Deutsche Meisterschaft der KSV 1912

Unsere Vereinshistorie

Von der Deutschen Meisterschaft bis in die 1. Bundesliga

Der Kieler Fußball-Verein von 1900 und der Kieler Fußball-Club Holstein von 1902 fusionierten am 7. Juni 1917 im Zentral-Hotel, dem Vereinslokal des KFV, zur Kieler Sportvereinigung Holstein von 1900 e.V. Schon fünf Jahre zuvor hatte sich Holstein als erster Nordclub überhaupt die Deutsche Meisterschaft gesichert. Was den Kielern zwei Jahre zuvor im Weidenpescher Park zu Köln bei der 0:1-Niederlage gegen den Karlsruher FV noch misslang, schaffte die Elf um Kiels Rekordnationalspieler, Torwartdenkmal Adsch Werner, am 26. Mai 1912 an der Hamburger Hoheluft. Vor 8.000 Zuschauer*innen sicherte das Elfmetertor von Ernst Möller den 1:0-Sieg gegen Karlsruhe und die glorreiche Viktoria-Statue, die bis zum Ende des 2. Weltkrieges der Meisterpokal des Deutschen Fußball Bundes (DFB) war. Holstein blieb auch nach der Fusion einer der führenden Fußballclubs im Deutschen Reich und zog 1930 zum dritten Mal in das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ein. In einem der dramatischten Endspiele der deutschen Fußball-Geschichte unterlag die KSV jedoch Hertha BSC Berlin vor 40.000 Zuschauer*innen im Düsseldorfer Rheinstadion denkbar knapp mit 4:5. Das letzte große sportliche Ausrufezeichen setzte Holstein dann 1943 mit dem 4:1-Erfolg im Spiel um Platz 3 der Deutschen Meisterschaft im Berliner Poststadion gegen Vienna Wien.

Der Kampf um die Bundesliga

Nach dem 2. Weltkrieg war Holstein Gründungsmitglied der erstklassigen Oberliga Nord, in der sich die großen norddeutschen Clubs wie der HSV, Werder Bremen, Hannover 96, Eintracht Braunschweig, Hannover 96, VfL Osnabrück, Altona 93, VfR Neumünster oder auch der FC St. Pauli tummelten und die Spitzenspiele auf dem Holsteinplatz bis zu 30.000 Zuschauer*innen anlockten. Die Namen Kieler Spielerpersönlichkeiten wie Torjäger Atze Bornemann, Schlussmann Henry Peper, Rekordspieler Peter Ehlers, Offensivlegende Franz Linken oder auch Rekordtorjäger Gerd Koll besaßen bundesweit einen guten Klang. Bei der Gründung der Bundesliga 1963 fand der Deutsche Meister von 1912 allerdings keine Berücksichtigung, denn der Hamburger SV, Werder Bremen und Eintracht Braunschweig erhielten den Zuschlag für die drei Tickets zur neuen Spielklasse. Die Pläne für eine 38.000-Zuschauer-Arena für die Bundesliga blieben damals in der Schublade. Nachdem die Kieler Sportvereinigung in der Bundesliga-Aufstiegsrunde 1965 an Borussia Mönchengladbach gescheitert war und auch 2018 (gegen Wolfsburg) und 2021 (gegen Köln) in der Relegation den Kürzeren zog, feierte Holstein im Mai 2024 mit dem Aufstieg nach 61 Jahren die Rückkehr in die Erstklassigkeit. Das Land Schleswig-Holstein hat in der Saison 2024/25 erstmals einen Vertreter in der 1. Bundesliga.

Bündelung der Kräfte

Der Sprung in das Bundesliga-Oberhaus war für Holstein Kiel die Bestätigung einer über zwanzigjährigen Aufbauarbeit, die im Herbst 2000 mit der Bündelung der sportlichen und wirtschaftlichen Kräfte von Holstein Kiel, dem TuS Felde und dem TSV Altenholz begann und maßgeblich durch die beiden Hauptsponsoren Dr. Hermann Langness und Gerhard Lütje vorangetrieben wurde. Im August 2009 stieg mit Wolfgang Schwenke ein ehemaliger Handball-Nationalspieler vom THW Kiel als kaufmännischer Geschäftsführer beim Traditionsverein ein. Nach dem Abstieg aus der 3. Liga und drei Spielzeiten in der viertklassigen Regionalliga Nord begann dann mit dem Wiederaufstieg in die Drittklassigkeit im Juni 2013 der Kieler Höhenflug, der 2024 gekrönt wurde.

Der 58. Bundesligist

Der Aufstiegstag am 11. Mai 2024 wird für immer und ewig ein Epochendatum in der Holstein-Vereinsgeschichte darstellen und die KSV ist in der Saison 2024/25 der insgesamt 58. Verein in der schillernden Bundesliga-Historie. Mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga können die Kieler Störche an die ganz großen Zeiten ihrer Vereinsgeschichte anknüpfen – und das an genau jenem Ort, an dem Holstein schon seit 1911 die Fußballschuhe schnürt…

Seit 1911 trägt Holstein seine Heimspiele am gleichen Ort aus.
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