Youngster krönen starken HSV-Test

Holstein Kiel – Hamburger SV 5:3 (1:2)

Die Siegtreffer durch die beiden Nachwuchsstürmer Utku Sen undNoah Awuku, zuvor ein Tor des Monats aus 70 Metern durch Dominik Schmidt und überhaupt ein 0:2 nach zehn Minuten in ein 5:3 gedreht. Der Test der KSV Holstein gegen den Hamburger SVbrachte nicht nur packenden Fußball, sondern auch einen verdienten Erfolg einesZweitligistenüber den Bundesliga-Dino.

Es stand 3:3 zwischen dem Hamburger SV und der KSV Holstein, der eingewechselte Pierre-Michel Lasogga hatte gerade mit einem trockenen Schuss von der Strafraumkante für den Bundesligisten ausgeglichen. Es lief die 85. Minute, der Himmel über der mit 6.000 Zuschauern ausverkauften Grümmi-Arena in Neumünster zog sich bedenklich zu. Der Veranstalter hatte das Testspiel als „Voigt-Logistik-Cup“ ausgerufen und ein solcher braucht einen Sieger, auch wenn nur ein Spiel ausgetragen wird. Ein Remis hätte ein Elfmeterschießen zur Folge gehabt. Eines, das wahrscheinlich in einem Gewitter untergegangen wäre. Aber dann passte Alexander Mühling wunderbar auf Utku Sen und der 19-Jährige traf eiskalt zum 4:3 für die Störche. Eine verdiente Führung, hatte die KSV doch bis dahin das bessere Team gestellt und einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung umgewandelt.

Awuku macht’s Sen nach

Mit dem Schlusspfiff traf Noah Awuku dann noch zum 5:3 für die Kieler, die mit Steven Lewerenz (bester Spieler) und Dominik Schmidt (bester Torschütze) auch zwei Preise bei den anschließenden Ehrungen abräumten. Schmidt hatte gesehen, dass U21-Europameister Julian Pollersbeck zu weit vor seinem Tor stand und überwand den HSV-Keeper mit einem frechen 70-Meter-Schuss. Die KSV, die bis auf Kingsley Schindler, mit jener Mannschaft begonnen hatte, die am 13. Mai in Großaspach (1:0) den Aufstieg in die 2. Liga perfekt gemacht hatte, bestimmte im ersten Durchgang klar das Geschehen und geriet durch zwei Abspielfehler von Manuel Janzer und Torhüter Kenneth Kronholm nach einer knappen Viertelstunde ohne Not mit 0:2 in Rückstand.

Ducksch trifft zur Aufholjagd

Doch dann foulte Kyriakos Papadopoulos Marvin Ducksch im Strafraum und der KSV-Mittelstürmer verwandelte souverän zum 1:2. Ducksch, der einen Schlag auf das rechte Sprunggelenk erhielt, musste später ausgewechselt werden. Bis dahin beteiligte er sich aber rege am starken Offensivspiel der Störche, die schon zur Pause hätten ausgleichen können. Schließlich fiel das 2:2 dann in der 68. Minute, als Amara Condé sich auf der rechten Seite schön durchsetzte und Steven Lewerenz sah, der den Ball volley und unhaltbar für Pollersbeck in die Maschen drosch.

Flanke Condé, Tor Lewerenz

„Es war heute zu sehen, dass auf diesem Niveau die kleinsten Fehler bestraft werden“, sagte KSV-Cheftrainer Markus Anfang. „Die ersten beiden Gegentore haben wir ja quasi selbst erzielt.“ Mit der Vorstellung seiner Mannschaft sei er aber sehr zufrieden gewesen. „Das war ein guter Test.“ Er ließ aber auch nicht unerwähnt, dass der HSV erst seit zwei Wochen im Trainingsbetrieb ist, für die Nationalspieler des Bundesligisten war es gar das erste Spiel in der Saisonvorbereitung. Für die Störche war das HSV-Spiel bereits der achte Test, sieben Spiele gewann die Anfang-Elf, gegen den Champions-League-Teilnehmer Schachtar Donezk verdienten sich die Störche ein beachtliches 0:0.

Am Sonntag erwartet der Regionalligist SC Weiche Flensburg 08 (14 Uhr) die Störche im Manfred-Werner-Stadion zum finalen Test, eine Woche später startet mit dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen (30. Juli, 15.30 Uhr) das Comeback der KSV Holstein in der 2. Liga.

Spielinfo

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, Lenz (64. Heidinger) – Peitz (64. Kinsombi) – Lewerenz (79. Awuku), Mühling, Drexler (64. Condé), Janzer (46. Schindler) – Ducksch (78. Sen)
Hamburger SV: Mathenia (46. Pollersbeck) – Diekmeier, Mavraj (61. Behounek), Papadopoulos (46. Thoelke), Sakaj (60. Holtby) – Ekdal (46. Janjicic), Walace (46. Jung), Kostic (46. Jatta, 76. Lasogga), Waldschmidt (46. Müller), Hunt (46. Hahn) – Schipplock (46. Wood)
Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg)
Tore: 0:1 Hunt (7.), 0:2 Kostic (11.), 1:2 Ducksch (16.), 2:2 Lewerenz (68.), 3:2 Schmidt (79.), 3:3 Lasogga (84.), 4:3 Sen (89.), 5:3 Awuku (90.+1)
Zuschauer: 6.000 (ausverkauft) in der Grümmi-Arena in Neumünster

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