Bitterer Last-Minute-K.o. für die KSV

Störche verlieren durch zwei späte Gegentore mit 0:2 bei Union Berlin – Honsak verletzt

Am Dienstagabend hat die KSV Holstein bei Union Berlin unglücklich mit 0:2 verloren. Nach einer starken Vorstellung mussten die Störche zwei späte Gegentreffer durch Grischa Prömel und Sebastian Polter hinnehmen.

Normalerweise ist das Berliner Stadion an der alten Försterei für seine prächtige Stimmung bekannt. Doch die Heimfans beteiligten sich ebenso wie die über 1000 mitgereisten Kieler Schlachtenbummler am bundesweiten Fan-Protest, in Zuge dessen die Anhänger in den deutschen Stadien an diesem Spieltag in den ersten 20 Minuten schweigen. Die Kieler ließen sich von dieser fast schon gespenstischen Atmosphäre jedoch keinesfalls irritieren. Vielmehr agierten sie von Beginn an selbstbewusst und dominant. So setzte Janni Serra, der gegen Bochum mit seinem ersten Saisontor den späten 2:2-Ausgleich erzielte hatte, nach 25 Sekunden mit einem strammen Schuss, der knapp über die Latte strich, die erste Duftmarke. Nach neun Minuten musste die KSV bereits verletzungsbedingt wechseln: Für den am Arm verletzten Mathias Honsak kam Kingsley Schindler, der zuletzt erkältet gefehlt hatte. Blau-Weiß-Rot blieb spielbestimmend und erarbeitete sich Abschlussmöglichkeiten, doch sowohl Jae Sung Lee (17.), als auch Kingsley Schindler (19.) scheiterten an Union-Keeper Rafal Gikiewicz. Auf der Gegenseite kamen die Gastgeber lediglich zu zwei Distanzschussversuchen von Akaki Gogia, die jedoch beide weit am Kieler Tor vorbeisegelten. Nach kurzer Verschnaufpause kam Holstein zum Ende des ersten Durchganges nochmal zu zwei Gelegenheiten: David Kinsombi schoss aus 18 Metern links unten am Tor vorbei (39.) und Janni Serra verpasste nach einer Freistoßhereingabe von Alexander Mühling nur knapp die Führung. Sein Kopfball strich knapp am langen Pfosten vorbei (40.). Unmittelbar vor der Pause wären die Eisernen dann trotz Kieler Chancenplus fast in Führung gegangen: Sebastian Andersson zwang Kenneth Kronholm mit seinem wuchtigen Kopfball zur ersten Glanztat, als der KSV-Keeper den Ball gerade noch mit einer Hand über die Latte lenken konnte (45.).

Nach Wiederanpfiff gehörte der erste Hochkaräter ebenfalls Union: Gogia versuchte, Kronholm zu umdribbeln, doch dieser blockte den Schussversuch. Den Nachschuss setzte Simon Hedlund aus 16 Metern am KSV-Gehäuse vorbei (49.). Die Partie wurde ausgeglichener: Berlin investierte deutlich mehr ins Offensivspiel, kam jedoch zu keinen weiteren Abschlüssen. Auch die Störche blieben bemüht, den ersten Treffer des Spiels zu erzielen, es mangelte aber bisweilen an der letzten Präzision beim finalen Pass. Nach 68 Minuten konnte Serra aus 14 Metern abziehen, aber sein Schuss wurde gerade noch von Marvin Friedrich geblockt. Es ging nun hin und her: Der Kopfball des eingewechselten Sebastian Polter landete in Kronholms Armen (76.), auf der anderen Seite schoss Masaya Okugawa nach feinem Zuspiel von David Kinsombi Union-Torwart Gikiewicz an (81.). Beide Teams warfen alles in die Waagschale, wollten Lucky Punch erzwingen – doch nur Union gelang dies: Grischa Prömel kam im Kieler Strafraum über Umwege an den Ball und ließ mit seinem Flachschuss Kronholm keine Chance (90.). Holstein warf nun alles nach vorne – und wurde ausgekontert: Nachdem sein erster Schussversuch fehlgeschlagen war, setzte Polter den Ball per Fallrückzieher über Kronholm hinweg zum 2:0-Endstand ins Netz und besiegelte damit eine aus Kieler Sicht äußerst unglückliche Niederlage, da ein Unentschieden ein gerechteres Ergebnis dieses Duells zweier Mannschaften auf Augenhöhe gewesen wäre.

Union: Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, F. Hübner, C. Lenz – Schmiedebach – Prömel, Zulj – Gogia (86. Ryerson), Hedlund (70. Hartel) – Andersson (76. Polter).

Holstein: Kronholm – Dehm, Schmidt, Wahl, van den Bergh – Mühling, Kinsombi, Meffert, Honsak (9. Schindler/65. Okugawa) – Lee, Serra.

Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach an der Pegnitz) – Tore: 1:0 Prömel (90.), 2:0 Polter (90.+4) – Zuschauer: 20879.

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