Chemnitzer FC – Holstein Kiel 0:1 (0:1)

Regionalliga Nord (24. Spieltag)

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Holstein Kiel hat seine Spitzenposition in der Fußball-Regionalliga Nord ausgebaut. Nach dem 1:0-Erfolg beim Chemnitzer FC beträgt der Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Halle nun wieder vier Zähler. Darüber hinaus patzten die Verfolger aus Babelsberg und Magdeburg. Das goldene Tor vor den 3061 Zuschauern im Stadion an der Gellertstraße erzielte Kapitän Sven Boy mit einem wuchtigen Kopfball aus sechs Metern bereits in der 18. Spielminute.

Die Platzherren begannen forsch und machten deutlich, dass sie gegen den Spitzenreiter etwas Zählbares ergattern wollten. Aufregung bereits in der 6. Minute. Christian Jürgensen brachte seinen Gegenspieler Benjamin Boltze zu Fall und Schiedsrichter Robert Hartmann zeigte sofort auf den ominösen Punkt. Jörg Emmerich lief an, scheiterte aber am ausgezeichnet reagierenden Michael Frech im Kieler Tor. Verwirrt durch die vergebene Großchance zur Führung, ließ sich die Schädlich-Elf etwas aus dem Konzept bringen. In der 10. Minute hatte der aufgerückte Holstein-Kapitän Sven Boy die Kieler Führung auf dem Fuß, doch aus sechs Metern spitzen Winkels scheiterte der Routinier an CFC-Keeper Sebastian Klömich. Im Gegenzug verpasste Boltze das Kieler Tor aus acht Metern per Kopf nur haarscharf. Nach einer Viertelstunde löste sich Holstein etwas vom Druck der Himmelblauen. Verpasste Marco Stier per Kopf nach einer Hereingabe von Tim Siedschlag noch das Tor, so machte es Boy in der 18. Minute besser. Einen scharf hereingetretenen Freistoß von Stier wuchtete der Kapitän aus acht Metern per Kopf unhaltbar für CFC-Schlussmann Klömich ins Gehäuse der Schädlich-Elf. Riesenjubel bei der KSV. Nur zwei Minuten später war Klömich einen Tick schneller als Mohammed Lartey und verhinderte in brenzliger Situation weiteres Ungemach für seine Farben. Doch Chemnitz wehrte sich weiterhin tapfer. In der 36. Minute musste Peter Schyrba das Leder aus dem Getümmel heraus schlagen und kam damit am 5-Meter-Raum dem einschussbereit postierten Chemnitzer Jörn Nowak zuvor. Vier Minuten später klärte Jürgensen gegen Boltze wenige Meter vor der Torlinie, dann kam Kevin Hampf einen Schritt zu spät gegen Holstein-Keeper Michael Frech (44.) und quasi mit dem Pausenpfiff konnte Kevin Schulz den Ball vor dem zögerlichen Nowak aus der Gefahrenzone schlagen.

Nach der Pause lief bei den Platzherren nur noch wenig zusammen. Chancen der Himmelblauen waren jetzt Mangelware. Einzig der Querpass von Boltze und der anschließende Schuss von Steffen Kellig aus vierzehn Metern, den Frech sicher parieren konnte, sorgten für Gefahr (52.). Ansonsten dominierten die Kieler Abwehrspezialisten um Leitwolf Sven Boy das Geschehen und offenbarten mit konsequentem Zweikampfverhalten, robustem Körpereinsatz sowie einer deutlichen Lufthoheit echte Nehmerqualitäten. Holstein hätte im zweiten Durchgang sogar weitere Treffer nachlegen können, doch im Abschluss fehlte immer wieder die letzte Konsequenz. Erst rutschte Kevin Schulz das Leder nach Vorarbeit von Vujcic über den Schlappen (54.), dann lenkte David Sieber einen Lartey-Flachschuss aus zehn Metern noch in letzter Sekunde um den Torpfosten (76.) und acht Minuten vor dem Ende scheiterte der auf und davon eilende Stier aus 15 Metern halbrechter Position an CFC-Torhüter Klömich.

„Das war hier heute das erwartet schwere Stück Arbeit“, zeigte sich Holstein-Coach Falko Götz nach dem Schlusspfiff erleichtert angesichts des neuerlichen Auswärts-Dreiers seiner Mannschaft. Darüber hinaus versüßte die Kunde aus dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, wo Türkiyemspor Berlin dem Halleschen FC zwei wertvolle Zähler abknüpfen konnte sowie die Nachricht von der deutlichen Magdeburger Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg II (0:3) der Götz-Elf den Nachmittag zusätzlich. Bereits am Sonnabend hatte Verfolger Babelsberg 03 beim FC Oberneuland eine ernüchternde 0:2-Auswärtspleite hinnehmen müssen.

„Egal was passiert, wir werden bis zum letzten Spieltag voll durchziehen müssen, um am Ende ganz oben zu stehen“, ließ sich Matchwinner Sven Boy von den für die Störche absolut positiven Ergebnissen der Konkurrenten nicht blenden. „Eine Saison ist lang. Allerdings bin ich froh, dass wir bislang von Krisen verschont geblieben sind“, so der in Chemnitz souverän agierende Boy.

Zehn Spieltage vor Schluss scheint nun alles auf einen Zweikampf zwischen Holstein Kiel (54 Punkte) und dem Halleschen FC (50) hinauszulaufen. Am 2. Mai kommt es im Holstein-Stadion zum „Schlagerspiel“ zwischen den Störchen und dem noch immer ungeschlagenen Team aus Halle. Babelsberg (46 Punkte) und Magdeburg (44) sind an diesem Wochenende vielleicht schon (vor-)entscheidend zurückgefallen.

Chemnitzer FC: Klömich – Nowak, Emmerich, Thönelt, Sieber – Becker (73. Baumann), Hampf, Wilke (62. Bachmann), Kunert (61. Schlosser) – Boltze, Kellig

Holstein Kiel: Frech – Siedschlag, Boy, Schyrba, Schulz – Lartey (90. Guscinas), Brückner, Vujcic, Jürgensen – Grgic (70. Famewo), Stier (86. Meyer)

Tor: 0:1 Boy (18.)

Bes. Vorkommnisse: Frech hält Foulelfmeter von Emmerich (6.)

Schiedsrichter: Hartmann (Ingolstadt)

Zuschauer: 3061

Foto: Sven Boy bejubelt seinen Treffer in der 18. Minute.

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