsmann präsentierte, wie auch Philipp Lahm betonte. Der 113-fache deutsche Nationalspieler, der die sechs zur Auswahl stehenden Fair-Play-Momente der vergangenen Saison auswählte, sagte zu Beckers Aktion: „Nachdem er getroffen wurde, hat er seinem Gegenspieler direkt gesagt, dass er nicht gefoult wurde. Die Kombination, mit dem Gegner in den Austausch zu gehen und später im Interview zu betonen, dass Fairplay das A und O ist, ist bemerkenswert“, lobte Lahm.
Der „Fair Play of the Season“-Award wird aus den Stimmen der Fan-Votes (40 Prozent), dem Experten-Panel (30 Prozent), dem Bundesliga-Legenden und ausgewählte Medienpartner angehören, sowie den Stimmen der Mannschaftskapitäne der Klubs (30 Prozent) bestimmt. Wer es am Ende tatsächlich schafft, entscheidet diese Jury.
