Abriss der Osttribüne hat begonnen

Am 4. Juni rollte der Bagger ins Holstein-Stadion

Der 4. Juni 2018 hat schon jetzt einen besonderen Platz in der knapp 118-jährigen Geschichte der KSV Holstein: Am Montag begann er endlich, der Abriss der Osttribüne des Holstein-Stadions. Der Neubau, der 27 Meter hoch sein und rund 5000 Zuschauern Platz bieten wird, soll spätestens zu Beginn der Saison 2019/20 fertiggestellt sein.

Bis dahin wird die Kapazität für die Heimspiele des Fußball-Zweitligisten KSV Holstein auf rund 10.000 Zuschauer sinken. Nach der Fertigstellung verfügen die Störche über die von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) geforderte Mindestkapazität von 15.000 Plätzen, allerdings genügt dieser Standards nur für die 2. Liga, in der 1. Liga müssen mindestens 8000 überdachte Sitzplätze nachgewiesen werden. Noch stehe nicht fest, so Wolfgang Schwenke, Kaufmännischer Geschäftsführer der KSV, wie der nächste Umbauschritt aussehen werde. Klar ist nur, dass der Ausbau der Nordtribüne mit Stahlrohrtribünen erst einmal wieder vom Tisch sei. Mit dieser Option hatten die KSV-Verantwortlichen die DFL letztlich doch noch das Zugeständnis abbringen können, die Heimspiele in der Bundesliga im Holstein-Stadion austragen zu dürfen. Nach der verlorenen Relegation gegen den VfL Wolfsburg (1:3, 0:1) bestehe aber keine Notwendigkeit, so Schwenke, vorschnell in einen Stadionumbau zu investieren, der nicht von der Dauer sei.

Ganz anders die neue Osttribüne, deren Bau rund 9,4 Millionen Euro kosten wird und vom Kieler Architektenbüro AX5 entworfen wurde. Das Land Schleswig-Holstein übernimmt davon sieben Millionen, den Rest teilen sich die Stadt Kiel und der Verein. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger wird sie näher an das Spielfeld heranrücken. „Dadurch wird sich die Atmosphäre noch einmal verbessern“, sagte Schwenke. „Es wird im Stadion ein ganz anderes Raumgefühl entstehen.“

Die Gästefans, sonst auf der Osttribüne beheimatet, werden in der kommenden Saison im Block „L“ auf der Nordtribüne untergebracht, die Zuwegung erfolgt über das Grundstück, auf dem einst das chinesische Restaurant „Cheung“ gestanden hat. Auch die LED-Wand wird eine neue Heimat bekommen. Nach Fertigstellung der Osttribüne wird sie unter dem Dach hängen, bis dahin wird sie in der Ecke Nord-/ehemalige Osttribüne eine vorübergehende Heimat finden.

Laut Bauleiter Holger Kühnapfel (AX5) eine der zahlreichen Herausforderungen des Projekts, ist die gewaltige Tafel doch in einem ebenso mächtigen Fundament verankert. Dessen Ausmaße (6,5 Meter lang, 2,5 Meter tief) sind bekannt, unklar ist dagegen, was sich sonst noch im Untergrund befindet. Da es nicht ausgeschlossen ist, dass bei den Bauarbeiten beispielsweise auch Fliegerbomben gefunden werden, ist der Kampfmittelräumdienst ein ständiger Begleiter des Umbaus.

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