Vier Störche-Kracher Richtung 2. Liga

Holstein Kiel – Fortuna Köln 4:0 (1:0)

Die KSV Holstein setzt ein klares Zeichen im Aufstiegskampf in die 2. Bundesliga. Vor 8.411 Zuschauern schossen die Störche Fortuna Köln mit 4:0 aus dem Holstein-Stadion. Manuel Schäffler brachte seine Farben mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße (19., 57.). Marc Heider (81.) und Mikkel Vendelbo (87.) sorgten für weitere Jubelarien auf den Tribünen.Mit dem 18. Dreier der Saison sicherten sich die Sörche mit großer Sicherheit den 3. Platz. Die Stuttgarter Kickers haben als 4. sechs Punkte Rückstand und eine um 15 Tore schlechtere Trefferdifferenz als die Kieler.

Die fünfte Gelbe Karte von Rafael Kazior aus dem Spitzenspiel in Bielefeld (2:2) zwang Holstein-Trainer Karsten Neitzel zum Umbau seiner Startelf. „Goldjoker“ Patrick Breitkreuz bekam die Gelegenheit, von Anfang an Tore zu schießen.

Schon während des Einlaufens der Mannschaften kochte das Holstein-Stadion. Über 8.000 KSV-Fans wollten ihre Störche auf den 2. Platz zurückjubeln. Die erste Annäherung ans gegnerische Tor verbuchten jedoch die Fortunen. Johannes Rahn zog aus 19 Metern am langen Pfosten vorbei (4.). Die Hausherren stellten danach ihre Ansprüche unter Beweis. Manuel Schäffler kam sechs Meter vor dem Tor noch ins Straucheln (14.), machte es wenig später besser. Ausgangspunkt war einmal mehr Maik Kegel, der Patrick Breitkreuz in den Fünfer schickt, dessen Querpass drückte „Cheffe“ zum 1:0 ins Netz (19.). Die Gäste wirkten keinesfalls geschockt und bissen sich in die Partie. Bei den vielen Kölner Ecken oder Einwürfen in Strafraumhöhe zeigte sich die Holstein-Defensive sattelfest. Für offensive Signale sorgte einmal mehr Schäffler, dessen Rückzieher aus 16 Metern auf dem Netz landete (38.). Dann war Pause.

Die Störche kamen griffiger aus der Kabine, hatten jetzt klare Feldvorteile und versprühten plötzlich Spielwitz. Kegel eroberte an der Mittellilnie überragend das Leder, Patrick Herrmann tankte sich durch die gegnerische Hälfte, legte auf Heider, der genial diagonal auf Schäffler passte und dieser zum 2:0 durch André Poggenborgs Hosenträger eindrückte (57.). Das zehnte Saisontor des KSV-Angreifers beförderte die Kieler endgültig auf die Siegerstraße. Die Störche wirbelten de Fortunen jetzt gehörig durcheinander. Vor allem Schäffler und Kegel zeigten sich in Aufstiegsform, waren immer anspielbereit und an allen gefährlichen Situationen beteiligt. Beim dritten Streich hatte Schäffler seinen Extra-Applaus bereits bekommen: Breitkreuz verlängerte per Kopf auf den durchsprintenden Heider, der alle inklusive Poggenborg überlief und zum 3:0 einschob (81.). Die Fortuna brach jetzt zusammen. Mikkel Vendelbo tanzte im Kölner Strafraum dänischen Pogo und zirkelte aus 14 Metern zum 4:0 ins Netz (84.).Dann pfiff Schiedsrichter Badstübner ab und der Jubel kannte keine Grenzen. Die Westtribüne tanzte noch eine halbe Stunde nach Abpfiff mit der Mannschaft im noch gut gefüllten Holstein-Stadion.

Stimmen nach dem Spiel

Manuel Schäffler: „Was hier mit den Fans passiert ist, seit dem ich hier bin, das ist einfach überragend. Es war einfach eine geile Atmosphäre! Sie haben es verdient, dass wir heute dann auch mal vier Buden machen. Wir haben uns nicht beunruhigen lassen, fast immer die richtigen Entscheidungen getroffen und auch mal unsere Dinger genutzt.“

Marion Krause: „Wir haben eine durchwachsene erste Halbzeit gespielt, dafür in der zweiten Hälfte super Fußball gezeigt und mit den überragenden Fans im Rücken hoffen wir, dass es auch in den letzten beiden Spielen so weitergeht.“

Kenneth Kronholm: „Das war heute richtig gut von uns! Wir hatten ein paar Szenen zu überstehen, haben aber eine richtig gute zweite Halbzeit gespielt und verdient auch in der Höhe gewonnen.“

SCF-Trainer Uwe Koschinat: „Die Situation ist nicht befriedigend, auch wenn wir rechnerisch unser Ziel erreicht haben. Wir sind mittlerweile Meister der großen Gesten und Worte geworden, aber lassen auf dem Platz leider keine Taten folgen. Unser Punkteschnitt und die Verhaltensweise auf dem Platz sind katastrophal. Ein Riesenkompliment an Holstein Kiel und Karsten Neitzel, wie die Mannschaft sich entwickelt hat. Holstein Kiel bot in dieser Saison ein Stück weit Orientierung für mich war und kann uns als Vorbild dienen.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Glückwunsch an alle, die daran beteiligt sind, dass wir die Relegation zu 99 Prozent sicher haben. Wir hatten die ein oder andere Situation in der ersten Halbzeit zu überstehen, in der wir uns nicht geschickt angestellt haben, dann machen wir aber das 1:0. Nach dem 2:0 war es dann ein flüssiges Fußballspiel mit viel Emotion auf und neben dem Platz. Das Ziel ist es nach wie vor, das nächste Spiel zu gewinnen. An alle die Bitte: Fahrt nach Duisburg und unterstützt uns, die Spiele zuletzt haben gezeigt, wie wichtig das für uns sein kann.“

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Krause, Wahl, Kohlmann – Siedschlag (87. Guder), Vendelbo, Kegel, Breitkreuz – Schäffler (79. Wirlmann), Heider (83. Lindner). Trainer: Neitzel
Fortuna Köln: Poggenborg – Engelman (63. Bender), Flottmann, Uaferro, Kwame – Glockner (74. Biada), Hörnig, Dahmani, Kessel (63. Oliveira Souza) – Rahn, Kialka. Trainer: Koschinat
Schiedsrichter: Badstübner (Windsbach)
Tore: 1:0 Schäffler (19.), 2:0 Schäffler (57.), 3:0 Heider (81.), 4:0 Vendelbo (87.)
Zuschauer: 8.411

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