Heimdreier – Revanche geglückt!

Holstein Kiel – 1. FSV Mainz 05 II 3:0 (0:0)

Revanche geglückt! Holstein Kiel schickt den 1. FSV Mainz 05 II mit einem 3:0 zurück nach Rheinhessen. Dabei brauchten die Störche vor 4.107 Zuschauern eine Halbzeit Anlaufzeit, bevor sie binnen zehn Minuten das Spiel entschieden. Kapitän Rafael Czichos (47.) und Mathias Fetsch (48.,) brachten ihre Elf per Doppelschlag auf die Siegerstraße. Dominick Drexler schraubte das Ergebnis nach oben (56.). Mit dem Dreier rückt die KSV auf ihre bislang beste Saisonplatzierung vor und belegt nach neun Spielen Rang fünf.

KSV-Trainer Markus Anfang musste verletzungsbedingt seine Startformation zum 0:0 in Duisburg umbauen: Den grippeerkrankten Tim Siedschlag ersetzte Alexander Bieler.

Taktikfreunde sahen interessante 45 Minuten. Nach einem zehnminütigen Abtasten hatten die Störche das Kommando übernommen, suchten aber verzweifelt nach der Lücke der diszipliniert schiebenden Gäste. Da Mainz das flache Direktspiel immer wieder unterbinden konnte, entbrannte Gefahr nach hohen Bällen: Kingsley Schindler konnte eine Flanke von Steven Lewerenz nicht aufs Gehäuse der 05er platzieren, Patrick Herrmanns weite Hereingabe sauste am langen Pfosten vorbei. Die Bundesligareserve hatte ihre beste Chancen nach einem Fehler im Spielaufbau der Kieler. Patrick Pflücke drehte den Ball um Kenneth Kronholm herum – aber auch um den Pfosten. Kurz vor dem Pausenpfiff zielte Alexander Bieler zu hoch (45.).

Trainer Anfang schien in der Kabine die Zündschnur seiner Elf gefunden zu haben. Die Zuschauer erlebten im zweiten Durchgang eine brennende KSV. Binnen zehn Minuten war die Partie entschieden. Das Muster der Holstein-Treffer war identisch. Scharf getretene Eckbälle konnte die FSV-Defensive nicht bereinigen und im zweiten Anlauf vollstreckten die Kieler. Arne Sicker flankte den zweiten ball maßgenau auf Rafael Czichos, der herrlich zum 1:0 einköpfte (57.). Mathias Fetsch drückte einen Lattenabpraller über die Linie (59.). Und Dominick Drexler schob ein ein feines Zuspiel von Dominic Peitz ins lange Eck (56.). Die Anfang-Elf behielt das Heft in der Hand und ließ weitere Hochkaräter durch Schindler und Lewerenz liegen. Der nach einer fulminanten zweiten Halbzeit hochverdiente Sieg blieb jedoch auch mit dem Dreierpack klar genug

Stimmen nach dem Spiel

Rafael Czichos: „Mainz war der erwartet schwere Gegner. Wir haben uns in der Halbzeit vorgenommen, richtig Gas zu geben. Mein Tor ist zu einem guten Zeitpunkt gefallen und war der Brustlöser für das weitere Spiel.“

Kenneth Kronholm: „Wir waren darauf aus zu-Null zu spielen und das ist uns gelungen. Vorne hat es dann nach der Halbzeit auch funktioniert. Die Mannschaft hat sich das 3:0 super verdient.“

Kingsley Schindler: „In der ersten Halbzeit sind wir nicht richtig ins Spiel gekommen. Nach dem Halbzeit haben wir gleich die Tore gemacht. Wir hätten das Spiel noch höher gewinnen können, aber das 3:0 ist ein auch in der Höhe verdiente Sieg.“

Geschäftsführer Sport Ralf Becker: „Wir müssen das ganze Spiel betrachten. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt, so dürfen uns nicht wieder präsentieren. Nach der Halbzeit haben wir die richtige Reaktion gezeigt und haben das Spiel noch verdient gewonnen.“

FSV-Trainer Sandra Schwarz: „Die erste Halbzeit war sehr gut. Wir haben sehr kompakt agiert und hatten gute Möglichkeiten. Eine Führung wäre verdient gewesen. Bei uns hat in den Kleinigkeiten die Konsequenz gefehlt. In der zweiten Halbzeit hat sich der Unterschied gezeigt, da Kiel mit dem Doppelschlag das Spiel in die eigene Richtung gelenkt hat. Da ist es schwer für eine junge Mannschaft zurück in die Spur zu kommen. Wir werden aber den Beweis antreten, dass wir auch aus solchen Erlebnissen das Positive ziehen werden. Wir glauben an die jungen Kerle! Glückwunsch an Markus. Man sieht eine Handschrift im Spiel.“

Markus Anfang: „Ich weiß nicht, warum wir in der ersten Halbzeit wie gegen Osnabrück nicht stattgefunden haben. Da war Mainz die bessere Mannschaft, hat sich Chancen erarbeitet und eine Führung wäre keine Überraschung gewesen. Wir haben nach 20 Minuten etwas dagegen gearbeitet, auch wenn Mainz nicht zwingend war, blieben sie gefährlich. In der zweiten Halbzeit sind wir zumindest in die Standardsituation reingekommen, warren mutiger und zwingender. Da war eine ganz andere Körpersprache da. Respekt vor der Leistung von Mainz 05, das schwer zu bespielen war. Am Ende sind wir mit dem 3:0 total glücklich. Wir werden geduldig bleiben müssen und immer wieder mal ein Wellental haben. Wichtig ist, dass wir mutig bleiben.“

Spielinfo

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann (79. Hoheneder), Schmidt, Czichos, Sicker – Peitz – Schindler (72. Salem), Bieler, Drexler (83. Dürholtz), Lewerenz – Fetsch. Trainer: Anfang
1. FSV Mainz 05 II: F. Müller – Costly, Häusl, Ihrig, Neubauer – Steinmann, T. Müller (63. Bouziane) – Mörschel, Pflücke, Schorr (77. Huth) – Seydel (85. Kern). Trainer: Schwarz
Schiedsrichter: Dr. Hussein (Bad Harzburg)
Tore: 1:0 Czichos (47.), 2:0 Fetsch (48.), 3:0 Drexler (56.)
Zuschauer: 4.107

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