Dezimierte Störche verfehlen den Ausgleich

Holstein Kiel – VfL Osnabrück 0:1 (0:0)

Holstein Kiel muss die erste Heimniederlage der Saison einstecken. Gegen den VfL Osnabrück unterlagen die Störche vor 6.801 Zuschauern unglücklich mit 0:1. Das Tor der Tages erzielte Bastian Schulz per Foulelfmeter im zweiten Durchgang (73.), den bis dahin die Kieler klar dominiert hatten. Der Ausgleich gelang nicht mehr, obwohl die KSV trotz Unterzahl (Gelb-Rot für Niklas Hoheneder, 75.) noch gute Gelegenheiten erarbeitete.

Nach dem 3:1 beim SC Paderborn sah KSV-Chefcoach Markus Anfang keinen Anlass für Änderungen und schickte die gleiche Startelf auf den Rasen.

In einer ausgeglichenen Angelegenheit diktierten die Defensivreihen den ersten Durchgang. Sowohl auf Kieler als auch Osnabrücker Seite bissen sich die Angreifer die Zähne an stabil stehenden Verteidigern aus und hatten Mühe ihren Job durch Zahlen zu belegen. Kingsley Schindler prüfte VfL-Keeper Marius Gersbeck mit einer scharfen Hereingabe (2.). Der VfL, der Mitte der ersten Hälfte leichtes Oberwasser hatte, kam durch Bastian Schulz (14., 35.) und Marc Heider (29.) mit Flachschüssen nicht am gut postierten Kenneth Kronholm vorbei.

Den zweiten Durchgang eröffnete Steven Lewerenz mit einem Kieler Weckschuss aus der Drehung knapp über das VfL-Gehäuse (49.). Die Störche machten jetzt Druck und hätten nach einem Foul an Rafael Czichos einen Foulelfmeter erhalten können (51.). Schindler scheiterte aus 17 Metern an Gersbeck (54.), der auch gegen Mathias Fetsch per Flugkopfball einen Schritt schneller am Ball war (60.). Doch das Pendel sollte brutal umschlagen: Erst verwandelte Bastian Schulz einen Elfmeter zur Gästeführung (73.). Niklas Hoheneder hatte gefoult und wurde zwei Minuten später zum Wiederholungstäter, die Folge: Gelb-Rot (75.). Die KSV wollte das eigene Publikum nicht enttäuschen: Schindler scheiterte per Kopf aber wieder an Gersbeck (78.), Lewerenz zirkelte einen 19-Meter-Freistoß über die Latte (84.). Am Ende gelang der Ausgleich trotz aller Bemühungen nicht mehr, und die erste Heimniederlage stand fest.

Stimmen nach dem Spiel

Patrick Herrmann: „Ein sehr kampfbetontes Spiel, in dem wir in der ersten Halbzeit nicht das abgerufen haben, was wir wollten. Die zweite Halbzeit war besser, aber mit so einem unglücklichen Elfmeter und in Unterzahl verlierst du halt so ein Spiel.“

Kenneth Kronholm: „Osnabrück hat das sehr gut gemacht. Sie haben uns unter Druck gesetzt. Wir konnten unser Spiel nicht so durchbringen, wie wir wollten. Aber in der zweiten Halbzeit waren wir besser und hätten den ein oder anderen durchaus machen können. Daher nehmen wir auch Positives mit nach Duisburg.“

Steven Lewerenz: „Wir sind alle enttäuscht über die 0:1-Niederlage. Die erste Halbzeit war schwach von uns,. Dafür spielen wir eine überragende zweite Halbzeit, in der wir uns eigentlich ein Tor verdient hatten. Auch ein Punkt wäre okay gewesen, aber durch den unglücklichen Elfmeter behalten wir nichts hier.“

Dominik Schmidt: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Die erste Hälfte ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir an Paderborn angeknüpft, daher ist die Niederlage unnötig und aufgrund unserer Leistungssteigerung auch unverdient.“

VfL-Trainer Joe Enochs: „Wir haben ein sehr gutes Drittligaspiel gesehen. In den ersten 10 Minuten sind wir schwer in die Partie gekommen. Danach haben wir die Ordnung gefunden, zielstrebig nach vorne gespielt und gute Schussmöglichkeiten gehabt. In der zweiten Halbzeit waren wir vor allem nach Halil Savrans Auswechslung nicht mehr gut im Spiel. Bei einem Entlastungsangriff von uns wurde dann Elfmeter gepfiffen. Ich habe gehofft, dass wir die Räume danach besser nutzen. Das ist uns nicht gelungen, deswegen mussten wir bis zum Ende zittern. Letztendlich haben wir verdient gewonnen, die Mannschaft hat das gut gemacht.“

KSV-Trainer Markus Anfang: „Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, waren gefährlich vor dem Tor. Dann haben wir das Fußballspielen eingestellt, haben in der ersten Halbzeit nicht wirklich stattgefunden. Das war nach dem letzten Spiel so nicht zu erwarten. In einer Phase, in der wir das dann unter Kontrolle hatten, haben wir einen Elfmeter und die gelb-rote Karte gegen uns bekommen. Danach war es schwer, wir haben es nochmal mit langen Bällen versucht. Das haben die Jungs gut gemacht, mit viel Leidenschaft. Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit hergeschenkt, daraus lernen wir.“

Spielinfo

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, Kohlmann (46. Peitz) – Hoheneder – Schindler, Siedschlag, Drexler (81. Bieler), Lewerenz – Fetsch (86. Sané). Trainer: Anfang
VfL Osnabrück: Gersbeck – Appiah, Willers, Syhre, Dercho – Schulz, Groß – Renneke (82. El-Bouazzati), Reimerink – Heider – Savran (47. Wriedt). Trainer: Enochs
Schiedsrichter: Börner (Dortmund)
Tore: Schulz (73., Foulelfmeter)
Zuschauer: 6.000
Gelb-Rot: Hoheneder (75.)

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