Lion Schuster im Zweikampf mit Werders zweifachem Torschützen Leon Opitz. Fotos: SV Werder Bremen
Unsere Jungstörche mussten in der von Samstag auf Freitag vorverlegten Partie der Regionalliga Nord beim SV Werder Bremen II eine Niederlage hinnehmen. Das Team von U23-Coach Willi Weiße unterlag dem Bremer Nachwuchs vor 272 Zuschauern auf Platz 11 nach langer Unterzahl mit 1:3 (0:0).
Beide Seiten wurden in den ersten Minuten direkt durch ruhende Bälle gefährlich, doch Lio Rothenhagen im Tor unserer U23 konnte Mikail Polats Freistoß aus spitzem Winkel ebenso abwehren (3.) wie SVW-Torwart Spyridon Angelidis den Versuch von Noah Gumpert auf der anderen Seite (5.). In Folge der anschließenden Ecke verbuchten unsere Jungstörche die beste Chance der Anfangsphase, als Angelidis den wuchtigen Kopfball von Lion Schuster noch per Reflex parieren konnte (6.). Nach einer Viertelstunde sah Quentin Seidel wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte, sodass Weißes Mannschaft knapp 75 Minuten in Unterzahl agieren musste. Waren unsere Jungs gut in die Partie gekommen, so legten sie den Fokus fortan mit einem Mann weniger auf die Defensive, indem sie sehr tief standen und die Räume eng machten. Werder hatte deutlich mehr Ballbesitz und lief immer wieder an, unser Nachwuchs ließ die Gastgeber aber nur zu wenigen guten Gelegenheiten kommen. So kratzte Rothenhagen den Schuss des früheren Kielers Jannic Ehlers aus dem kurzen Eck (17.) und war auch bei Joel Imasuens Hacken-Direktabnahme zur Stelle (20.). Bis auf Ehlers‘ Abseitstor (38.) kam die Torfabrik der Liga nicht mehr gefährlich vors KSV-Gehäuse, sodass es torlos in die Kabine ging.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Hausherren zwingender – und gingen schließlich auch in Führung: Zunächst verzog Leon Opitz aus aussichtsreicher Position (51.), ehe er wenig später überlegt ins linke Eck einschob, nachdem unsere Jungstörche zuvor nicht hatten klären können (55.). Der SVW-Nachwuchs wollte nun schnell nachlegen – und hatte mit diesem Vorhaben Erfolg: Im Privatduell mit Opitz blieb Rothenhagen erst Sieger, als er dessen Schuss nach vorne abklatschen konnte (57.), kurz darauf schnürte der Angreifer aber den Doppelpack und versenkte den Ball nach feinem Dribbling im langen Eck (60.). Danach meldete sich Holstein in der Offensive zurück, verpasste es aber, zum Anschlusstreffer zu kommen, weil Schuster von der Strafraumkante links vorbeischoss (68.) und Paskal Meyer nach einer Ecke rechts am SVW-Kasten vorbeiköpfte (72.). Stattdessen schraubte Werders Nachwuchs am dritten Treffer, Opitz ließ aber zwei gute Möglichkeiten zum lupenreinen Hattrick aus (76./79.). Nachdem der eingewechselte Paul Bellmann Rothenhagen im kurzen Eck nicht hatte überwinden können (84.), drückte Cimo Röcker nach der folgenden Ecke den Ball aus kurzer Distanz über die Linie und sorgte so für die Vorentscheidung (85.). Doch unsere U23 steckte nicht auf und kam kurz vor Schluss noch zum Ehrentreffer: Erst drehte Angelidis den Schuss von Nick Breitenbücher um den rechten Pfosten (89.), ehe der eingewechselte Matteo Mazzone nach der folgenden Ecke ins kurze Eck zum 3:1-Endstand einköpfte (90.).
„Wir sind gut ins Spiel gekommen, waren griffig in den Duellen und hatten früh eine richtig gute Chance, in Führung zu gehen. Nach der frühen Gelb-Roten Karte haben wir tief gestanden. Wenn man so lange gegen diese fußballerisch sehr starke Mannschaft in Unterzahl spielt, braucht es eine sehr gute Defensivleistung. Diese haben wir in der ersten Halbzeit gezeigt. Umso bitterer war es, dass wir das Spiel durch Bremens Doppelschlag nach der Pause hergegeben haben. Unsere Einwechselspieler haben nochmal neue Energie gebracht, insgesamt war es aber ein hochverdienter Sieg für Werder“, bilanzierte Weiße nach Schlusspfiff.
Statistik:
Holstein U23: Rothenhagen – P. Meyer, Trkulja (74. Medlin), Seidel, Zimmer – Kurt, Hack (81. M. Meyer), Gumpert, Schuster (67. Breitenbücher), Wagbe (81. Mazzone) – Winter (67. Ugoh). Trainer: Weiße.
Schiedsrichter: Behrens (Hannover) – Tore: 1:0 Opitz (55.), 2:0 Opitz (60.), 3:0 Röcker (85.), 3:1 Mazzone (90.) –Gelb-Rote Karte: Seidel (15., wiederholtes Foulspiel) – Zuschauer: 272.