Alexander Mühling auswärts am 17 Mai 2018 in der Relegation gegen Wolfsburg.

Geschichte und Geschichten zum VfL Wolfsburg: „Wolfsburg kann auch sexy sein!“

Am Samstag kommen die Wölfe ins Holstein-Stadion

Neben Meister Bayer 04 Leverkusen und der TSG Hoffenheim ist der VfL Wolfsburg der dritte Verein im deutschen Profifußball, für den eine Ausnahmeregelung der viel diskutierten 50+1-Regelung gilt. Möglich wurde das durch einen Passus im Regelwerk, der besagt, dass es einem Wirtschaftsunternehmen erlaubt ist, die Mehrheit an einem Proficlub zu übernehmen, wenn es seit mehr als 20 Jahren den Fußballsport des Muttervereins ununterbrochen und erheblich gefördert hat. So hielt die Volkswagen AG bereits 2001 90 Prozent der Anteile an der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH und übernahm 2007 auch die restlichen 10 Prozent. Denkwürdig ist bis heute die 2:3-Pokalniederlage der Wölfe im August 2011 gegen den damaligen Regionalligisten RB Leipzig, der erst zwei Jahre zuvor gegründet worden war und seitdem mit Red Bull einen milliardenschweren Energie-Getränke-Konzern aus Österreich im Rücken hat. Heute gehören Duelle zwischen den Wölfen und den Roten Bullen längst zum Bundesliga-Alltag – häufig sehr zum Unwillen von Fans und Fußball-Traditionalisten.

Oberliga-Vergangenheit

Doch während Vereine wie Hoffenheim und RB Leipzig noch vor 20 Jahren keine Rolle spielten auf der Landkarte des großen Fußballs, kickten Leverkusen und Wolfsburg bereits direkt nach dem 2. Weltkrieg in der höchsten deutschen Spielklasse. Während sich die Wölfe von 1954 bis 1959 fünf Jahre lang in der erstklassigen Oberliga Nord mit Teams wie dem HSV, Werder Bremen, Hannover 96 und Holstein Kiel messen durften, war Leverkusen sogar sechs Jahre lang gemeinsam mit Borussia Dortmund und Schalke 04 in der erstklassigen Oberliga West dabei. Ein gewisses Maß an Fußballtradition kann man daher den Wölfen nicht absprechen. Und wer heute der „VfL FußballWelt“, dem Vereinsmuseum des VfL Wolfsburg, einen Besuch abstattet, findet direkt zu Beginn ein Spielankündigungsplakat aus der Erstliga-Saison 1958/59: VfL gegen Holstein Kiel.

Kampf um die Bundesliga

Genau wie die Kieler Störche Mitte der 60er Jahre, so stand der VfL Anfang der 70er knapp vor dem Bundesliga-Aufstieg. Ganz Wolfsburg träumte 1970 unter Trainerdenkmal Imre Farkaszinski davon, bald Uwe Seeler, Franz Beckenbauer und Günter Netzer am Elsterweg wirbeln zu sehen. Doch die Hürden Kickers Offenbach, FK Pirmasens, VfL Bochum und Hertha Zehlendorf waren in der Bundesliga-Aufstiegsrunde 1970 dann doch zu hoch für Wolfsburg. Immerhin trafen Störche und Wölfe zehn Jahre später in der 2. Liga Nord aufeinander und lieferten sich in den 80ern hitzige Duelle um den Zweitliga-Aufstieg. Bisheriger Höhepunkt war dann die Relegation um die Bundesliga am Ende der Saison 2017/2018.

Pokalsieg und Champions League

Die Tatsache, dass in Wolfsburg die Fußball-Euphorie abgesehen von der Meistersaison 2008/09 sowie dem Pokalsieg 2015 und den großen Champions League-Auftritten nie dauerhaft ausufernde Formen annehmen konnte, lag sicherlich auch an der jahrzehntelangen Übermacht der großen Nachbarn Hannover 96 und Eintracht Braunschweig, die bereits in den 50er und 60er Jahren die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnten und als echte Traditionsclubs seit jeher auf ihre riesige Fangemeinde setzen durften. Allerdings muss angemerkt werden, dass Wolfsburg zu den jüngsten Städten der Republik gehört, 1938 als Wohnort für die Mitarbeiter des Volkswagenwerks konzipiert wurde und heute rund 130.000 Einwohner zählt. Eine große Tradition einzufordern wäre angesichts des Gründungsdatums und der Größe der Stadt eigentlich vermessen.

Wolfsburgs Co-Trainer Dirk Bremser 2015 mit dem DFB Pokal.

Wolfsburgs Co-Trainer Dirk Bremser 2015 mit dem DFB Pokal.

„Bremses“ Erinnerungen

Dass aber auch rund um die Volkswagen Arena Fußball zelebriert werden kann, davon weiß Holsteins Co-Trainer Dirk Bremser lebhaft zu berichten. An der Seite von Dieter Hecking war „Bremse“ von 2013 bis 2016 in der Autostadt tätig, feierte mit den Erfolgen im DFB-Pokal und Supercup 2015 die beiden größten Triumphe seiner Trainerlaufbahn und erlebte mit den Wölfen die Champions League-Highlights gegen Real Madrid und Manchester United. Mit Spielerpersönlichkeiten wie Marcel Schäfer, Naldo, Diego Benaglio, Kevin De Bruyne, André Schürrle oder auch Maximilian Arnold stand Dirk Bremser in Wolfsburg jahrelang auf dem Trainingsplatz. „Ich habe die Jahre in Wolfsburg als sehr sexy empfunden und durfte dort eine Welle des Erfolges erleben. Es gab viele Spieler, die den Fußball in Wolfsburg geprägt haben – auch schon vor dem Aufstieg in die 1. Bundesliga“, so Bremser. „Es war eine tolle Zeit mit tollen Menschen und für mich ist es etwas Besonderes, am Sonnabend im ersten Heimspiel mit den Störchen auf die Wölfe zu treffen“, freut sich der 58-Jährige auf ein Wiedersehen mit seinem alten Arbeitgeber. Am Sonnabend um 15.30 Uhr ist es dann so weit…

Hier gibt's noch mehr frische News

Das EA FC 25 Cover im Holstein Kiel-Design.

Mit Holstein Kiel in der Bundesliga: EAFC 25 ab sofort erhältlich

|

2. Runde DFB-Pokal in Köln: Die Ticketinfos

|

Vertrag mit U23-Trainer der Holstein Women aufgelöst

|

X
Bitte warten...