Union Berlin – Holstein Kiel 1:1 (0:0)

Testspiel

Holstein Kiel erkämpfte sich im Testspiel beim Zweitliga-Spitzenteam FC Union Berlin ein achtbares 1:1-Unentschieden. Den Ausgleich der Platzherren durch Kiyan Soltanpour (58.) egalisierte Dmitrijus Guscinas (78.) nach Vorarbeit von Youngster Patrick Nagel. Somit feierte Christian Wück ein gelungenes Debüt auf der Kieler Trainerbank.

Im ersten Durchgang übernahm der Zweitligist schnell das Kommando und setzte die nervösen Kieler ein ums andere Mal erheblich unter Druck. Ein Kopfball von Dominic Peitz strich in der 19. Minute knapp am linken Pfosten des von Simon Henzler gehüteten Tores vorbei. Eine Minute später scheiterte Shergo Biran frei vor dem stark reagierenden Holstein-Schlussmann. Es dauerte bis zur 38. Minute, ehe Marco Stier FC-Keeper Carsten Busch auf der Gegenseite testen konnte. Erneut eine gute Gelegenheit für Union in der 41. Minute, doch Matthias Hummel konnte vor dem aufgerückten Karim Benyamina klären. Quasi mit dem Halbzeitpfiff testete Tim Jerat Unions Schlussmann Busch mit einem hart getretenen 18-Meter-Freistoß.

Nach der Pause kam Holstein, nun auf neun Positionen verändert, aggressiver aus der Kabine und profitierte von zunehmenden Abstimmungsschwierigkeiten der Berliner. Doch in der 58. Minute knackte der Zweitligist den Kieler Abwehrriegel. Einem Flachschuss von Kiyan Soltanpour aus zehn Metern konnte der zur Pause eingewechselte Tobias Dittmann nur hinterherschauen. Wenig später sogar die Chance zum 2:0 für die „Eisernen“, doch Dittmann und Schulz konnten den Ball von Biran (71.) aus der Gefahrenzone befördern.

Die schönste Aktion der Störche während der gesamten 90 Minuten in der Alten Försterei führte in der 78. Minute zum Ausgleich. Youngster Patrick Nagel hatte seinem Gegenspieler Adrijan Antunovic im Mittelfeld das Leder gekonnt abgenommen, postwendend den Gegenzug eingeleitet, mustergültig Dmitrijus Guscinas bedient und der bedankte sich, nachdem er die Union-Abwehr ausgetanzt hatte, mit dem Treffer zum 1:1. Eine Schrecksekunde noch einmal für die KSV zehn Minuten vor dem Ende, doch der Kopfball von Peitz klatschte nur an den linken Kieler Pfosten.

„Vor allem nach der Pause, in der wir mit vier U23-Spielern agierten, wusste meine Mannschaft zu gefallen, da stimmte die Grundordnung häufiger“, freute sich Holstein-Coach Christian Wück über die Leistungssteigerung seiner Störche im zweiten Durchgang. „Kein Spieler war heute ein Notnagel, alle stehen in meinem Notizbuch“, so Wück. „Das Resultat bestätigte den ausgezeichneten Eindruck, den die Spieler in der Woche auf dem Trainingsplatz gezeigt haben“, bewertete Wück die Testspielreise in die Hauptstadt durchaus als Erfolg und als Fortsetzung des gezeigten Engagements der letzten Tage.

Sichtlich angetan von der Partie war Youngster Patrick Nagel, der in der 2. Halbzeit eine gute Rolle im zentralen Mittelfeld spielte. „Ein tolles Erlebnis hier in Berlin, auch wenn das Tempo für mich echt etwas völlig Neues war. Sehr schön, dass ich die Vorarbeit zum Ausgleich leisten konnte“, so Nagel.

Union-Trainer Uwe Neuhaus bewertete den Test beider Traditionsvereine wie folgt: „ Zumindest mit unser 1. Halbzeit war ich halbwegs zufrieden, danach war es kein ansehnliches Spiel mehr für die Zuschauer, aber trotzdem wichtig für die Spieler.“ (Patrick Nawe)

1. FC Union Berlin: Busch – Menz, Rauw, Schulz, P. Kohlmann (46. M. Kohlmann) – Peitz (83. Göhlert) – Brunnemann (26. Mattuschka), Dogan (67. Bemben), Antunovic – Benyamina (46. Soltanpour), Biran

Holstein Kiel: Henzler (46. Dittmann) – Hummel, Müller (46. Hoffmann), Schyrba (46. Bruns), Jürgensen (46. Schulz) – Siedschlag (46. Brückner), Jetrat (46. Nagel), Nouri (46. Vujcic) – Holt (46. Kastner), Wulff (46. Guscinas), Stier (46. Heider).

Tore: 1:0 Soltanpour (58.), 1:1 Guscinas (78.)

Zuschauer: 967

Foto: Vorbereiter Patrick Nagel feiert mit dem Torschützen Dmitrijus Guscinas den Ausgleich.

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