Kaum ein Holstein-Spieler erreichte während seiner aktiven Laufbahn und danach einen ähnlich hohen Bekanntheitsgrad wie Harry Witt, der aufgrund seiner enormen Schusskraft von seinen Fans und Freunden seit den 70er Jahren „Hammer-Harry“ genannt wird. Der gebürtige Kieler feiert am 29. August seinen 70. Geburtstag. Die gesamte Holstein-Familie gratuliert recht herzlich.
Im zarten Alter von 13 Jahren wechselte Harry in der C-Jugend vom SV Ellerbek zu unseren Störchen. Es war die Zeit, in der die KSV dicht dran waren am Sprung in die Bundesliga. Damals staunte der junge Harry auf dem Holsteinplatz über die Spielkunst von Spielerpersönlichkeiten wie Peter Ehlers, Gerd Koll, Bubi Hönig oder auch Hanjo Weller. Als 1968 der HSV um den pfeilschnellen und schussgewaltigen jungen Holsteiner buhlte, schob Mutter Liselotte dem Wechsel einen Riegel vor. Die verpasste Chance sollte Harry nie bereuen, gelang ihm doch Ende der 70er Jahre mit den Störchen ein sensationeller Höhenflug, der 1978 vom Aufstieg in die 2. Liga Nord gekrönt wurde.
Nach spannenden Jahren in der Zweitklassigkeit brauchte Harry Witt eine Luftveränderung und landete über die Stationen Viktoria Köln und Union Solingen bei der South China Athletic Association auf Hongkong Island. Als einer von fünf deutschen Legionären sollte er dort den Fußball beleben und spielte zwei Jahre in einer Liga mit ehemaligen Weltklasse-Spielern wie Bobby Moore, George Best, oder auch Theo de Jong. Freundschaftsspiele gegen den FC Bayern München und den 1. FC Köln gehörten damals zu den weiteren Höhepunkten von Witts internationalem Abstecher. Nach dem Abenteuer in Südostasien kehrte Harry in seine Heimat zurück und spielte noch bis 1987 für seine Störche. Mit insgesamt 279 Punktspielen (53 Tore) liegt er auf Platz sechs der ewigen Einsatzliste der KSV Holstein.
Nach seiner aktiven Zeit war Harry Witt viele Jahre als Trainer tätig, vor allem beim TSV Altenholz prägte er den sportlichen Erfolgs-Weg mehr als ein Jahrzehnt lang entscheidend. 1995 saß er für vier Monate sogar als Trainer auf dem Holstein-Trainerstuhl. So ganz lässt ihn die schönste Nebensache der Welt auch bis heute nicht los. Harry Witt ist seit 2018 Sportlicher Leiter beim FC Kilia Kiel und erlebte dort im Sommer 2023 mit dem Aufstieg in die Regionalliga Nord den größten Erfolge der jüngeren Kilia-Vereinsgeschichte mit.
Hammer-Harry freut sich auf die Bundesliga
Für die Zukunft hat sich Harry Witt vorgenommen, das Leben weiterhin zu genießen und mit seiner Frau Ursula und seinem Hund Ares viele ruhige Tage am Meer zu verbringen. Wenn es seine Gesundheit erlaubt, schnürt Harry weiterhin gern seine Fußballschuhe für die Holstein Traditionself. Und natürlich verfolgt er das Geschehen rund um seinen Holsteinplatz weiterhin intensiv. „Ich freue mich einfach darüber, dass Schleswig-Holstein endlich einmal in der Bundesliga vertreten ist. Das sollten wir alle genießen“, meint der Jubilar voller Vorfreude auf die neue Saison.
Trotz aller Freude über seinen runden Ehrentag denkt Harry noch immer an frühere Wegbegleiter im Storchennest zurück: “Ich weiß das Leben sehr zu schätzen und werde langjährige Mannschaftskameraden wie Jürgen Retza, Manfred Ludwig, Stefan Dietrich oder auch jetzt leider Dieter Wendland, die alle viel zu früh von uns gegangen sind, nie vergessen.”
Harry, bleib wie Du bist! Deine Störche