Aufstiegsstörche holen auch Landespokal

SV Eichede – Holstein Kiel 2:4 (2:2)

Holstein Kiel feiert zum 13. Mal den Gewinn des SHFV-LOTTO-Pokals und setzt nach dem Zweitligaaufstieg das I-Tüpfelchen auf eine überragende Saison 2016/17. Beim 4:2 (2:2)-Erfolg der KSV über den SV Eichede vor 2.808 Zuschauern ließen die Störche nach einer 2:0-Führung noch einmal Spannung aufkommen. Nach Wiederanpfiff stellte die Elf von Trainer Markus Anfang jedoch den alten Abstand wieder her und streckte den Henkelpott verdient in die Luft.

Die Fans bekamen für ihr Eintrittsgeld mächtig was geboten. Die Kieler Störche übernahmen mit dem Anpfiff das Kommando und hatten es offenbar auf ein Schützenfest abgesehen: Nach sehenswerten Fernschusstreffern von Alexander Bieler (3.) und Kingsley Schindler (8.) lag der Zweitligaaufsteiger früh souverän in Front. Die Störche bestimmten die Partie in allen Belangen – allerdings auch im negativen Sinn. Nach zwei Böcken in der Kieler Defensive nahm der SVE die zwei Geschenke dankend an und glich durch Evgenij Bieche (25.) und Mats Facklam (29.) zum 2:2 aus, das auch zum Pausenpfiff Bestand hatte.

Die Störche suchten in der zweiten Hälfte nach dem Rhythmus der ersten 23 Minuten. Der Ball lief gefällig über den grünen Teppich, doch die immer leidenschaftlicher kämpfenden Stormarner stoppten die Kieler Angriffsbemühungen weit vor der heißen Zone. Nach Varela Monteiros Pfostenkracher lag sogar eine Sensation in der Luft (62.). Doch dann rückte Dominck Drexler sein Hinterteil ins Geschehen und gab dem Schuss von Niklas Hoheneder die entscheidende Richtungsänderung, sodass SVE-Torwart Julian Barkmann die 3:2-Führung nicht verhindern konnte (64.). Die Störche hatten jetzt wieder Oberwasser und legten sofort nach: Luca Dürholtz spitzelte zum 4:2 ein (73.). Von dem erneuten Doppelschlag erholten sich die „Bravehearts“ nicht mehr, sodass Holstein Kiel verdient den Henkelpott in die Luft strecken durfte.

Stimmen nach dem Spiel

SVE-Trainer Martin Steinbek: „Das Finale war unser Highlight nach dem Abstieg. Nach zehn Minuten habe ich auf die Uhr geschaut, ob wir schon auf dem Platz waren. Aber ich wusste, dass, wenn Holstein nachlässig sein würde, wir unsere Chancen nutzen würden. Und so kamen wir zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit waren wir dann mit unseren Mitteln natürlich unterlegen. Mehr war deshalb leider nicht drin. Dennoch ein Riesenkompliment an meine Mannschaft.

KSV-Trainer Markus Anfang: „Es war verdammt schwierig für die Jungs, nach dem Erreichen des großen Ziels, sich noch einmal für ein Pokalfinale zu motivieren. Wenn man dann aber so gut in das Spiel kommt, dann erwarte ich auch, dass wir es so zu Ende spielen. Da war ich überhaupt nicht zufrieden. Im Prinzip haben wir ja heute sechs Tore geschossen. Das wirkte arrogant und das sind nicht wir. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, zwei Tore geschossen und letztlich verdient gewonnen.“

Spielinfo

SV Eichede: Barkmann – Fischer, Wachowski, Petzschke, Silva Monteiro – Kleine (76. Peters), Krajinovic, Maltzahn, Varela Monteiro – Bieche (80.Lysiak), Facklam (86. Bojarinow). Trainer: Steinbek
Holstein Kiel: Schipmann – Schindler (71. Spohn), Hoheneder, Czichos, Lenz – Bieler – Janzer, Siedschlag, Drexler (69. Dürholtz), Sicker – Fetsch (63 Ducksch). Trainer: Anfang.
Schiedsrichter: Paltchikov (Groß-Grönau)
Tor: 0:1 Bieler (3.), 0:2 Schindler (8.), 1:2 Bieche (25.), 2:2 Facklam (29.), 2:3 Hoheneder (64.), 2:4 Dürholtz (73.)
Zuschauer: 2.808

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