Störche im Löwenkäfig

DFB-Pokal, 1. Runde: TSV 1860 München – Holstein Kiel, Sonntag, 18.30 Uhr

Es lag in der Luft, dieses Los: In der ersten Runde um den DFB-Pokal tritt die KSV Holstein am Sonntag (18.30 Uhr) ausgerechnet auf den TSV 1860 München. Die Störche waren bei der Auslosung im Dortmunder Fußballmuseum Anfang Juni erstmalig im Topf der Bundesligisten gelandet, eigentlich hätten sie mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf einen Amateurverein treffen müssen. Aber dann wurde es der TSV 1860 München, der mittlerweile wieder an der Grünwalder Straße spielt und dort 15.000 Zuschauer erwartet. Gegen die Löwen, in Kiel, unvergessen, verpassten die Störche in der Relegation am Ende der Saison 2014/15 den Aufstieg in die 2. Liga.

KSV-Trainer Tim Walter über die Störche: Der Pokal ist ein Pflichtspiel, deshalb wollen wir es gewinnen, wie jedes Pflichtspiel. Wir werden keinen Spieler für das Spiel gegen Jahn Regensburg (26. August, d. Red.) schonen. Wir spielen erst gegen München, dann bereiten wir uns auf Regensburg vor. Das gilt auch Jae Sung Lee, der noch seinen Rhythmus finden muss. Und den findet er nicht, wenn er nicht spielt.

Walter, der in der vergangenen Saison noch als Trainer von Bayern München II auf die Löwen traf, zum Pokalgegner: Ich kenne die Löwen und das Stadion sehr gut. Wir werden auf einen gut geordneten Gegner treffen, der tief steht und auf Konter und Standards setzen wird. Ich habe gute Erinnerungen an die Löwen, mit den Bayern habe ich vergangene Saison dort beide Spiel gewonnen.

Personelle Situation: Arne Sicker fällt mit Oberschenkelproblemen aus, ansonsten kann Tim Walter auf den kompletten Kader zurückgreifen. Jannik Dehm hat eine angegraute Pokalsperre abgesessen, Johannes van den Bergh, der gegen Heidenheim die Ampelkarte sah, ist im DFB-Pokal spielberechtigt. In die U23, die am Sonnabend im Holstein-Stadion (18.30 Uhr) gegen die U21 des Hamburger SV spielen, werden Noah Awuku, Tobias Fleckstein und Timon Weiner aus dem Ligakader abgestellt.

Kenneth Kronholm, neben Hauke Wahl und Patrick Herrmann einer von drei Spielern im Kader, die schon in den Relegationsspielen das KSV-Dress trugen: Das Relegations-Aus gegen die Löwen ist für mich längst abgehakt. Seitdem hat sich bei beiden Vereinen viel verändert, bei der KSV in eine positive Richtung, beim TSV eher in eine negative. Für mich ist das Spiel nur noch in besonderer Erinnerung, weil es mein letztes vor dem Kreuzbandriss gewesen ist.

Die letzten Duelle: In der Saison 2014/15 trafen die Störche und die Löwen zuletzt aufeinander, gute Erinnerungen an diese Duelle hat die KSV nicht. In der ersten Runde um den DFB-Pokal empfingen die Kieler seinerzeit den TSV 1860 München, gingen durch ein frühes Tor von Tim Siedschlag (8.) auch in Führung, unterlagen dann aber durch einen Doppelschlag von Robin Okotie (65., 81.) noch mit 1:2. Viel schmerzhafter war die Begegnung mit dem Meister des Jahres 1965 in den beiden Relegationsspielen am Ende der Saison. Im Rückspiel (Das Hinspiel in Kiel endete 0:0, d. Red.) führte das damals von Karsten Neitzel trainierte Team lange mit 1:0 in der mit 57.000 Zuschauern gefüllten Allianz-Arena, um dann in der Nachspielzeit durch einen Treffer von Kai Bülow noch äußerst unglücklich mit 1:2 zu verlieren.

Medieninfos: Sky überträgt live, der Multimedialiveticker der KSV (http://liveticker.holstein-kiel.de) liefert schon ab 18 Uhr alles Wissenswerte rund um das Spiel, ab 18.30 Uhr dann aktuelle Zwischenstände, Fotos und Interviews. Medienpartner R.SH schaltet immer wieder live ins Grünwalder-Stadion.

Faninfos: Der TSV 1860 wird für Gästefans keine Tageskasse öffnen und empfiehlt ausdrücklich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Sowohl am Stadion als auch im Umfeld sind keine Parkmöglichkeiten vorhanden. Jede Eintrittskarte beinhaltet die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs am Spieltag im gesamten MVV-Netz. Wer mit dem Auto anreist, sollte das P [&] R-Parkhaus am Mangfallplatz (Am Hollerbusch 22, 81547 München) nutzen. Von dort sind es mit der U1 zwei Haltestellen zum Wettersteinplatz, von hier sind es noch zwei Fußminuten bis zum Gästeeingang „Ost II“. Wer mit der Bahn anreist, sollte vom Hauptbahnhof ebenfalls die U1 zur Station „Wettersteinplatz“ nutzen.

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