Der Hexer von Kiel

Kenneth Kronholm gehört zu den Leistungsträgern und Aushängeschildern der KSV

Die Störche setzen zum Höhenflug an. Und einer der Garanten für den Erfolg ist dabei – wie schon so oft – Schlussmann Kenneth Kronholm. Als Sohn einer Deutschen und eines US-Amerikaners wurde Kenneth Kronholm am 14. Oktober 1985 im US-amerikanischen Fort Belvoir geboren, wuchs jedoch größtenteils in der kurpfälzischen Region um Heidelberg auf. 2014 vom SV Elversberg an die Förde gewechselt, ist Kenny drauf und dran, sich in die Reihe großer Holstein-Keeper wie Adsch Werner, Henry Peper und Andi Köpke einzureihen. In der 3. Liga gehört er auf alle Fälle zum Besten was es zwischen den Pfosten gibt. Kronholm stellt zusammen mit seinen Vorderleuten die beste Defensive der Liga. Nur 24 Mal musste „Hexer“ Kronholm in bislang 35 Spielen hinter sich greifen, insgesamt blieb er 15 Mal ohne Gegentreffer. Kronholm, der während seiner Profi-Karriere bereits für zwölf Vereine am Ball war, hofft nun auf den vierten Aufstieg seiner abwechslungsreichen Karriere als Torhüter. Wir stellen Kronholm den Lesern des Holstein Magazins kurz vor Ende der spannenden Saison noch einmal etwas genauer vor.

Handball: Als Kind zunächst – wie sein Großvater – Handballer, begann ich erst 1999 Vereinsfußball zu spielen und schloss mich der SG Oftersheim an, für die ich in der C-Jugend zunächst noch als Mittelstürmer aktiv war. Erst als B-Junior wurde ich dann Torhüter.

Rostock: Ich kam 2008 vom FSV Frankfurt nach Rostock und es war dort für mich eine geile Zeit, auch wenn ich in der 1. und 2. Bundesliga nur auf der Bank saß. Wir waren ein Torwarttrio mit Stefan Wächter und Jörg Hahnel. Grundsätzlich blicke ich da positiv zurück. Das war keine verlorene Station, ich habe viel gelernt und mit vielen gestandenen Spielern zusammenarbeiten dürfen.

Kiel: Ich fühle mich hier komplett wohl. Ich bin von Beginn an super in die Holstein-Familie integriert worden. Und ich könnte ein komplettes Buch über das Sportliche schreiben, denn da war fast alles dabei. Natürlich auch die schwere Zeit während meines Kreuzbandrisses. In solchen Zeiten habe ich immer weiter gemacht und an mich geglaubt. Und jetzt haben wir sogar nochmal die Chance, etwas Großes zu erreichen, was es im Verein seit sehr langer Zeit nicht gab. Darauf liegt der absolute Fokus. Mit einem Erfolg könnten wir uns bei allen für die tolle Unterstützung bedanken.

München: Da fällt mir viel ein. Bayern München, 1860 München, eine schöne Stadt, wärmer als hier, Bier, Englischer Garten… und das ominöse Relegationsspiel am 2. Juni 2015. So etwas gibt es eben im Fußball, er hat alle Facetten. Schöne Seiten und Abstürze, viel Sonne und viele Wolken. Was wir dort erlebt haben war sicherlich sehr unschön. Aber der Lerneffekt war immens. Im Endeffekt sitze ich jetzt hier in Kiel und habe auch aus der Niederlage von München eine Menge mitgenommen. Es kann nicht immer alles gut laufen.

Stärken/Schwächen: Egal was ist, ich will immer meinen Stiefel runterspielen und den Kasten sauber halten. Es gibt bestimmte Abläufe, die man beibehalten sollte. Das Wichtigste ist aber, dass ich einfach gern im Tor stehe.

Freizeit: Momentan ist es wirklich so, dass ich gut regeneriere, mich gut ernähre und fit werde für die Spiele. Alles andere blende ich so gut es geht aus. Aber das war bei mir grundsätzlich immer so.

Saison-Finale: Hansa Rostock, Sonnenhof-Großaspach und Halle – das ist eine ganz, ganz spannende Geschichte. Wir haben dabei noch zwei Heimspiele, vielleicht ist das ein Vorteil. Wir können alles gewinnen und einiges verlieren. Das sind Spiele, auf die man eine ganze Saison bei Wind und Wetter hinarbeitet und auf die man sich riesig freut. Wir kriegen immer vermittelt, dass wir mit dem Gedanken ins Spiel gehen sollen, etwas gewinnen zu können. Es ist extrem wichtig, dass das jeder verinnerlicht. Und wenn das gelingt, dann können wir etwas richtig Geiles erreichen.

Teamgeist: Ich glaube im Team denken alle so wie ich. Wir müssen zusammenhalten und füreinander da sein. Jeder ist wichtig und der positive Gedanke steht über allem.

Zukunft: Für mich ist Zukunft das heutige Spiel gegen Hansa Rostock. Erstmal nur an den Fußball denken und an die drei wichtigen Spiele. Wir wollen nur das Positive. Alles andere stelle ich momentan zurück.

DFB-Pokal: Eines der wichtigen Saisonziele, wir wollen auch da dabei sein. Nach dem Sieg in Lübeck wollen wir nun natürlich auch vor heimischer Kulisse gegen den SV Eichede den Pott holen. Und wenn wir in der 3. Liga oben landen, dann würde sich ja sogar in diesem Jahr in jedem Falle ein zweiter Club aus dem Land für den Pokal qualifizieren. Ein netter Nebeneffekt.

Aufstieg: Mit Elversberg (2013) bin ich in München in die 3. Liga aufgestiegen, mit Wolfsburg II (2004) und Carl Zeiss Jena (2005) in die damals noch drittklassige Regionalliga Nord. Ein vierter Aufstieg wäre natürlich das Größte für mich!

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