3:4 gegen St. Pauli: Aufholjagd der Störche wird nicht belohnt

Unsere Störche haben am Freitagabend eine Heimniederlage hinnehmen müssen. Sie unterlagen im Spitzenspiel vor 15.034 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion dem FC St. Pauli trotz starker Aufholjagd mit 3:4 (0:3).

Holstein begann sehr engagiert und kam direkt zu ersten Gelegenheiten, als Finn Porath den Ball aus Abseitsposition über den Kasten hinweghob (5.) und Shuto Machinos frecher Versuch aus dem rechten Halbfeld einen Meter rechts vorbeiging (9.). Im Gegenzug kam St. Pauli mit dem ersten Angriff direkt zur Führung, als Oladapo Afolayans abgefälschter Flachschuss im rechten Eck einschlug (11.). Unsere KSV war gegen die kompakt stehenden Gäste um eine schnelle Antwort bemüht, doch FCSP-Torwart Nikola Vasilj wehrte Steven Skrzybskis Volleyschuss ab (18.) und kratzte auch Tom Rothes Schuss nach der folgenden Ecke noch von der Linie (19.). In einer temporeichen Partie ging es auch danach weiter hin und her: Afolayan setzte einen Schuss aus aussichtsreicher Position knapp links vorbei (25.), auf der anderen Seite jagte Porath den Ball aus spitzem Winkel am rechten Giebel vorbei (33.). Danach baute St. Pauli per schnellem Doppelschlag die Führung aus: Erst drückte Marcel Hartel eine halbhohe Flanke aus kurzer Distanz über die Linie (34.), ehe Afolayan nach einem Fehler im KSV-Aufbauspiel die Kugel ins rechte untere Eck schlenzte (36.). Auch die letzte Möglichkeit des ersten Durchgangs hatten die Braun-Weißen, doch Aljoscha Kemlein setzte einen Abpraller über das Tor (42.).

Nach Wiederanpfiff kamen unsere Jungs druckvoll aus der Kabine – und verkürzten in der 53. Minute durch Machino, der Poraths Ablage im kurzen Eck versenkte. Doch die Kiezkicker zeigten sich erneut maximal effektiv und stellten sogleich den alten Abstand wieder her, weil Connor Metcalfe einen Konter aus kurzer Distanz volley erfolgreich abschloss (57.). Doch Holstein steckte nicht auf und kam durch den eingewechselten Joshua Mees zum 2:4, der nach Machinos Vorlage überlegt ins rechte Eck traf (65.). Das Tor setzte neue Kräfte frei, sodass unsere weiter anlaufenden Jungs zum Anschlusstreffer kamen: Joker Alexander Bernhardsson zog von rechts nach innen und versenkte den Ball bei seinem Heimdebüt im langen Eck (82.). In der Endphase des Spiels hatte der Schwede sogar den Ausgleich auf dem Fuß, schoss den Ball nach Mees‘ starker Vorarbeit aber aus sechs Metern übers Tor hinweg (89.). In der Nachspielzeit warf die Elf unseres Trainers Marcel Rapp noch einmal alles nach vorne, wodurch sich den Gästen Räume zum Kontern boten, doch sowohl Carlo Boukhalfa (90.+2) als auch Hartel (90.+4) trafen nur die Latte, sodass es in diesem wilden Nordduell beim knappen Sieg des Tabellenführers blieb.

Statistik

Holstein: Weiner – Becker, Erras, Kleine-Bekel – Schulz (46. Sander), Porath, Holtby (70. Bernhardsson), Remberg, Rothe – Skrzybski (46. Mees), Machino (84. Niehoff). Trainer: Rapp.

St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Kemlein (85. Dzwigala), Treu – Metcalfe (72. Boukhalfa), Hartel, Afolayan (76. Ritzka). Trainer: Hürzeler.

Schiedsrichter: Jöllenbeck (Freiburg) – Tore: 0:1 Afolayan (11.), 0:2 Hartel (34.), 0:3 Afolayan (36.), 1:3 Machino (53.), 1:4 Metcalfe (57.), 2:4 Mees (65.), 3:4 Bernhardsson (82.) – Zuschauer: 15.034 (ausverkauft).

Stimmen zum Spiel

Finn Porath: Die Effizienz der vergangenen Woche hat heute leider gefehlt. Wir lagen zur Pause mit 0:3 zurück, aber sind wieder aufgestanden und haben eine richtig gute zweite Halbzeit gespielt. Das bringt heute keine Punkte, aber in der restlichen Saison. Auf die zweite Hälfte können wir aufbauen. Sie hat gezeigt, dass wir Teamgeist und Moral haben.

Timon Weiner: Wir haben gegen einen starken Gegner in der ersten Halbzeit nicht zu unseren Abläufen gefunden. St. Pauli war extrem effektiv und hat seine Chancen genutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, was für ein Team wir sind. Umso bitterer ist es dann, am Ende trotzdem so zu verlieren. Jeder im Stadion hat gemerkt, was für eine Energie wir in der zweiten Halbzeit auf den Platz gebracht haben.

Philipp Sander: Natürlich freue ich mich, wieder auf dem Platz zu stehen und der Mannschaft helfen zu können. Am Ende des Tages gehen wir aber ohne Punkte nach Hause. Das ist extrem ärgerlich. Trotzdem muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment machen, wie sie gegen den Spitzenreiter zurückgekommen ist. Das schaffen nicht viele und das ist nicht selbstverständlich.

Lewis Holtby: St. Pauli hat gezeigt, welche Qualität sie haben. Aber auch wir haben bewiesen, dass wir eine Mannschaft sind. Für den neutralen Zuschauer war es sicherlich ein tolles Spiel. Leider sind wir nicht als glückliche Mannschaft vom Feld gegangen. Was wir trotzdem mitnehmen, sind Teamgeist, Zusammenhalt und Moral.

Tom Rothe: Das Ergebnis ist sehr ärgerlich. Wir sind gut gestartet, haben nach den ersten Gegentoren aber unseren Rhythmus verloren. Wir haben uns stark zurückgekämpft, sodass es unheimlich wehtut, als Verlierer vom Platz zu gehen. Aber gerade in der zweiten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht.

Timo Becker im Videointerview

Die Pressekonferenz nach #KSVFCSP

Das Spiel in Bildern

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