Omar Marmoush war gegen unsere Störche der Mann des Spiels.
In einer umkämpften Partie muss sich die KSV Holstein vor ausverkauftem Haus mit 2:4 gegen Eintracht Frankfurt geschlagen geben. Shuto Machino traf für die Störche doppelt.
Bestes Fußballwetter und ein ausverkauftes Holstein-Stadion: Im Heimspiel am fünften Spieltag waren die Bedingungen ausgezeichnet. Und die 15.034 Zuschauer bekamen eine temporeiche Anfangsphase zu sehen. Die SGE, die unter der Woche in der UEFA Europa League ranmusste, zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Die ersten Minuten gehörten eindeutig den Gästen. Eine starke Johansson-Grätsche (15.) und Timon Weiner mit einer überragenden Reaktion (17.) verhinderten zunächst den Rückstand. In der 25. Minute zeigte dann jedoch Omar Marmoush seine Klasse: Nach einem Steilpass traf er unter Bedrängnis ins linke Eck (25.). Doch die Reaktion unserer KSV ließ nicht lange auf sich warten. Shuto Machino flankte von links in die Mitte, wo Holtby clever den Laufweg von Robin Koch kreuzte und von diesem zu Fall gebracht wurde – Elfmeter. Machino trat an und verwandelte eiskalt zum 1:1-Ausgleich (31.). Und fast wären die Kieler anschließend sogar in Führung gegangen. Gigovic erkämpfte hoch den Ball und leitete auf Machino weiter, der aus elf Metern traf. Doch Schiedsrichter Tobias Stieler entschied auf Foul von Gigovic, weshalb der Treffer nicht zählte. Kurz vor der Pause dann noch einmal gute Möglichkeiten für die SGE, genauer gesagt für Omar Marmoush. Erst verfehlte er mit einem Linksschuss knapp den Kasten (45.), kurz danach lief er frei auf Weiner zu und versuchte den lässigen Heber – doch unser Keeper blieb lange stehen und fing den Ball sicher ab (45.+2). Somit blieb es zur Pause beim 1:1-Unentschieden.
Ereignisreiche zweite Halbzeit
Der zweite Spielabschnitt begann, wie der erste aufgehört hatte: Marmoush scheiterte mit einem strammen Abschluss an Weiner (46.). Bei der darauffolgenden Ecke war unsere Nummer Eins jedoch machtlos, als Igor Matanovic frei zum Kopfball kam und zum 1:2 aus Störche-Sicht traf (47.). Wie nach dem 0:1 antworteten unsere Störche prompt. Nach einer Ecke landete der Ball bei Machino, dessen satter Volleyschuss unhaltbar im rechten Eck einschlug (50.). Der 2:2-Ausgleich wurde frenetisch bejubelt, fiel er doch etwas aus dem Nichts. In der Folge lief die Eintracht weiter an. Nach einem Sololauf legte Marmoush quer auf Larsson, der seinen Meister in Weiner fand (62.). Wenige Augenblicke später klingelte es jedoch im Kieler Kasten: Nach einer Flanke kann die Kieler Defensive die Kugel nicht richtig klären, Marmoush bedankte sich und traf zur 3:2-Führung für die Gäste (65.). Und auch am 4:2 war Eintrachts Nummer Sieben beteiligt: Nach einem langen Ball setzt sich Marmoush im Kieler Strafraum elegant durch, legte quer auf Tuta, der aus wenigen Metern nur einzuschieben brauchte (74.). Angetrieben vom starken Fan-Support probierten unsere Männer noch einmal alles, mehr als Halbchancen sprangen jedoch nicht dabei heraus. Am Ende mussten sich die Störche somit mit 2:4 geschlagen geben.
Statistik
Holstein: Weiner – Becker, Johansson (78. Puchacz), Geschwill – Porath (67. Skrzybski), Knudsen, Holtby, Gigovic (60. Remberg), Rosenboom – Machino (78. Arp), Pichler. Trainer: Rapp.
Frankfurt: Kaua Santos – Amenda (46. Dahoud), R. Koch, Theate – Tuta, Kristensen, Chaibi (83. Knauff), Larsson (86. Skhiri), Dina Ebimbe (68. Uzun), Marmoush – Matanovic (68. Götze). Trainer: Toppmöller.
Schiedsrichter: Stieler (Hamburg) – Tore: 0:1 Marmoush (25.), 1:1 Machino (31.), 1:2 Matanovic (47.), 2:2 Machino (50.), 2:3 Marmoush (65.), 2:4 Tuta (74.) – Zuschauer: 15.034 (ausverkauft).
Stimmen zum Spiel
Timon Weiner: „Ich fand es gut, wie wir über weite Strecken mitgespielt haben. Am Ende hat vielleicht ein wenig die Kraft gefehlt. Leider haben wir wieder zu leicht die Gegentore bekommen.“
Lewis Holtby: „Wir müssen in den Details besser werden und vor allem besser verteidigen. Wenn du im Schnitt vier Tore bekommst, wird es schwer, Spiele zu gewinnen.“
Finn Porath: „In der Bundesliga wird jeder kleine Fehler sofort ausgenutzt. Da fehlt uns manchmal auch ein bisschen Glück, das ist ärgerlich. Dennoch passt die Moral in der Mannschaft, wir kommen immer zurück und geben Gas.“
Steven Skrzybski: „Wir müssen an uns arbeiten und wollen an uns arbeiten. Das sind große Schritte, die wir gehen müssen. Und wir können vor allem nicht jedes Spiel zwei oder mehr Gegentore bekommen.“
Marcel Rapp: „Wir müssen gegen solche Gegner über 90 Minuten eine Topleistung abliefern. Das habe ich heute nicht gesehen, in der zweiten Halbzeit war Luft nach oben. Am Ende spielt auch das Momentum in so einem Spiel eine große Rolle.“