Trainingslager auf Mallorca

Grieneisen in der Warteschleife

Seit Montag schwitzen die Kieler „Störche“ bei zwei täglichen Trainingseinheiten auf der Balearen-Insel Mallorca um die Wette. Einer schaut derzeit nur zu und „brennt“ momentan eher auf seine Genesung als angesichts der frühlingshaft warmen Temperaturen im Trainingsgelände Cala Millor. Die Rede ist von Henning Grieneisen, der nach seinem Wechsel von Arminia Bielefeld an die Förde im vergangenen Sommer weiterhin einen Stammplatz beim Regionalliga-Tabellenführer fest im Visier hat. Das Holstein Magazin sprach im Trainingscamp mit Grieneisen.

Henning, derzeit beim Training hier in Mallorca nur Zaungast, was ist genau passiert?

Am 27. Dezember habe ich beim Waldlauf einen Stich im Knie verspürt und konnte nicht mehr beschwerdefrei laufen. Die Ärzte haben dann bei mir eine Kreuzbandzerrung festgestellt. Eigentlich ging es in der ersten Trainingswoche schon wieder ganz gut, doch dann kamen die Probleme zurück. Das Knie hält den Belastungen einfach noch nicht wieder stand.

Wie empfindest du deine Situation hier im Trainingslager?

Es ist sehr wichtig für mich, mit nach Mallorca gereist zu sein. Vor allem habe ich hier die perfekte medizinische Betreuung. Physiotherapeut Marc Asche, Teamarzt Hinrik Dotzer und Masseur Uwe Tischer stehen hier zur Verfügung und solche Bedingungen hätte ich in Kiel sicher nicht gehabt. Wir arbeiten intensiv an meinem Comeback. Darüber hinaus ist der enge Kontakt zur Mannschaft in dieser Phase ein Vorteil. So verliere ich nicht den Anschluss. Mein Ziel ist es einfach, so bald wie möglich wieder richtig laufen zu können. Vielleicht ja sogar noch in dieser Woche.

Warum ist es in dieser Jahreszeit so wichtig, gute Trainingsbedingungen zu haben? Viele sagen doch, dass es günstiger wäre, unter den Bedingungen zu trainieren, die wir in Deutschland haben, damit die Mannschaft am ersten Spieltag des neuen Jahres keine Umstellungsprobleme bekommt.

Um im spielerischen Bereich arbeiten zu können ist es eine Grundvoraussetzung, dass man gut bespielbare Plätze hat. In Kiel gab es zuletzt bei der ungünstigen Witterung doch zahlreiche Rutschpartien. Und für uns ist es eben wichtig, dass wir unseren spielerischen Level voll ausschöpfen. Darüber hinaus steht bei so einem Trainingslager neben dem Teamgeist natürlich auch die volle Konzentration auf den Fußball im Mittelpunkt. Alle arbeiten hier für ein Ziel und es gibt kaum störende Einflüsse. Das ist in der Heimat oftmals anders.

Wie siehst du dein erstes halbes Jahr bei Holstein Kiel?

Angesichts des Tabellenplatzes ist wohl jeder Spieler erst einmal sehr zufrieden, unabhängig von der eigenen Situation. Die Saison hat für mich ja auch recht gut begonnen. Bis zum Spiel gegen RW Essen war ich ein fester Bestandteil der Mannschaft, hatte genügend Einsätze, war sehr zufrieden. Dann wurde es problematisch für mich. Eine Phase von zwei, drei nicht so guten Auftritten hat mich letztlich den Stammplatz gekostet. Das ist natürlich unbefriedigend gewesen. Als junger Spieler habe ich aber noch nicht so ein Standing, so dass ich bei Ausfällen eher um meinen Platz bangen muss. Das ist auch normal.

(Das Interview mit Henning Grieneisen führte Patrick Nawe in Cala Millor/Mallorca)

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