Abstiegskampf pur

Holstein Women vor schwerer Rückrunde

Mit so wenig Punkten sind die Frauen von Holstein Kiel bisher noch nie in die Rückrunde und den Abstiegskampf in der 2. Frauen-Bundesliga Nord gestartet. In ihrer neunten Spielzeit im Unterhaus der Frauen-Bundesliga stehen nach der Halbzeit der insgesamt 22 Spieltage lediglich drei magere Punkte auf der Habenseite der Holstein Women.

Einem Sieg mit dem 2:1 zuhause gegen Hohen Neuendorf stehen zehn Niederlagen gegenüber. Damit rutschte die Mannschaft von Christian Fischer am Jahresende auf den letzten Tabellenplatz ab. „Es gibt schönere Tabellenbilder. Die Chance auf den Klassenerhalt ist dennoch da“, streitet sich das Team des 33-jährigen Cheftrainers mit dem TuS Hohen Neuendorf und Leipzig um zwei Regelabsteiger und den Relegationsplatz zehn. Dieser Tabellenplatz reichte bekanntlich in der letzten Saison für Aufsteiger Holstein Kiel für den Klassenerhalt aus. Da der VfL Bochum sein Team zurückzog, entfiel die Relegation gegen den Südvertreter. Zu mehr wird es wohl in dieser Saison auch nicht reichen.

Mut machen

Mit unverändertem Gesicht im Spielerkader beginnen die Störche dabei am 14. Februar beim Herforder SV die Mission Klassenerhalt. Lediglich im Funktionsteam gab es eine Veränderung. Bernd Begunk wird zukünftig als Trainer den Frauenbereich verstärken. „Den Mädels Mut machen, mit breiter Brust die Sache anzugehen“, sagte Begunk, der knapp vier Jahre lang als überaus erfolgreicher Jugendtrainer die Anfänge der 2004/05 gegründeten Holstein Women miterlebte. Im spielerischen Bereich sieht Begunk, der viele Spiele seiner Tochter Sarah als Zuschauer bei den Heimspielen der Women auf der Kieler Waldwiese begleitete, keine Probleme. „Das Spiel bis 20 Meter vor dem Tor ist ja eigentlich gut.“ Das Offensivspiel muss also verbessert werden. Zu oft hängt der Angriff in der Luft, da aus den hinteren Reihen mehr Unterstützung erforderlich ist. Probleme sieht Christian Fischer vor allem im Individualbereich: „Da haben wir durch Fehler einige Punkte verschenkt. Auf dieser Ebene wird jeder Fehler bestraft. Daran arbeiten wir. Plus die Torchancen nutzen.“ Das wurde besonders bei der Saisonpremiere in Kiel deutlich. Holstein Kiel hielt lange auf Augenhöhe, wie in den meisten Spielen, mit dem Bundesliga-Absteiger Herforder SV mit. Am Ende siegten die Gäste mit 4:2. Vor allem nach dem Seitenwechsel laufen die Holstein Women zu oft hinterher. So wie beim 1:5 im Nordderby gegen den SV Henstedt-Ulzburg.

Zuversicht beim Trainer

Fehlt die Kraft? Ein Kopfproblem? „Eine Kopfsache gar nicht mal. Wenn wir ein Gegentor kassiert haben, standen wir dennoch stabil. Man darf nicht vergessen, dass eine sehr junge Mannschaft auf dem Platz steht“, verfolgt Fischer weiterhin das Ziel, viele junge Talente aus dem eigenen Nachwuchs einzubauen. Lena Kloock zum Beispiel, die auf dem Notizzettel der Jugendnationalmannschaft steht. „Sie geht mit gutem Einsatz voran. Ein positives Beispiel“, lobte Fischer die gute Entwicklung seiner Torhüterin. Insgesamt sieht der Übungsleiter trotz der mageren Ausbeute in der Hinserie gute Chancen auf den Klassenerhalt. „Gute Fußballerinnen haben wir“, ist mit Sicherheit das Potenzial für die zweite Liga vorhanden. „Wir holen mehr Punkte als in der Vorsaison“, hatte der Kieler Chefcoach nach dem starken und kurzweiligen Saisonopening gegen den Herforder SV die Messlatte für die Saison gesetzt. Sollten die Holstein Women diese überspringen, ist der Relegationsplatz sicher. Mit einem kleinen Wunder auch mehr! (ism)

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