Am Sonntagmittag kam es im Stadion Waldwiese zum Kräftemessen zwischen unseren Holstein Women und der Zweitvertretung der HSV-Frauen, die beide bis dahin noch keine Niederlage hinnehmen mussten. Die Gäste aus Hamburg fanden zunächst besser in die Partie und starteten schwungvoll. So waren die Kielerinnen von Beginn an gegen den Ball gefordert, zeigten aber in der Defensive den nötigen Kampfgeist. „Wir haben schwierig ins Spiel gefunden“, analysierte Women-Cheftrainer Marcello Semonella nach der Partie und sagte weiter: „Wir haben es vorne nicht geschafft, die Bälle festzumachen und so offensiv gefährlich zu werden.“
Dementsprechend gehörte die erste halbe Stunde den Hamburgerinnen, die trotz einiger Halbchancen im Strafraum aber nicht zielstrebig genug agiert, um in Führung zu gehen. Erst zum Ende des ersten Durchgangs fingen sich unsere Holstein Women und fanden langsam die richtigen Mittel, um mit dem hohen Pressing des HSV II umzugehen. Dank der defensiven Wachsamkeit zuvor, ging es für beide Teams zunächst ohne Tore in die Kabine. Aus dieser kam die Semonella-Elf dann aber mit deutlich mehr Power zurück. Semonella erklärte: „Wir haben in der Pause angesprochen, dass wir definitiv mehr können, als wir bisher gezeigt haben. Deswegen wollten wir mutiger zurückkommen und das ist uns gelungen.“
Es dauerte nur neun Minuten nach dem Wiederanpfiff bis Kira Hasse hoch anlief und sich im Eins-gegen-Eins mit Hamburgs Keeperin Jolina Zamorano durchsetzte. So drückte Holsteins Stürmerin den Ball aus kurzer Distanz über den Innenpfosten hinter die Linie zur 1:0-Führung (54.). Daraufhin versuchten die ebenfalls spielstarken Hamburgerinnen natürlich eine entsprechende Reaktion zu zeigen und drängten die Women wieder tiefer in die eigene Hälfte. „Der HSV II steht zurecht in der Tabelle oben. Wir musste unsere Kräfte gegen sie gut einteilen“, sagte Semonella. Aber die Kielerinnen blieben weiterhin wachsam und auch Women-Keeperin Lela Naward hatte einen entscheidenden Anteil daran, dass der zwischenzeitliche Ausgleich verhindert werden konnte.
Stattdessen sorgte Ronja Jürgensen mit einem wunderschönen Treffer für die Vorentscheidung. Nach einem Ballgewinn auf der linken Seite zirkelte Jürgensen den Ball aus der Distanz sehenswert ins linke obere Toreck und sorgte so für einen befreienden Jubel bei ihren Teamkolleginnen (90.+1). Das 2:0 brachten die Women dann auch noch sicher über die Nachspielzeit und sicherten sich damit nicht nur den Erfolg im Topspiel, sondern auch den vierten Sieg ohne Gegentor sowie die Tabellenführung der Frauen Regionalliga Nord. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Die kämpferische Leistung war heute wieder einmal überragend, wir haben alles reingeworfen“, freute sich natürlich auch Coach Semonella über diesen Erfolg.
Statistik
Holstein Women: L. Naward – Redant, Zimmermann, Schröder, L. Hasse (21. Erbar) – A. Naward – Carone (71. Althof), Minta (88. Jöhnk)– Harder (71. Krohn), Böhme (46. Jürgensen), K. Hasse.
Tore: 1:0 K. Hasse (54.), 2:0 Jürgensen (90.+1).