Zur letzten Partie des Jahres empfingen unsere Jungstörche am Sonntagmittag den TSV Havelse. Dabei mussten sie ab der 41. Minute in Unterzahl agieren und sich nach einem späten Gegentreffer knapp mit 0:1 geschlagen geben.
Holsteins U23 setzte in der Anfangsphase vor allem auf hohes Gegenpressing und erkämpfte sich so schon früh einige gute Ballgewinnen, nach denen schnell in die Offensivbewegung umgeschaltet wurde. Die erste nennenswerte Chance hatte Andu Kelati, der an diesem 22. Spieltag der Regionalliga Nord aus dem Profikader dabei war, sein Abschluss von der Strafraumgrenze segelte jedoch über den Kasten des TSV (9.). Mit zunehmender Spielzeit fanden auch die Gäste besser in die Partie und so entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem keines der beiden Teams so richtig zu Spielkontrolle kam.
Lio Rothenhagen musste im Tor unserer U23 erstmals nach 19. Minuten richtig eingreifen, als Torben Engelking ihn aus kurzer Distanz mit einem Kopfball prüfte. Immer wieder arbeiteten sich unsere Jungstöche durch gute spielerische Ansätze ins letzte Drittel, wurden dort jedoch nicht zwingend genug, um wirklich Torgefahr auszuüben. Stattdessen machte Havelse nach einer guten halben Stunde mehr Druck und pochte auf die Führung. Eine Großchance der Gäste konnte Kaan Kurt in letzter Sekunde noch von der Linie kratzen (30.).
Bitter wurde es kurz vor der Pause als Nick Breitenbücher von Schiedsrichter Timon Schulz die Gelb-Rote Karte sah (41.). Holsteins U23 von da an also in Unterzahl. Mit einem zwischenzeitlichen torlosen Remis ging es für beide Mannschaften kurze Zeit später in die Kabine, aus der Havelse mit sehr viel Energie zurückkam. Die Elf von Cheftrainer Willi Weiße musste zunächst eine ordentliche Druckphase der Gäste überstehen. Rothenhagen war im Kasten ein ums andere Mal gefordert. Für ein Lebenszeichen sorgte dann aber Ikem Ugoh, der nach einem schönen Doppelpasse mit Kaan Kurt den Ball nur knapp am langen Eck vorbeizirkelte und so die Chance auf die Führung vergab (53.).
Phasenweise gelang es den Jungstörchen wieder zu mehr Spielkontrolle zu kommen, insgesamt blieb Havelse im zweiten Durchgang aber die deutlich dominantere Mannschaft. Der Kapitän der Gäste, Julius Düker, verpasste in der 62. Minute nach einem Freistoß aus dem Halbfeld die nächste Großchance zum 1:0 für die Niedersachsen. Der Kampfgeist von Holsteins Nachwuchs war am Sonntagnachmittag auf jeden Fall ordentlich gefordert, denn sobald die Gäste Tempo aufnahmen, wurde es brandgefährlich. Aber die Jungstörche warfen sich rein und schafften es bis in die Schlussphase ihren Kasten sauber zu halten.
Umso ärgerlicher war es dann als drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit Havelse doch noch den Ball über die Linie drückte: Ein Abschluss von Besfort Kolgeci landete zunächst am Innenpfosten und sprang von dort in den Rücken von Rothenhagen – keine Chance also für unsere U23-Keeper (87.). Damit mussten sich unsere Jungstörche am Ende trotz eines aufopferungsvollen Kampfes gegen den Spitzenreiter der Regionalliga knapp mit 0:1 geschlagen geben. Nun ist offiziell Winterpause, bis Februar stehen keine Pflichtspiele für unsere Jungstörche, die auf dem letzten Tabellenplatz überwintern müssen, auf dem Programm.
Statistik
Holstein Kiel U23: Rothenhagen– Wagbe (73. Meyer), Trkulja, Aliu (89. Mazzone), Ottilinger – Gumpert, Ugoh, Kurt (82. Borges) – Kelati (46. Hack), Breitenbücher, Kulikas (69. Kulikas).
Tore: 0:1 Kolgeci (87.).
Stimmen zum Spiel
Willi Weiße: „Die Partie heute war ein Spiegelbild unserer Hinserie. Im Elf-gegen-Elf waren wir auf Augenhöhe und dann hat erneut eine Aktion das Spiel verändert. In Unterzahl haben wir uns lange gewehrt und viel investiert. Das Gegentor ist extrem bitter, es tut mir leid für die Mannschaft, dass sie sich wieder nicht belohnen konnte. Ich hoffe, dass in der Pause jeder den Kopf freibekommt und sich erholen kann. Dann wollen wir es mit neuem Mut und Selbstvertrauen in der Rückserie angehen.“
Ikem Ugoh: „Uns fehlt in machen Situationen das Spielglück. Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt, es war ausgeglichen. Nach der gelb-roten Karte mussten wir natürlich defensiver agieren und umso schwieriger ist es dann Akzente nach vorne zu setzen. Man hat es in den letzten Partien gesehen, dass wir mithalten können. Jeder in der Mannschaft hat das Vertrauen, dass wir uns die Punkte nach der Pause erkämpfen werden.”
Laurynas Kulikas: „Das, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben, konnten wir heute auf den Platz bringen. Die gelb-rote Karte war spielentscheidend, trotzdem haben wir danach gut verteidigt. Es war natürlich schwierig, sich dann noch Chancen zu erspielen. Insgesamt müssen wir auf dem Platz cleverer agieren, daran werden wir in der Vorbereitung auf die Rückrunde sicherlich intensiv arbeiten.“
Tim Ottilinger: „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben es über weite Strecken sehr gut gemacht und stark verteidigt, aber wir haben uns gewissermaßen wieder selbst den Stecker gezogen. Dass das Gegentor dann kurz vor Schluss noch so fällt und ist wieder unglücklich, aber es ist auch bezeichnend für unsere aktuelle Situation. Dennoch stecken wir den Kopf jetzt nicht in den Sand und werden auch in der Winterpause weiter hart arbeiten und an uns glauben.“
Fotos: Nick Hanke