DFL lehnt Ausnahmegenehmigung für die KSV ab

Störche legen Widerspruch gegen die Entscheidung ein

Die Lizenzierungsabteilung der Deutsche Fußball-Liga (DFL) ist bei ihrer Entscheidung geblieben: Das Holstein-Stadion, so die Begründung, sei mit einem Fassungsvermögen von rund 10.000 Zuschauern zu klein für die 1. Bundesliga. Gefordert sind dort Plätze für 15.000 Zuschauern, 8000 davon müssen Sitzplätze sein.

Die KSV Holstein hatte bei der DFL deshalb eine Ausnahmegenehmigung beantragt. Der Zweitligist wird diese Entscheidung nun durch den zuständigen Lizenzierungsausschuss überprüfen lassen. „Wir hoffen weiter, dass wir im Falle eines Aufstiegs unsere Heimspiele in Kiel austragen dürfen“, sagt Wolfgang Schwenke, Kaufmännischer Geschäftsführer der KSV. „34 Auswärtsspiele wären nach einem sensationellen Aufstieg ungerecht.“ Das Stadion genüge den Sicherheitsanforderungen der DFL und böte alle Voraussetzungen, damit die Übertragung der Spiele dem geforderten Standard entspräche. „Dass unser Stadion zu wenig Plätze hat, geht deshalb allein auf unsere Kosten, aber stört den Spielbetrieb nicht“, so Schwenke weiter. „Wenn es keine Ausnahmen für solche Ausgangslagen gibt, wird es für Vereine wie Holstein Kiel, die keinen großen Investor im Rücken haben, unmöglich, ein Märchen wie unseres auch tatsächlich wahr werden zu lassen.“

Man könne nicht in der defizitären 3. Liga beginnen, ein modernes Stadion zu bauen und dabei hoffen, innerhalb von zwei Jahren Bundesliga zu spielen, wie es der KSV womöglich gelingen werde. Endgültig ist das Aus für das Holstein-Stadion laut Schwenke aber noch nicht. „Wir werden unsere Argumente vor dem zuständigen Ausschuss genau erläutern und klar machen, dass es um eine historisch einmalige Situation geht.“ An den strukturellen Defiziten arbeitet der Verein intensiv, spätestens in der Saison 2019/20 wird das Holstein-Stadion durch den Neubau der Osttribüne über die erforderliche Kapazität von 15.000 Plätzen verfügen. „Aber diesen Mangel können wir nicht in wenigen Wochen beheben“, sagt Schwenke.

Polizei, Feuerwehr und die Stadt Kiel haben gegenüber der DFL bereits versichert, dass sie keine sicherheitstechnischen Bedenken gegen Bundesligaspiele in Kiel in der kommenden Spielzeit haben. Somit bleibt die endgültige Entscheidung darüber, wo ein möglicher Erstligist KSV Holstein seine Heimspiele austragen wird, weiter offen.

Das Team von Markus Anfang steht vor dem letzten Punktspiel gegen Eintracht Braunschweig (13. Mai, 15.30 Uhr) als Dritter der 2. Liga fest. In zwei Relegationsspielen (17.5., 21.5) gegen den Tabellen-16. der 1. Fußball-Bundesliga hat die KSV Holstein die Chance, als erster Verein aus Schleswig-Holstein ins Oberhaus aufzusteigen.

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