Torschütze David Zec verpasste in der Schlussphase den Siegtreffer nur knapp
Geführt, zurückgelegen – und am Ende einen Punkt geholt: Unsere Störche haben sich am Sonntagnachmittag vor 15.034 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion 2:2-Unentschieden vom VfL Bochum getrennt.
Dabei erwischten unsere Jungs einen Traumstart: Nachdem Felix Passlack die Flanke von John Tolkin mit dem Arm geblockt hatte, versenkte Steven Skrzybski den fälligen Elfmeter sicher ins linke untere Eck (3.). Nach der frühen Führung drängte der VfL auf den schnellen Ausgleich, Myron Boadu wurde aber von Marco Komenda (11.) und David Zec (13.) noch entscheidend beim Abschluss gestört. Die Partie wogte in der Folge hin und her, sodass beide Seiten zu weiteren Gelegenheiten kamen: Nicolai Rembergs Volleyschuss verfehlte knapp den rechten Winkel (16.), auf der anderen Seite strich Gerrit Holtmanns Versuch von der Strafraumkante über die Latte hinweg (22.). Die Intensität der Partie hatte aus KSV-Sicht bittere Folgen, weil sowohl Komenda (19.) als auch Torschütze Skrzybski (25.) früh verletzungsbedingt ausgewechselt werden mussten. Mit zunehmender Spieldauer wurde Bochum druckvoller – und drehte binnen drei Minuten durch Myron Boadu die Partie: Erst traf der Stürmer aus 16 Metern ins kurze Eck (37.) und nickte wenig später Passlacks Kopfball-Ablage aus kurzer Distanz ein (39.). Holstein überstand die anhaltende Bochumer Drangphase anschließend ohne weiteren Gegentreffer und ging mit dem knappen Rückstand in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel kam die Mannschaft von KSV-Trainer Marcel Rapp mit frischem Elan aus der Kabine – und konnte nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich bejubeln: Nach Armin Gigovics Pfostentreffer (48.) köpfte Zec wenig später eine Tolkin-Flanke zum 2:2 ein (50.). Wieder waren die Gäste um eine schnelle Antwort bemüht, doch Philipp Hofmanns Kopfball parierte Timon Weiner überragend (54.), ehe unser Torhüter auch beim Versuch von Moritz Broschinski zur Stelle war (56.). Eine Minute später schoss Hofmann aus aussichtsreicher Position rechts vorbei. In einer mitunter wilden Begegnung waren in der Folge wieder unsere Störche am Drücker. Sie verpassten es aber, die Partie zu drehen, weil Rembergs abgefälschter Schuss an den rechten Pfosten prallte (67.) und Lewis Holtbys vermeintlicher Treffer zum 3:2 von Schiedsrichter Felix Zwayer nach Hinzuziehen des Videobeweises wegen eines Fouls im Vorfeld aberkannt wurde (73.). In der Schlussphase waren die Hausherren dem Siegtreffer näher, Fiete Arps Strahl strich aber knapp über die Latte hinweg (85.) und Zecs Abschluss aus kurzer Distanz parierte VfL-Torwart Patrick Drewes mit einem starken Reflex (88.). Die letzte Möglichkeit dieses mitreißenden Duells hatte Passlack, als er in der Nachspielzeit aus 14 Metern verzog (90.+6). So blieb es beim insgesamt verdienten Unentschieden der Tabellennachbarn.

Statistik:
Holstein: Weiner – Becker, Zec, Komenda (19. Ivezic) – Remberg, Rosenboom (46. Arp), Porath (46. Gigovic), Holtby, Tolkin – Harres, Skrzybski (25. Machino). Trainer: Rapp.
Bochum: Drewes – Oermann, Ordets, Bernardo, Wittek – Krauß (81. Losilla), Bero (90.+4 de Wit), Passlack, Geo. Masouras (90.+4 Masovic), Holtmann (46. Hofmann) – Boadu (45.+2 Broschinski). Trainer: Hecking.
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin) – Tore: 1:0 Skrzybski (3., HE), 1:1 Boadu (37.), 1:2 Boadu (39.), 2:2 Zec (50.) – Zuschauer: 15.034 (ausverkauft).
Stimmen:
Timo Becker: Heute hat man Abstiegskampf gesehen. Beide Mannschaften wussten, dass es eine wichtige Partie ist. Dementsprechend war es ein sehr intensives Spiel. Wir wussten, dass Bochum über den Kampf kommen wird. Wir haben einen perfekten Start erwischt, umso ärgerlicher war es, dass der Gegner danach das Spiel drehen konnte. Aber wir haben nach dem Rückstand Moral gezeigt und sind zurückgekommen.
Fiete Arp: Wir sind endlich einmal in Führung gegangen, haben danach aber nicht so befreit aufspielen können wie erhofft. Umso glücklicher bin ich, dass wir es in der zweiten Halbzeit noch geschafft haben, zum Ausgleich zu kommen. Über die gesamte Spielzeit gesehen geht das Unentschieden in Ordnung, aufgrund der zweiten Hälfte ist es allerdings hart für uns, nur einen Punkt mitgenommen zu haben.
Lewis Holtby: Wir hätten nach der ersten Halbzeit höher zurückliegen können, sind nach der Pause aber mit mehr Energie aus der Kabine gekommen. Wir hatten nach dem Ausgleich noch gute Chancen auf den Siegtreffer, sodass es bitter ist, das Spiel heute nicht gewonnen zu haben. Es ist schade, dass wir uns für den großen Aufwand nicht mit einem Sieg belohnen konnten. Aber wir geben nicht auf und glauben weiter an uns.