Mit dem Möbelkönig in die 1. Bundesliga

6 Fakten zum kommenden Gegner SC Paderborn (Sonnabend um 13 Uhr im Holstein-Stadion)

Am Sonnabend um 13 Uhr kommt es zum Top-Spiel zwischen der KSV Holstein und dem SC Paderborn. Wir stellen Euch den kommenden Gegner wieder etwas genauer vor…

Kurzhistorie: Die überwiegende Zeit seiner Geschichte verbrachte der SC Paderborn 07 in den regionalen Amateurligen. 2005 stieg der Verein erstmals in die 2. Bundesliga auf, in der er mit einem Jahr Unterbrechung bis Sommer 2014 spielte. Nach dem Erreichen des zweiten Tabellenplatzes stieg der SCP – trotz beschränkter finanzieller Mittel und niedrigen Marktwerts – erstmals in der Vereinsgeschichte in die 1. Bundesliga auf. Danach folgte der Absturz bis in die 3. Liga.

Bekannte Spieler: Zahlreiche bekannte Trainer saßen in Paderborn bereits auf der Bank, unter anderem André Breitenreiter, Pavel Dotchev, Uwe Erkenbrecher, Stefan Effenberg, Holger Fach, Jos Luhukay und Roger Schmidt. Bei den prominenten Spielern ragen Georgi Donkow, Thomas von Heesen, Patrick Owomoyela und Paderborns Jahrhunderttorhüter Patrick Loboue heraus.

Größte Erfolge: Neben dem Erstliga-Aufstieg 2014 gelang dem SC Paderborn in dieser und der vergangenen Saison der Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. In der Spielzeit 2017/18 war der FC Bayern München Endstation, diesmal unterlag der SCP zu Hause dem Hamburger SV mit 0:2. Die Partie hatte Erinnerungen an ein unrühmliches Kapitel der Vereinsgeschichte geweckt, hatte Paderborn doch in der Saison 2004/05 unter anderem durch einen Erst-Runden-Sieg gegen den Hamburger SV (4:2) das Achtelfinale erreicht. Das Spiel gegen den HSV war allerdings im Zuge eines Wettskandals manipuliert worden. Da der Wettbewerb jedoch zu weit fortgeschritten war, wurde auf eine Wiederholung der Partie verzichtet und der HSV vom DFB finanziell entschädigt. Paderborn schied im Achtelfinale gegen den SC Freiburg aus. Viermal stieg Paderborn in die 2. Bundesliga auf: 1982 als TuS Schloß Neuhaus sowie 2005, 2009 und 2018 als SC Paderborn.

Stadion: Der Bau eines neuen Stadions wurde in Paderborn notwendig, da im Hermann-Löns-Stadion, der früheren Spielstätte des SC Paderborn 07, nur noch dank einer Sondergenehmigung Regionalliga- und Zweitligaspiele ausgetragen werden durften. Bereits am 17. Januar 2001 entwickelte der SCP konkrete Vorschläge für den Neubau eines reinen Fußballstadions in Paderborn. Erst am 30. Juni 2008 wurde das neue Stadion an den SC Paderborn übergeben und am 16. Juli 2008 mit einem Freundschaftsspiel gegen Galatasaray Istanbul (1:1) eröffnet. Heute fasst die Bundesliga erprobte Benteler-Arena 15.000 Zuschauerplätze.

Holstein-Duelle: Bislang kam es in der 3. Liga, der zweigleisigen Regionalliga Nord und dem ersten Aufeinandertreffen in der 2. Liga im Hinspiel elfmal zum Duell Holstein Kiel gegen den SC Paderborn. Am 11. September 2016 gelang den Störchen mit dem 3:1 in der Benteler-Arena der erste Sieg gegen die Ost-Westfalen, im Rückspiel (2:1) sollte der zweite und bislang letzte folgen. Viermal hieß es am Ende Unentschieden. Am 9. November 2018 trafen die Störche und der SC erstmals in der 2. Bundesliga aufeinander. Die Fans erlebten ein denkwürdiges 4:4-Unentschieden. Schon 1978 gab es drei hitzige Duelle zwischen dem 1. FC Paderborn (Westfalen-Zweiter), einem Vorgänger des heutigen SC, und der KSV Holstein (Nord-Vierter). In der Qualifikation zur Aufstiegsrunde zur 2. Liga Nord trennten sich beide Teams zweimal 2:2. Ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz musste her, auch das endete, trotz Verlängerung, mit einem Remis (1:1). Holstein setzte sich schließlich im Elfmeterschießen (4:2) an der Bremer Brücke in Osnabrück durch – und machte nach weiteren sechs Aufstiegsspielen am 17. Juni 1978 den Aufstieg in die 2. Liga Nord perfekt.

Der „König“ von Paderborn: Der fußballbegeisterte Unternehmer und „Möbelkönig“ Wilfried Finke führte Paderborn sensationell in die 1. Bundesliga. Die Liebe begann 1994 im Hermann-Löns-Stadion. Fincke spürte damals hautnah die Euphorie, die um den kleinen TuS Paderborn-Neuhaus entstanden war. Der Klub spielte um die Meisterschaft in der Oberliga Westfalen, die Qualifikation für die Aufstiegsrunde zur Zweiten Liga schien möglich, da entschloss sich der erfolgreiche Möbelfabrikant zur Hilfe. Er orderte zwei VIP-Dauerkarten, trat dem Sponsorenpool bei und bezahlte 3000 D-Mark für eine Werbebande. Es ist der Prolog einer ostwestfälischen Erfolgsgeschichte, die mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga 2014 ihren absoluten Höhepunkt hatte und als deutsches Fußballmärchen ein Bestseller war. Am 15. Januar 2019 verstarb Finke im Alter von 67 Jahren.

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