Emotionaler Höhepunkt der Masters-Historie

Störche-Bezwinger ETSV Weiche holt den Pott

Das 19. LOTTO Masters vor über 8.600 begeisterten Zuschauern in der restlos ausverkauften Kieler Sparkassen-Arena hätte aufgrund seiner Intensität und Klasse eigentlich auch der im nächsten Jahr anstehenden Jubiläumsveranstaltung zur Ehre gereicht.

Ein durch die neue Rückpassregel begünstigter Torrekord, Emotionen, Rasse und Kampf pur und ein am Ende fulminant auftrumpfender Sieger ETSV Weiche (4:2-Finalsieg gegen Eutin 08) sorgten für einen Höhepunkt nach dem anderen. Ein zwischenzeitlicher Schock brachte das Turnier an den Rande des Abbruchs: Brian Jungjohann (Flensburg 08) blieb nach einem Sturz gegen die Bande minutenlang regungslos auf dem Hallenboden liegen und konnte den Kunstrasen erst nach beherztem Einsatz der Sanitäter gestützt verlassen. Dem 08er geht es inzwischen besser.

Für Rekordsieger Holstein Kiel (6 Masters-Titel) war im Halbfinale beim 2:5 gegen den späteren Sieger Weiche Endstation. Trainer Markus Anfang war bei seiner Masters-Premiere angetan von der Atmosphäre im Kieler Handball-Tempel.

Thiago Freitag vom ETSV Weiche wurde zum besten Turnierspieler gewählt, Eutins Schlussmann Lennart Weidner zum besten Torhüter und Alexander Bieler sicherte sich mit fünf Treffern die Torjägerkrone – damit wandelt in den Fußstapfen einstiger Kieler Masters-Torjäger wie André Breitenreiter (2006), Michael Holt (2008, 2009, 2010) und Marc Heider (2011, 2012). Wir sind nach dem 19. LOTTO Masters auf Stimmenfang gegangen…

Markus Anfang (Trainer KSV Holstein): Ich habe selbst gerne in der Halle gespielt und bin von diesem Turnier total begeistert. Der Rahmen war schön, die Veranstaltung an sich super professionell aufgezogen – leider waren wir im Halbfinale Weiche total unterlegen und sind auch verdient ausgeschieden. Wir haben bei dem Turnier leider nicht alles so umgesetzt, wie wir es uns vorgenommen hatten.

Thomas Möller (Trainer VfR Neumünster): Einige meiner Spieler haben jahrelang darauf hingelebt, einmal bei diesem Masters starten zu dürfen. Meine Mannschaft hat hier einen Riesenjob gemacht und für gute Unterhaltung gesorgt.

Mecki Brunner (Trainer Eutin 08): Wir haben ein überragendes Turnier gespielt und waren auch im Finale auf Augenhöhe. Der Sieg von Weiche war trotzdem verdient, die beste Mannschaft hat gewonnen. Das Masters, zu dem uns so viele Fans begleiten haben, wird ganz Eutin noch lange in Erinnerung bleiben.

Daniel Jurgeleit (Trainer ETSV Weiche): Es haben aus unserer Mannschaft die gespielt, die Lust auf ein solches Turnier und Spaß am Hallenfußball haben. Es war wie immer ein Highlight für uns alle und eine schöne Gelegenheit, alte Bekannte zu treffen. Nach der Verletzung des Spielers war es schwer, das Halbfinale zu bestreiten. Aber wir haben dann auch für ihn gespielt, für ganz Flensburg.

Marc Peetz (Co-Trainer von Weiche): Ich liebe dieses Turnier, aber nach der Verletzung war für mich die Luft raus, und der Sieg spielte auch keine wirkliche Rolle mehr. Die neuen Regeln haben zwar zu mehr Toren und einer höheren Attraktivität geführt, aber auch zu mehr Zweikämpfen an der Bande und auf dem Feld. Damit will ich aber nicht sagen, dass dieses Unglück eine Folge dessen ist, so etwas kann leider immer passieren. Zur neuen Regel: Ich würde sie so verändern, dass Rückpässe nicht limitiert sind, der Torwart aber nur noch einen Ballkontakt haben darf.

Klaus Kuhn (Organisator): Das war eine tolle Veranstaltung! Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Partnern für ihr Verständnis dafür bedanken, dass wir nach der Verletzungsunterbrechung die Show abgesagt haben. Für mich ist der Spieler von Flensburg 08, der unbedingt wollte, dass das Masters fortgesetzt wird, der eigentliche Sieger dieses Turniers. Ein Dank auch an die Halbfinalisten, die entschieden haben, das Masters fortzusetzen.

Alexander Bieler (Torschützenkönig/KSV), der sein erstes Masters erlebte: Das war eine überragende Veranstaltung, ich habe selten erlebt, dass so viele Zuschauer bei einem Hallenturnier dabei sind. Das war eine tolle Erfahrung für mich! Wir hatten eine junge Mannschaft dabei, die phasenweise richtig guten Fußball gespielt hat. Leider hat es nicht gereicht, um das Turnier zu gewinnen.

York Lange (Hallensprecher), im neunten Jahr dabei: Ich finde es immer wieder super, dass ein solches Turnier gänzlich ohne Bundesligisten funktioniert. Ich drücke jedes Mal der KSV Holstein die Daumen, damit sie ins Finale kommt, leider bekommt sie das nicht mehr hin. Von Flensburg 08 fand ich es sehr fair, dass der Verein sich gewünscht hat, das Turnier trotzdem fortzusetzen. Ein solches Unglück kann zwar immer passieren, es zeigt aber auch, was wirklich wichtig ist.

Uwe Massaro (Sicherheitsdienst/63), seit mehr als 30 Jahren in der Sparkassen-Arena tätig und zum letzten Mal beim Masters im Dienst, weil er in 25 Tage in Rente geht: Ich habe alle Turniere miterlebt und bin immer wieder von der Stimmung begeistert, das Masters ist einfach eine richtig gute Veranstaltung. Wem ich die Daumen drücke? Holstein Kiel.

Marvin Ducksch (Neuzugang der KSV), der auf der Tribüne mit seinen neuen Kollegen saß: Ich hatte von diesem Turnier vorher noch nichts gehört und bin völlig begeistert davon. Für einen Fußballer kann es kaum etwas Schöneres geben, als in einem solchen Rahmen spielen zu dürfen. Ich bin von der Mannschaft super aufgenommen worden, das ist ein sehr, sehr netter Haufen! Der Verein hat noch viel vor, und ich hoffe, dass ich meinen Beitrag leisten kann, damit wir gemeinsam dieses Ziel auch erreichen.

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