Wahl rettet Last-Minute-Remis

Innenverteidiger köpft gegen Fürth in der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand ein

So durchwachsen das Heimspiel der KSV Holstein am Sonntag gegen die SpVgg Greuther Fürth im ersten Durchgang war, so sehr hatte es die zweite Halbzeit und insbesondere die Schlussphase in sich. Am Ende rettete Hauke Wahl den Störchen durch sein Kopfballtor in der Nachspielzeit vor 8669 Zuschauern zum 2:2-Endstand einen Punkt.

Die im klassischen Blau-Weiß-Rot gekleideten Kieler begannen im Holstein-Stadion, das stellenweise einer Sandkiste ähnelte, dominant und erspielten sich durch Jae Sung Lee die erste Möglichkeit, der nach Zuspiel von Johannes van den Bergh an den Ball kam, diesen aber nicht richtig traf, wodurch die Kugel links am Fürther Gehäuse vorbeitrudelte (6.). Beide Seiten bereiteten in der Anfangsphase anschließend zähe Kost zu: Zahlreiche Fehlpässe prägten das Spielgeschehen, sodass es in den Strafräumen lange ruhig blieb. Den nächsten Abschluss gönnte sich Janni Serra vom linken Strafraumeck, stellte SGF-Torwart Sascha Burchert mit seinem Flachschuss aber vor keine großen Probleme (21.). Der Stürmer war es auch, der Maximilian Wittek den Ball im Zuge des Fürther Aufbauspiels stibitzte. Sein Querpass vor dem Tor auf Franck Evina wurde aber gerade noch geklärt (33.). Eine Minute später holte Startelf-Debütant Evina einen Freistoß in zentraler Position heraus. Diesem nahm sich Jannik Dehm an, zielte aber etwas zu hoch. Die einzige Gelegenheit des Kleeblatts hatte Fabian Reese auf dem Fuß, als er frei vor KSV-Torhüter Kenneth Kronholm den Ball verstolperte, sodass dieser nicht eingreifen musste (44.).

Unmittelbar nach Wiederanpfiff stockte den Kieler Fans der Atem, als der Ball im Aufbauspiel verloren ging, sodass Daniel Keita-Ruel auf Kronholm zulief, ehe Fürths Toptorjäger in letzter Sekunde von Hauke Wahl entscheidend gestört wurde (46.). Diese verpasste Großchance schien die Grün-Weißen zu beflügeln. Reese wurde auf die Reise geschickt, scheiterte aber aus spitzem Winkel am gut reagierenden Kronholm (48.). Zwei Minuten zeigte Schiedsrichter Daniel Schlager auf den Punkt, nachdem Dehm Gegenspieler Kenny Prince Redondo an der Außenkante des Strafraums zu Fall gebracht hatte. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Julian Green sicher (50.). Die KSV wirkte in der Folge etwas von der Rolle, leistete sich verstärkt Passfehler in der eigenen Hälfte und lud die Franken zu weiteren Torchancen ein. So schoss Maximilian Sauer aus 20 Metern deutlich drüber (57.), und Reese zwang Kronholm mit einem satten Schuss zu einer Glanztat (59.). Holstein meldete sich mit einem Evina-Schuss zurück, den Burchert gerade noch aus dem linken unteren Eck kratzen konnte (60.). 120 Sekunden später hatte der kurz zuvor eingewechselte Mathias Honsak den Ausgleich auf dem Fuß, doch Burchert parierte spektakulär zur Ecke. So sehr die Elf von KSV-Coach Tim Walter das Spielgeschehen nun dominierte, so sehr war sie auch anfällig für Konter, was die Gäste aber ungenutzt ließen. Stattdessen schlugen die Hausherren dann doch zu: Ein hoher Ball in den gegnerischen Strafraum drückte Atakan Karazor über die Linie (77.). 60 Sekunden später wäre die Partie fast vollends gekippt, als van den Bergh das Leder volley an die Latte knallte und Honsak den Abpraller neben das Gehäuse köpfte. Die Schlussphase sollte es dann in sich haben: Kronholm kam weit aus seinem Tor heraus, fing den Ball vor dem heraneilenden Marco Caligiuri ab, wollte noch eine spielerische Lösung finden, wobei er den Ball jedoch wieder verlor. Der Kapitän der Greuther bedankte sich und traf aus knapp 30 Metern ins verwaiste Tor (85.). Die KSV warf alles nach vorne – und wurde spät belohnt: Mit der letzten Aktion des Spiels köpfte Hauke Wahl einen Benes-Freistoß zum umjubelten Last-Minute-Ausgleich ein (90.+4).

Kiel: Kronholm – Dehm, Schmidt, Wahl, van den Bergh – Karazor – Kammerbauer (46. Bénes), Meffert – Lee (59. Honsak) – Evina (85. Thesker), Serra. Trainer: Walter.

Fürth: Burchert – Sauer, Magyar, M. Caligiuri, Wittek – Jaeckel – Redondo (80. Steininger), S. Ernst (87. Gugganig), Green, Reese – Keita-Ruel (90. Parker). Trainer: Leitl.

Schiedsrichter: Schlager (Niederbühl) – Tore: 0:1 Green (50., FE), 1:1 Karazor (77.), 1:2 Caligiuri (85.), 2:2 Wahl (90.+4) – Zuschauer: 8669.

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