„Auch Kuchen ist mal erlaubt!“

Interview mit Holsteins Physio-Chef Tim Höper (Bad Gögging Tag 3)

Seit 2011 leitet Tim Höper die Physiotherapie bei den Kieler Störchen. Zusammen mit Sebastian Süß, Fabian Franzen und Athletiktrainer Timm Sörensen kümmert sich Höper auch im niederbayrischen Bad Gögging intensiv um die Zweitliga-Kicker. In Kiel gehört auch Maurice van Johnson noch zum festen Physio-Team der KSV. Wir sprachenmit Höperim Holstein-Mannschaftshotel.

Tim, welchen besonderen Anforderungen müssen sich die Spieler während eines Trainingslagers wie hier in Bad Gögging stellen?

Die größten Herausforderung liegen sicherlich in der schnellen Abfolge der Trainingseinheiten, der Situation eines neuen Spielsystems und der Möglichkeit, losgelöst vom häuslichen Umfeld enger zusammenzuwachsen. Gerade jetzt, unmittelbar vor dem Saisonstart, ist das Zusammenwachsen wichtig.

Welche Anforderungen an die Spieler sind seit der viertklassigen Regionalliga am meisten gestiegen?

Wir haben ja auch schon in der Regionalliga auf hohem Niveau sehr ambitioniert gearbeitet. Von der 2. Bundesliga wagten wir ja lange Zeit gar nicht zu träumen damals. Insgesamt sind die körperlichen Anforderungen im Bundesliga-Unterhaus meiner Meinung nach aber noch einmal deutlich gestiegen. Im therapeutischen Bereich arbeiten wir inzwischen mit vier Leuten. Auch die Zusammenarbeit der Physiotherapie mit Athletiktrainer Timm Sörensen wurde immer weiter optimiert.

Über die Stränge zu schlagen ist für unsere Profis nicht mehr drin, oder?

Wir arbeiten eng mit Ernährungswissenschaftlern zusammen und die Spieler sind heutzutage sehr gut informiert – und leben bewusst. Man darf sicherlich auch mal ein Eis oder ein Stück Kuchen essen. Ernährungstechnische Aussetzer sollten sich aber in Grenzen halten.

Man geht bei einem durchschnittlichen Erwachsenen von einem Stoffwechsel-Grundumsatz von ca. 1800 bis 2300 Kalorien aus. Was verbraucht ein Profifußballer an intensiven Trainingstagen wie hier in Bad Gögging?

Sicherlich nicht so viel wie die 6.000 bis 7.000 Kalorien eines Radfahrers bei der Tour de France, aber auf 3.500 bis 4.000 Kalorien kommen unsere Jungs auch. Viel wichtiger ist bei den hohen Temperaturen zwischen 26 und 31 Grad momentan aber die Flüssigkeitsaufnahme. Die sollte auf jeden Fall umfangreich sein. Nach dem Training müssen die Defizite unbedingt ausgeglichen werden.

Wie schätzt Du die körperliche Verfassung der Störche momentan ein?

Wir haben sicherlich momentan einige Spieler mit kleineren Blessuren, das ist auch aufgrund der Belastung innerhalb der Vorbereitungszeit aber nicht ungewöhnlich. Aber wirklich relevante Einschränkungen, so dass der Auftakt gefährdet ist, haben wir nicht zu beklagen. Ich denke, dass wir gut gerüstet in die neue Saison gehen werden.

Vielen Dank für das Gespräch, Tim!

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