FSV Zwickau – ein spannender Club

Eine Kurzhistorie in Schlaglichtern

Wer glaubt, dass der FSV Zwickau – am Sonnabend um 14 Uhr zu Gast im Holstein-Stadion – ein unbeschriebenes Blatt im Fußball darstellt, der liegt völlig falsch. Einst DDR-Meister, Heimatstadt der größten DDR-Torwartlegende, Europapokal-Halbfinalist und in den 90er-Jahren sogar Zweitligist – in Zwickau war richtig was los. Als Gründungsjahr des FSV Zwickau gilt übrigens 1912 – eine uns Kielern nicht unbekannte Jahreszahl. Wir stellen Ihnen die spannende Historie der kommenden Kieler Gäste in kurzen Schlaglichtern vor.

Wurzeln

Die Wurzeln des FSV liegen im Zwickauer Stadtteil Planitz. Dort spielte vor dem 2. Weltkrieg der Planitzer SC, der von 1933 bis 1944 inder Gauliga Sachsen vertreten war. Der Verein erlebte in seiner langen Geschichte mehrere Umbenennungen: ZSG Horch Zwickau (seit 15. März 1949), BSG Motor Zwickau (seit 14. Mai 1950), BSG Sachsenring Zwickau (seit 1. Februar 1968) und seit dem 1. Januar 1990: FSV Zwickau.

DDR-Meister 1950

Bis 1983 spielten die Zwickauer ohne Unterbrechung in der DDR-Oberliga. Den größten Erfolg jedoch erlebten die Westsachsen mit dem Gewinn der DDR-Meisterschaft bereits in der ersten Saison. Im „Endspiel“ um den Titel setzte sich Zwickau bei der SG Dresden-Friedrichstadt vor 60.000 Zuschauern mit 5:1 durch. Die Partie ging als „Schlacht um den Titel“ in die DDR-Fußballgeschichte ein. Die Meisterspieler hatten eines gemeinsam: Sie waren allesamt bei den Horchwerken beschäftigt, jenem Autowerk, das später als Volkseigener Betrieb „Sachsenring“ den DDR-„Volkswagen“ Trabant baute.

Jürgen Croy

Von 1965 bis 1981 absolvierte Torhüter-Legende Jürgen Croy 372 Punktspiele für Zwickau. Er blieb seinem Verein ein Leben lang treu und gehörte damit zu den wenigen Top-DDR-Fußballern, die nie für einen der großen Clubs wie Dynamo Dresden, FC Carl Zeiss Jena oder FC Magdeburg spielten. Mit 94 A-Länderspielen ist Croy Rekordtorwart der DDR-Auswahlund mit der DDR-Auswahl gewann er 1976 die Goldmedaille. Er wurde insgesamt dreimal zum DDR-Fußballer des Jahres gewählt sowie in die „ewige Traum-Elf der DDR“ (Wahl der Fußball Woche „fuwo“). Sein wohl berühmtestes Spiel war der 1:0-Erfolg der Nationalmannschaft bei der WM 1974 in Hamburg gegen den späteren Weltmeister Deutschland. In den Jahren 1967 und 1975/76 bestritt Croy allezehn Europapokalspieleder Zwickauer. Im Achtelfinalspiel gegen den AC Florenz war er als Elfmeterschütze erfolgreich und hatte damit entscheidenden Anteil am Erreichen des Halbfinales. Einzig Alois Glaubitz (429) trug das Zwickauer Trikot häufiger als Croy.

Größter Erfolg der „Neuzeit“

Von der Saison 1994/95 bis 1997/98 spielte der FSV Zwickau inder 2. Bundesliga.Während der vier Serien im Profifußball wurde 1995/96 sogar der Aufstieg in die 1. Liga knapp verpasst. Im Jahre 1998 stieg die Mannschaft wieder in das Amateurlager ab. Vorausgegangen war Ende 1996 die Entlassung des Erfolgstrainers Gerd Schädlich. Mit dem Aufstieg in die 3. Liga (Sieger in den Aufstiegsspielen gegen SV Elversberg) meldete sich der FSV Zwickau auf der bundesweiten Fußballbühne zurück.

Neues Stadion

Mit der Eröffnung des neuen Stadions wird in Zwickau ein kleiner Traum Wirklichkeit. Über 10.000 Zuschauer beträgt das Fassungsvermögen der schmucken Arena. Das erste Spiel im neuen Stadion trug der Aufsteiger am vergangenen Montag im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV (0:1) aus, am 1. September kommt es gegen den 1. FC Magdeburg zum ersten Drittliga-Spiel.

Den kennen wir doch

Marcel Gebers ist einer der Holsteiner Aufstiegshelden. Im Sommer 2013 fixte er mit seinem 2:1-Siegtreffer beim KSV Hessen Kassel den Sprung in die 3. Liga. Doch nach der starken Saison, verletzte sich Marcel Gebers mehrmals und verpasste den Anschluss zum restlichen Team. Am Saisonende wurde bekannt gegeben, dass Marcel keinen neuen Vertrag erhält. In diesem Sinne, herzlich willkommen zurück, Gebbs!

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