Als sich am 7. Oktober 1900 neun junge und fest entschlossene Männer – entgegen dem Verbot ihres Männerturnvereins – am kurz zuvor eröffneten Kieler Bahnhof trafen und während einer Zugfahrt nach Lübeck den Kieler Fußball-Verein von 1900 gründeten, brach an der Förde eines der erfolgreichsten Kapitel der Kieler Sportgeschichte an.
Verstärkt durch einen Lübecker Leihspieler und angeführt von den beiden Zugereisten, Artur Beier und Siegtorschütze Georg P. Blaschke, begann auf dem Lübecker Burgfeld unsere schillernde Vereinsgeschichte. Die Dimension der „aufrührerischen“ Aktion darf angesichts der extremen Obrigkeitshörigkeit in jenen Tagen nicht unterschätzt werden. Der Widerstand gegen die Traditionen war mit einem nicht geringen gesellschaftlichen Risiko verbunden.
Vermutlich ist die Gründung eines Fußballvereins auf einer Zugfahrt einmalig in der deutschen Sportgeschichte – also genau der richtige Erzählstoff für eine spannende Gründungslegende. Nicht minder spannend war, was dann knapp zwei Jahre später in einer Gartenlaube zwischen der heutigen Hansastraße und der Eckernförder Straße geschah. Dort gründeten drei junge Schüler der Hebbel-Oberschule am 4. Mai 1902 mit dem Kieler Fußball-Club Holstein von 1902 einen Verein, der deutsche Fußballgeschichte schreiben sollte.
Bekanntlich gingen der Kieler Fußball-Verein und der Fußball-Club Holstein am 7. Juni 1917 unter dem Namen Kieler Sportvereinigung Holstein von 1900 e.V. eine bis heute erfolgreiche Fußball-Ehe ein, die alle Höhen und Tiefen mit großer Tatkraft meistern konnte und in diesem Jahr feiern darf.
Vereinsgeburtstag am 7. Oktober
Doch wer waren eigentlich die Größten unserer 125-jährigen Vereinsgeschichte? An welchen Orten rollte zum ersten Mal der Fußball in Kiel? Wer erfand unseren Vereinsnamen? Warum trug man früher bei uns schwarze Hosen und schwarze Stutzen? Wann lief Holstein zum ersten Mal mit den heute bundesweit bekannten Trikotfarben Blau, Weiß und Rot auf? Seit wann wurde unsere Mannschaft „Die Störche“ genannt? Wer holte olympisches Edelmetall für die KSV? Warum wird der deutsche Erstliga-Torrekord unseres Stürmers Atze Bornemann niemals gebrochen werden? Gab es den legendären Holsteingeist wirklich? Zahlreiche offene Fragen, die allesamt in diesem Jahr geklärt werden sollen. Allerspätestens mit der Veröffentlichung der großen Holstein-Jubiläums-Chronik zu unserem Vereinsgeburtstag am 7. Oktober.
Das Jahr 2025 wird für Holstein Kiel eine besondere Bedeutung haben. Als Jubiläumsjahr werden die große Tradition, die Persönlichkeiten und die Erfolge der KSV besonders in den Mittelpunkt rücken und die verschiedenen Jubiläums-Veranstaltungen und Aktionen werden dazu beigetragen, die Holsteinerinnen und Holsteiner enger zusammenrücken zu lassen und zusätzliche Identität zu stiften.
125 Jahre Holstein Kiel, Deutscher Meister 1912, Vizemeister 1910 und 1930. Dazu die Einweihung der Ernst-Möller-Straße, die Sichtbarmachung von Geschichte im Vereinsumfeld und Stadtbild sowie der Holsteinplatz als durchgehende Spielstätte seit 1911 – Holstein Kiel ist Fußballtradition pur.
Und genau an dieser Stätte soll 2025 auch der Neubau einer modernen Arena beginnen. Damit könnte sich ein langersehnter Traum vieler Holsteinerinnen und Holsteiner erfüllen. So war es auch Anfang der 50er Jahre, als unter der Führung von Ernst Föge und dem Vorsitzenden Hermann Thomas Langness der Neubau der heutigen Haupttribüne gefeiert wurde und Holstein abermals in die Spitze des deutschen Fußballs vorstoßen konnte.
Darüber hinaus steht die erste Hälfte des Jahres 2025 im Zeichen des Kampfes um den Verbleib in der Erstklassigkeit, der zum Jahresabschluss 2024 nochmal neuen Schwung erhalten hat.
Lasst uns alle gemeinsam aufbrechen in ein besonderes Jahr!
„Wir kommen aus der Fördestadt, die einen Erstligisten hat.
Wir halten immer fest zusammen, Blau-Weiß-Rot ein Leben lang.
Die große Liebe der Region, spielt im Holstein-Stadion.
Ernst Möller schoss das eine Tor, darum singen wir laut im Chor:
1912, 1912, Deutscher Meister 1912…“
(Bundesliga-Fangesang der Holstein Anhänger)